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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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den Weg durch den Hafen zum Yachtclubcafé zu Fuß zurückgelegt. Die Spur endete an einer Telefonzelle auf der Südstraße. Die Frage ist nicht zu beantworten, ob Frau Spatfeld in der Telefonzelle ein Taxi angerufen hat oder anderweitig in einen Wagen gestiegen ist. Marga Stamm und Phillip Matulla waren auf Norderney ohne Auto. Wir waren auch mit den Hunden in ihrer Ferienwohnung. Vergeblich.«
    »Und einen Leihwagen?«, fragte Plewnia.
    »Gibt es bei uns nicht. Wir werden die Taxifahrer befragen, ob sie die beiden zur fraglichen Zeit gefahren haben«, sagte Ailts.
    »Tun Sie das. Kommen Sie und Herr Meyers morgen nach Aurich. Wir werden die Verdächtigten verhören. Es ist fraglich, ob wir die beiden unter den jetzigen Umständen weiterhin in Untersuchungshaft halten können. Ihr Strafverteidiger, ein tüchtiger Anwalt aus Neuss, hat schon entsprechende Einwände vorgebracht. Wie ich dem Schiffsfahrplan entnommen habe, können Sie um neun Uhr hier sein.«
    »All up Stee«, antwortete Ailts und unterbrach die Verbindung. Er behielt den Hörer in der Hand und blickte Meyers an. »Einwände?«
    »Nein, nur interessiert es mich, ob Heide Spatfeld auf der Insel einen Wagen hatte.«
    »Auch dann stünde nicht fest, ob sie den Bus genommen hat undan der Telefonzelle in ihren Wagen gestiegen ist«, sagte Ailts nachdenklich. Er nahm das Telefonbuch in die Hand. »Spatfeld«, sprach er vor sich hin. Er blätterte und fand den Namen. »Albert und Heide Spatfeld, Bismarckstraße 23, Rufnummer 8 14 09.«
    Er wählte die Nummer. Der Maler meldete sich.
    »Ailts von der Kripo. Tag, Herr Spatfeld. Ausgehend von dem Zusammentreffen der Verdächtigen Marga Stamm und Phillip Matulla mit Ihrer Frau haben wir für die Rekonstruktion ihres Rückweges Spürhunde eingesetzt. Das Ergebnis hat uns überrascht. Der Staatsanwalt hat uns zu einem Gespräch nach Aurich eingeladen. Aus diesem Grunde würden wir gerne wissen, ob Ihre Frau auf Norderney einen Wagen zur Verfügung hatte.«
    Der Maler schwieg für Sekunden überrascht. »Wussten Sie das nicht? Sie hatte ihren Mercedes mit. Er stand und steht noch auf dem Parkplatz neben dem Haus.«
    »Sie hat ihn offensichtlich am Abend ihres Verschwindens nicht benutzt«, sagte Ailts.
    »So verhält es sich. Haben Sie neue Erkenntnisse?«
    »Die Lösung des Falles gestaltet sich recht schwierig. Das Motiv liegt auf der Hand. Habgier. Auf die jungen Leute fällt zwar der Verdacht, aber wir müssen ihnen die Tat nachweisen.«
    »Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kollegen eine glückliche Hand, Herr Ailts. Es wäre schon zu wünschen, dass Sie die Täter überführt hätten, wenn mein Sohn aus England zurückkommt.«
    »Leider können wir keine Prognosen machen. Sie hören später von uns«, sagte Ailts und legte den Hörer auf.
     
    Ailts lenkte den Passat auf die Frisia II. Über dem Festland türmten sich die Wolken. Es war 7 Uhr 30. Ein Störausläufer brachte kühle Regenschauer. Der Wind war aufgefrischt und wehte mit Stärke 8 aus nordwestlicher Richtung. Es war Flut. Das Wasser lief mit bewegten Wellen auf.
    »Trinken wir einen Kaffee«, sagte Ailts. Sie stiegen aus, verließen das Autodeck und suchten das Restaurationsdeck auf. Sie setzten sich an einen Fenstertisch.
    »Ich habe nur eine Schnitte gegessen«, sagte Meyers.
    »Aufregung«, frotzelte Ailts und bestellte bei der Bedienung zwei Kännchen Kaffee.
    »Keineswegs. Mit dem Fall sind wir noch lange nicht am Ende«, sagte Meyers.
    »Darüber wird uns Plewnia informieren«, sagte Ailts.
    Die Bedienung servierte den Kaffee. Sie gaben Zucker und Sahne dazu und tranken ihn.
    »Unser Vermieter zieht auf das Festland zu der Tochter. Er bietet mir die Wohnung günstig zum Kauf an«, sagte Ailts nachdenklich und trank Kaffee.
    »Und der Preis ist nicht zu hoch?«, fragte Meyers.
    »Das müssen wir uns noch überlegen. Wir haben einen Interessenten für das Grundstück meiner Frau in Rüstersiel. Wenn das Hand in Hand ginge«, meinte er.
    »Bauen auf der Insel ist so gut wie unmöglich. Wenn meine Frau unser Haus nicht geerbt hätte, dann sähe es schlecht aus bei der Miete«, sagte Meyers.
    Die Frisia II legte ab. Sie schaukelte leicht im starken Wind. Die Beamten tranken Kaffee. Sie sprachen über die mächtigen Teuerungsraten und vermissten eine Gehaltsanpassung.
    Meyers Söhnchen war noch klein. Seine Frau ging keiner Arbeit nach, sondern kümmerte sich um die Erziehung des kleinen Tomko.
    Ailts war Vater zweier Kinder. Seine Tochter besuchte in

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