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Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Titel: Nebelfront - Hinterm Deich Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Zeigefinger. »Ich verlasse mich darauf, dass Sie nicht hinter
meinem Rücken versuchen, Kontakt zu den Patienten aufzunehmen.«
    Christoph versicherte, sich daran zu halten. Er wusste, dass es
schwerfallen würde, auch Große Jäger an diese Zusage zu binden. Bei einem
letzten Blick aus dem Fenster sah er, wie eine Frau auf die beiden Männer
zutrat, Buschinski einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte und Kruschnicke
die Hand hinstreckte, die er bereitwillig ergriff und lange schüttelte.
    »Ist das Frau Buschinski?«, fragte Christoph, der sich erinnerte,
dass die Frau bei ihrem ersten Besuch in der Klinik mit dem Oberarzt gesprochen
und der sich ihr gegenüber geweigert hatte, Auskünfte zu erteilen.
    »Nein«, sagte der Arzt.
    »Wer denn?«, fragte Große Jäger.
    »Das ist nicht mein Bereich«, erwiderte Dr. Jamali und ließ die
beiden Beamten stehen.
    »Dann werden wir mit der Frau direkt Kontakt aufnehmen«, beschloss
Große Jäger.
    Sie verließen das Gebäude und warfen einen Blick in den Garten. Nach
einigem Suchen fanden sie Holger Kruschnicke, der langsam am Zaun spazieren
ging, vor jeder Ansammlung von Blumen stehen blieb und sie liebevoll
betrachtete. Es wirkte, als spräche er mit den Pflanzen.
    »Verdammt, wo ist Buschinski mit der Frau abgeblieben?«, fluchte der
Oberkommissar. Sie fanden die beiden nicht, obwohl sie sich aufteilten und das
ganze Areal absuchten.
    Große Jäger hatte die Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge mit dem
Smartphone fotografiert. Die beiden Beamten mussten Geduld aufbringen, bis sich
der Parkplatz geleert hatte. Es waren Stunden, die zäh zerrannen, in denen der
Zeiger der Uhr keine Sekunde voranzugehen schien, in denen es schwerfiel, sich
zu konzentrieren, und die Augenlider bleischwer wurden. Doch Peter Buschinskis
Besuch blieb verschwunden.
    Schließlich kehrten sie nach Husum zurück. Christoph setzte
Große Jäger vor dessen Wohnung in der Herzog-Adolf-Straße ab und fuhr über den
Damm nach Nordstrand.
    Anna hatte den Hausputz zum großen Teil erledigt.
    »Das ist mit mehr Arbeit verbunden, als man zunächst glaubt«,
stöhnte sie. »Wo warst du den ganzen Tag, nachdem du dich erfolgreich um die
Mitarbeit gedrückt hast?« Dann sah sie ihn suchend an. »Wo sind die Einkäufe?«
    Christoph durchfuhr ein Schreck. An den Zettel mit den Besorgungen,
den Anna ihm am Morgen mitgegeben hatte, hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.
    »Das habe ich vergessen«, stammelte er. »Ich habe aber zum Frühstück
so viel Aufschnitt besorgt, dass wir damit gut überleben können.«
    »Hättest du nur einen Blick auf den Einkaufszettel geworfen, hättest
du erkannt, dass dort nicht nur Aufschnitt draufstand«, warf sie ihm vor.
    Christoph verzichtete darauf, nach weiteren Erklärungen zu suchen.
Weder seine Frau noch andere Außenstehende würden verstehen, wie schwierig und
aufwendig Polizeiarbeit war.
    »Dann gehen wir essen«, entschied Anna und hatte keine Einwände, als
Christoph vorschlug, dazu Harm Mommsen, Karlchen und Große Jäger einzuladen.
    »Klasse«, zeigte sich Karlchen begeistert. »Wir hatten ohnehin
nichts vor. Harm ist gestern Abend gekommen und muss erst am Montag wieder nach
Ratzeburg.«
    Große Jäger hingegen war nicht zu erreichen. Weder auf dem Festnetz
noch auf dem Handy.
    Anna benötigte eine Dreiviertelstunde, bis sie zur Abfahrt bereit
war. »Ich muss mir noch mein Gesicht anziehen«, umschrieb sie die Exkursion vor
den heimischen Schminkspiegel.
    Als Christoph sie anschließend lobte und ihr versicherte, er habe
die schönste Frau der Welt, war der Frieden wiederhergestellt. Er überließ ihr
das Fahren, und wenig später suchten sie einen Parkplatz.
    »Hier vor dem Lokal ist es immer voll«, stellte Anna fest, als sie
die Reihe der Fahrzeuge sah, die auf der Straße vor dem Restaurant parkten. Die
Kapazität des privaten Parkplatzes war schon lange erschöpft. Sie suchten noch
eine Abstellmöglichkeit für den Volvo, als sie Karlchens bunt bemalten alten VW -Bulli sahen.
    Nach einer herzlichen Begrüßung gingen sie die wenigen Schritte bis
zum »glücklich am Meer« gemeinsam, schmunzelten über die Figur auf der Mauer,
die eine Frau im Badeanzug mit unmöglichen Proportionen auf dem Sprung ins
Wasser darstellte, und betraten das Lokal mit der gediegen eleganten
Einrichtung.
    Marlene, die schlanke Chefin mit den weißblonden Haaren, erspähte
Karlchen und Mommsen vom Tresen aus und kam rasch auf die Neuankömmlinge zu.
Sie umarmte das auch heute

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