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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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erwarte«, sagte er.
    »Wir versuchen unser Glück drüben vor dem Yachtclubcafé«, sagte Mönchs. Er beruhigte die Hunde.
    Assmann verschloss das Auto. Die Tiere schauten ihre Halter verwirrt an. Sie folgten brav dem Druck der Leinen. Auf dem mit Gras bewachsenen Boden an der Deichböschung nahmen sie die Spur wieder auf. Sie führte durch den Hafen am ehemaligen Gebäude des Yachtclubs und dem Tonnenhof vorbei zum Anleger und endete an der Busstation.
    »Das sieht ganz danach aus, dass sie auf einem Spaziergang war und von hier zum Café bummelte«, sagte Meyers.
    »Es ist zwecklos, noch nach weiteren Spuren zu suchen«, sagte Ailts.
    »Frau Spatfeld benutzte einen Bus bis zum Schiffsanleger«, sagte Meyers. »Sie spazierte durch den Yachthafen und kehrte im Yachtclubcafé ein. Dort traf sie auf ihre mutmaßlichen Mörder. Anschließend verließ sie in der frühen Dunkelheit das Café zu Fuß und ging zu der Telefonzelle. Dort endet ihre Spur. Vielleicht hat sie telefoniert und ein Taxi angerufen. Das ist ein Geheimnis, was wir lüften müssen.«
    »Gehen wir zum Wagen«, sagte Ailts.
    Die Polizisten tätschelten die Hunde.
    »Das will ich den Tieren nicht zumuten, sie jetzt blindlings über das Inselgelände zu führen«, meinte Mönchs.
    »Uns bleibt aber noch die Zeit, festzustellen, ob Frau Spatfeld die Wohnung der Verdächtigen betreten hat«, sagte Meyers.
    »Ist das weit von hier?«, fragte Mönchs.
    »Mit dem Wagen sind es nur wenige Minuten«, sagte Ailts.
    Sie gingen zurück zum Wagen. Mönchs öffnete die hintere Wagentür, holte aus dem Wagen einen Wasserkanister und gab den Tieren zu trinken.
    »Die hatten einen mächtigen Durst, gönnen wir ihnen die Pause«, sagte Assmann.
    »Unser Verdacht richtet sich gegen eine junge Frau und einen jungen Mann, die sich in einer Pension am Leuchtturm einquartiert hatten«, sagte Ailts.
    Mönchs packte die Wasserschalen weg. Die Hunde sprangen in den Wagen.
    »Wir können fahren«, sagte er.
    Sie stiegen ein. Assmann steuerte den Wagen über den Karl-Rieger-Weg am Golfplatz vorbei zum Leuchtturm. Er hielt vor der Pension.
    Ailts benachrichtigte die Wirtin, die nichts gegen ihr Vorhaben einzuwenden hatte.
    Mönchs öffnete die Hecktür des VW-Busses und legte die Hunde an die Leine.
    »Astor und Scipio, sucht!«, befahl er.
    Die Hunde hielten ihre Nase dicht über die Erde. Sie schnüffelten an den Steinen am Straßenrand. Die Hundehalter fassten die Leinen kurz und führten die Tiere um das Haus. Sie blieben oft stehen, als müssten sie die vielen Gerüche verarbeiten. Ihr triumphales Heulen blieb aus.
    Ailts entfernte das Siegel und öffnete die Tür.
    Die Hunde schlugen auch in der Ferienwohnung nicht an. Die Vermisste hatte die Wohnung nicht betreten.
    Ailts war enttäuscht. Seine Zuversicht sank.
    »Mehr wollen wir den Hunden nicht zumuten. Es ist anzunehmen, dass die Täter ihr Opfer hier im Dünengelände vergraben haben«, sagte Meyers.
    »Wenn Sie nähere Hinweise besitzen, dann kommen wir gerne wieder«, meinte Assmann.
    Sie gingen zum Wagen. Mönchs kümmerte sich um die Hunde.
    »Das protokollarische erledigen wir mit Ihrer Dienststelle«, sagte Ailts. »Wir fahren mit Ihnen bis zum Fähranleger mit. Dort nehmen wir den Bus.«
    Die Tiere sprangen in den Wagen.
    »Reiche Kundschaft habt ihr auf der Insel«, sagte Assmann und schaute auf den Flughafen, von dem eine Cessna aufstieg.
    »Wir bieten den Gästen auch einiges. Mit den Rucksacktouristen haben wir mehr Kummer«, sagte Meyers.
    »Das Opfer gehört diesen wohlhabenden Kreisen an«, sagte Ailts. »Sie und ihr Mann haben ein Haus auf dem Festland und die Eigentumswohnung hier auf der Insel. Sie besitzen ebenso eine tolle Motoryacht.«
    »Hier könnte ich auch Ferien machen. Aber mit unserem Baby ist es noch zu früh«, meinte Mönchs und schlug die Hecktür des Wagens zu.
    Sie fuhren über den Karl-Rieger-Weg, dann über die Deichstraße zum Anleger. Ailts und Meyers stiegen aus und verabschiedeten sich, als die Frisia IV anlegte.
    Zurück in ihrem Dienstzimmer, zogen sie ihre Jacken aus und hängten sie über den Bügel.
    »Ich hatte mir den Verlauf anders vorgestellt«, sagte Ailts, setzte sich an seinen Schreibtisch und griff zum Telefonhörer. Er wählte die Nummer des Staatsanwalts.
    »Ailts, Kripo Norderney. Tag, Herr Plewnia. Wir haben die Spürhunde eingesetzt. Das Ergebnis war nicht sonderlich zufrieden stellend. Die Vermisste ist wahrscheinlich mit dem Bus zum Fähranleger gefahren und hat

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