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Nebelriss

Nebelriss

Titel: Nebelriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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in den Dienst aufgenommen. Sie haben mir aus Dank gar ihre Rüstungen und Schwerter geschenkt, für die sie keine Verwendung mehr hatten.« Periston Aderint konnte sich nicht mehr beherrschen. »Habt Ihr genug über uns gespottet? Habt Ihr uns aus diesem Grund durch den Wald gejagt - oder sind wir hier, um zu kämpfen?«
    Cercinors Blick wurde ernst. »Ihr werdet früh genug zum Kämpfen kommen, Periston.« Er ließ langsam den Arm von Duanes Schulter sinken. »Was gibt es über die Echsen zu berichten?«
    Duanes Augen blitzten auf. »Selten habe ich so widerwärtige Kreaturen gesehen, und selten solch sinnlose Gewalt. Die Leute wussten zwar, dass die Echsen das Rochenland besetzen wollten; trotzdem brach Panik aus, als sie in den Dörfern erschienen. Zahllose Menschen ergriffen die Flucht; sie versuchen sich nach Arphat durchzuschlagen oder wollen sich im Wald verstecken. Andere erhoben die Waffen gegen die Echsen - und diese schlugen voller Grausamkeit zurück. Arktal stand in Flammen; in Neunwasser und Tandoge ließen an die hundert Menschen ihr Leben. Doch besonders furchtbar wüteten sie in Surgissa -unterstützt von der feigen Ratte Eidrom! Der Baron beeilte sich, die Echsen mit allen Ehren an den Stadtgrenzen willkommen zu heißen und sie persönlich in seine Burg zu geleiten. Dort hatten bereits Surgissas verängstigte Bürger Schutz gesucht. Als die Goldei vor den Burgtoren erschienen, ließ Eidrom von Crusco die Menschen von seinen Kriegern auseinander treiben. Es war ein furchtbares Blutbad.«
    Entsetztes Schweigen herrschte auf der Lichtung. Die Ritter spürten hasserfüllte Blicke aus der Menge. »Es war zu erwarten, dass Eidrom von Crusco sich bei den neuen Herren des Landes einschmeicheln würde«, sagte Cercinor. »Doch diese Niedertracht hätte selbst ich ihm nicht zugetraut.« Er zog seinen Säbel. »Dafür werde ich ihn eines Tages zur Rechenschaft ziehen - mit dieser Klinge.«
    »Seltsam war die Eile, mit der die Goldei die Dörfer besetzten«, fuhr Duane fort. »Sie schienen von großer Hast getrieben zu sein. Kaum hatten sie die wichtigsten Burgen und Wehranlagen in ihrer Gewalt, zog der Großteil von ihnen weiter. In zwei Tagen hatten sie Andelark erreicht. Auch dort gab es Aufstände, und auch dort brachen sie den Widerstand mit rücksichtsloser Gewalt. Hier habe ich sie zum ersten Mal gesehen. Es war ein widerwärtiger Anblick, diese Ansammlung mannshoher Reptilien mit ihrer öligen Schuppenhaut …« »War der Scaduif unter ihnen?«, unterbrach Periston Aderint den Bericht, »ihr rot geschuppter Anführer?« Duane würdigte ihn keines Blickes. »Ja, er war dort. Er wurde stets von einer Gruppe gewöhnlicher Echsen bewacht; sie ließen ihn nicht aus den Augen. Und noch etwas fiel mir auf - sie trugen einige seltsame Kisten neben ihm her … Kisten aus Eisen, in die fremdartige Schriftzeichen eingeritzt waren. Mehrere Bürger Andelarks berichteten, sie hätten in der Nähe der Kisten seltsame Geräusche vernommen - Schreie wie von einem wilden Tier.«
    Periston Aderint runzelte die Stirn. »Von diesen Kisten höre ich nicht zum ersten Mal! Auch in Larambroge hatten die Echsen solche Kisten bei sich. Sie scheinen etwas Wertvolles zu enthalten.«
    »Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass diese Kisten mich nicht neugierig machten«, gab Cercinor zu. »Doch sprich weiter, Duane. Wann verließen die Goldei Andelark?«
    »Bereits nach zwei Tagen. Etwa hundert Echsen blieben in der Stadt zurück; der Rest brach voller Hast auf und zog Richtung Süden. Erst glaubte ich, sie wollten dem Arkensprung stromaufwärts folgen, um über den Rochen zu gelangen. Doch dann verließen sie das sichere Flussbett und schlugen die südwestliche Richtung ein. Sie ziehen nun etwa fünfzig Acker östlich von uns durch den Wald. Natürlich kommen sie nur schwer voran, und so war es ein Leichtes für unsere Späher, sie zu verfolgen.« Duane lächelte Cercinor tapfer an. »Fast zweihundert Männer und Frauen habe ich mitgebracht, Cercinor; sie alle sind bereit, gegen die Goldei zu kämpfen. Die meisten halten sich bei den Ilmora-Steinen bereit, denn dort müssen die Echsen vorbeiziehen, wenn sie ihre Richtung beibehalten.« »Hervorragend«, rief Cercinor grimmig. »Bei Ilmora ist der Wald dicht genug, um den Echsen eine Falle zu stellen.« Er wandte sich den Rittern zu. »Bald werdet Ihr sehen, wie man im Arkwald einen Feind zur Umkehr zwingt. Denn der Wald kämpft auf unserer Seite. Die Goldei werden sich bald

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