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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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hast.“
    Lenir lächelte. „Dafür bin ich doch da. Schon vergessen? Jaro hat mir einen Job gegeben und ich werde einen Teufel tun und den vermasseln.“
    Sie lächelte. „Trotzdem danke.“
    In diesem Moment hörten sie ein lautes Schnarchen aus dem Nebenzimmer und mussten beide grinsen.
    Bevor Lenir ging, sagte er: „J ist wirklich ein Primakerl! Du hast Glück, so einen Mitbewohner zu haben… und das mit dem Kochen werde ich echt machen. Also wäre ich in den nächsten Wochen bei eurem Nudelessen gern dabei.“ Dann grinste er noch einmal und verschwand mit einem „Gute Nacht“ aus der Wohnung.
    Am nächsten Morgen beseitigte Victoria erst mal das Durcheinander in der Küche und machte Frühstück. Auf J’s Teller legte sie schon mal prophylaktisch ein Aspirin.
    Es war fast neun Uhr als J mit verkniffenen Augen leidend den Kopf durch seine Zimmertür steckte. „Oh mein Gott, ist das hell hier… und laut!“
    Er legte eine Hand an seinen Kopf und stöhnte.
    Victoria machte lächelnd das Radio aus, doch das schmerzverzerrte Gesicht von ihrem Mitbewohner entspannte sich nicht.
    Er seufzte: „Das war nur Zimmerlautstärke, oder?“
    Victoria nickte und deutete mit einer Hand auf die Tablette. „Aspirin oder Milch?“, fragte sie grinsend.
    J ließ sich schwer auf seinen Stuhl plumpsen. „Aspirin, glaube ich… Boahh, was haben wir gestern bloß alles getrunken? Ich erinnere mich gerade noch an die Diskussion über das norwegische Königshaus, aber dann weiß ich echt nichts mehr.“
    Victoria lachte leise. „Also wenn man die zwei Gläser Rotwein, die ich getrunken habe, mal nicht mitrechnet, dann haben Lennard und du gestern Abend vier Flaschen von dem Rioja leer gemacht.“
    Wieder stöhnte J und rieb sich seinen Schädel. „Das erklärt dann so einiges… Mann, was können die Skandinavier bloß saufen!“
    Sie reichte ihm ein Glas Wasser. „Ach, du hast da auch ganz gut mitgemacht… Du hast Lennard übrigens beim Verabschieden noch versprochen, ihm so richtig das Kochen beizubringen.“
    „Ich kann doch gar nicht kochen“, meinte J daraufhin ernsthaft irritiert. „Nur Bolognese. Meistens bist du bei uns der Küchenchef und ich nur Küchenhelfer.“
    Sie grinste. „Du hast irgendwas davon gefaselt, dass ein Einäugiger einem Blinden schon etwas beibringen könne und wolltest meinen Norweger am nächsten Dienstag gleich zum Einkaufen mitschleppen, um ihn über Warenkunde aufzuklären.“
    Wieder stöhnte J und ließ seinen Kopf in die Hände sinken. „Na hoffentlich weiß Lennard davon genauso wenig wie ich.“
    Nun winkte Victoria grinsend ab: „Ach, so schlimm war es nun auch wieder nicht, denn zum Schluss hattest du noch den glorreichen Einfall, dass ich euch beide unterrichten könnte.“
    J spreizte die Finger und schielte durch sie hindurch zu seiner Mitbewohnerin. „Ehrlich?“
    Victoria nickte fröhlich. „Jep! So ist es. Ich werde mich also am Wochenende mit Albert beraten und lasse euch dann am Dienstag schön als Küchensklaven für mich schuften. Das wird ein Spaß!“
    J legte den Kopf schräg. Der Gedanke gefiel ihm. „Ach, weißt du, wenn es dann wieder so lecker wird, wie beim letzten Mal, als der Maestro dir Tipps gegeben hatte, dann habe ich nichts dagegen, eine Runde zu schnibbeln! Hauptsache du stellst den Wein dann rechtzeitig weg.“ Er stöhnte noch mal und rieb sich seinen Schädel.
     

23.     Plymouth
    Der Freitag an der Uni verlief ereignislos und darüber war Victoria einfach nur froh. Sie freute sich schon richtig aufs Wochenende. Jaromir und sie hatten einiges vor. Sie wollten so oft wie möglich Fliegen und dann natürlich auch Magie üben. Außerdem planten sie, auf jegliche Gesellschaft zu verzichten. Die beiden freien Tage in der Woche waren so angenehm gewesen, dass sie das noch mal wiederholen wollten.
    Lenir war davon nicht ganz so begeistert, weil das für ihn bedeutete, dass er sich mehr oder weniger ausschließlich im Gästetrakt aufhalten musste und nicht auf die angenehmen Räumlichkeiten von Jaromir ausweichen konnte. Aber Hoggi hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Zweisamkeit für Gefährten in der Bindungsphase sehr wichtig war und auf erneute Eifersuchtsattacken von seinem Freund hatte er auch keine rechte Lust. Dann doch lieber ein Wochenende in der Gruft.
    Allerdings hatte Lenir sein Vorhaben, Kochen zu lernen nicht vergessen und nutzte die Zeit, sich mit Albert zu unterhalten. Einen besseren Lehrmeister konnte er kaum finden

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