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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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von Neßmersiel gekommen. Draußen wartet das Taxi. Um keine Zeit zu verlieren, komme ich sofort zu Sache. Meine Frau ist verschwunden. Wir haben auf der Bismarckstraße eine Wohnung. Ich bin Maler. Sie fuhr nach Norderney, während ich an einer Auftragsarbeit saß. Gestern Nachmittag telefonierte ich noch mit ihr. Heute Vormittag meldete sie sich nicht. Herr Peters, unser Hausmeister wurde von mir beauftragt, nachzuschauen. Meine Frau ist nicht nach Hause gekommnen.«
    »Uns liegt keine Meldung vor«, sagte Kommissar Ailts. »Weder sind Sachen gefunden, noch ist ein Ertrinkungsfall gemeldet worden. Das schließt jedoch nicht aus, dass Ihrer Frau etwas zugestoßenist. Ich werde entsprechende Hinweise an meine Kollegen geben. Während der Saison durchstreifen berittene Beamte den Nordteil der Insel, während mehrere Streifenwagen Kontrolle fahren. Ich schlage vor, dass ich Sie zu Ihrer Wohnung begleite und mit Herrn Peters spreche.« Er langte nach seiner Tasche, holte aus einem Eisenschrank ein Formular und steckte einen Schreibblock in die Tasche.
    Spatfeld erhob sich. »Kommen Sie«, sagte er und ging voraus.
    Sie verließen das Polizeigebäude und stiegen in das Taxi.
    »Bismarckstraße, Haus Strandblick«, sagte der Maler.
    Das Taxi erreichte die Kaiserstraße und fuhr zur Bismarckstraße. Spatfeld bezahlte und ging mit dem Kommissar in das Apartmenthaus. Der Hausmeister saß in seinem Raum und reparierte eine Tischlampe.
    »Herr Peters, Kommissar Ailts, er nimmt sich des Falles an. Haben Sie Neuigkeiten für mich?«, fragte der Maler.
    »Nein.«
    »Ist Ihnen irgendetwas im Hause aufgefallen?«, fragte Ailts.
    »Nein. Abends um zwanzig Uhr schließe ich die Haustür ab. Aber ich sah Frau Spatfeld gestern noch. Sie kam aus der Filiale der OLB«, antwortete er.
    Der Kommissar sah Spatfeld an. »Hat sie Geld abgehoben?«, fragte er.
    Der Maler hob die Schulter. »Herr Kommissar, wir sind wohlhabend. Meine Frau hatte ihre Uhr verloren. Vielleicht brauchte sie Geld für eine neue«, sagte er.
    »Ich werde bei der Bank nachfragen. Schauen wir uns in der Wohnung um«, sagte Ailts und verließ mit Spatfeld den Hausmeisterraum. Sie gingen die Treppe hoch.
    »Wir sind hier eine Menge Mietparteien. Dennoch ist es hier immer ruhig, friedlich, man kann sagen herzlich. Meiner Frau muss außerhalb etwas zugestoßen sein«, sagte der Maler gequält und zeigte auf eine Tür, auf der liebevoll in einer zierlichen Schrift »Hier wohnen Heide, Albert und Kevin Spatfeld« geschrieben stand.
    Albert Spatfeld nahm den Schlüssel aus seiner Jackentasche undschloss die Tür auf. Sie betraten einen Korridor. Er ging zu der seitlichen Tür und zog sie auf.
    »Die Garderobe«, sagte er, öffnete den Schrank und ließ die Bügel durch seine Hand gleiten. »Ich weiß nicht einmal, was sie trug«, sagte er und drückte die Schranktür zu.
    Sie betraten das Wohnzimmer. Es war mit eleganten Eichenmöbeln ausgestattet. Es wirkte aufgeräumt. Durch das große Fensterelement des Balkons sahen sie auf die Strandkörbe und den weißen Rand der Nordsee. Albert Spatfeld blickte den Kommissar hilflos an.
    »Hier befindet sich das Kinderzimmer«, sagte er und hielt die Tür offen.
    Ailts schaute kurz rein.
    »Bleibt das Schlafzimmer«, sagte Albert. Er öffnete die Tür. »Sie ist nicht da. Die Betten sind unberührt. Sie besaß auch keine Adresse auf Norderney, wo sie über Nacht geblieben sein könnte.« Er schaute in den großen Kleiderschrank. »Ihre Reisetasche ist hier«, sagte er atemlos und hielt sich am Schrank fest. Er sah aus, als wäre er am Ende.
    »Herr Spatfeld, ich bitte Sie, eine Vermisstenanzeige aufzugeben«, sagte der Kommissar.
    Der Maler nickte und folgte Ailts in das Wohnzimmer.
    »Nehmen Sie am Tisch Platz«, sagte der Kommissar. Er entnahm seiner Tasche ein Formular. »Ich benötige ein aktuelles Foto Ihrer Frau.«
    »Mein Gott, nicht auszudenken, wenn ihr etwas passiert ist«, sagte Albert, trat an das Sideboard und entnahm ihm eine Fotografie in Größe einer Postkarte. Es war eine Porträtaufnahme. Tränen rannen über sein Gesicht, als er dem Kommissar das Bild reichte.
    »Eine schöne Frau«, sagte der Beamte und steckte das Foto in seine Tasche. Er nahm den Schreibblock hervor und einen Kugelschreiber. »Hier ist eine Unterlage. Füllen Sie bitte das Formular aus. Sie sind mit einem Sportboot vor einer Stunde im Hafen angekommen. Haben Sie Zeugen?«
    »Ja, den Hafenmeister. Unser Schiff heißt ›Wasserhexe‹«, antwortete

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