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Nebenweit (German Edition)

Nebenweit (German Edition)

Titel: Nebenweit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Zwack
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Wesen, Menschen, was auch immer –, die meine Situation wenn nicht verschuldet so zumindest bewirkt hatten. Und aus diesem Grund hatten sie die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, mir auch zu helfen.
    Doch wie mit jemandem Kontakt aufnehmen, der sich weder sehen noch greifen lässt? Ich erinnerte mich an einen alten Film, der sich um einen Unsichtbaren gedreht hatte, den man schließlich dadurch sichtbar gemacht hatte, dass man ihn mit Mehl überschüttete. Ich musste schmunzeln. So einfach würde es wohl nicht gehen, wie ich überhaupt der Meinung war, dass mit Tricks oder Gewalt nichts auszurichten war. Nicht zuletzt, weil ich vom Wesen her kein zur Gewalt neigender Mensch und zudem nicht mehr der Jüngste war. Nein, Gewalt kam nicht infrage, es galt, geistige Mittel einzusetzen. Da jedoch das gesprochene Wort nichts gebracht hatte, blieb nur das geschriebene, entschied ich.
    Und so zog ich das Blatt, das ich vorsorglich schon zu Hause beschriftet hatte, aus der Tasche:
Bitte helfen Sie mir.
Ich weiß nicht, wie ich in diese Welt gekommen bin, ich weiß nur, dass es nicht die meine ist. Soweit ich die Situation beurteilen kann, wurde ich ohne mein Zutun aus einer anderen Dimension, einer Welt, die dieser hier sehr ähnlich, aber nicht mit ihr identisch ist, in diese versetzt.
Ich vermute, dass Kräfte, die Sie beherrschen und nutzen, diese Versetzung bewirkt oder zumindest gefördert haben.
Ich bitte und beschwöre Sie, nehmen Sie Kontakt mit mir auf und helfen Sie mir, in meine Welt zurückzukehren.
Ich versichere Ihnen, ich werde über alles, was ich in diesem Zusammenhang erfahren sollte, strengstes Stillschweigen bewahren und alle Bedingungen erfüllen, die Sie mir etwa stellen sollten, aber helfen Sie mir.
Da ich überzeugt bin, dass meine Situation durch etwas herbeigeführt wurde, was Sie veranlasst haben, halte ich meine Bitte für gerechtfertigt.
Ich werde an den kommenden Tagen täglich gegen Mittag hier erscheinen, um Ihre Antwort entgegenzunehmen oder mit Ihnen in Kontakt zu treten. Außerdem skizziere ich auf diesem Blatt den Weg zu meinem Haus, damit Sie gegebenenfalls dort mit mir Kontakt aufnehmen können.
     
    Ich war nicht gerade begeistert von meinem Machwerk und fügte ihm noch eine Wegskizze hinzu und – dabei kam ich mir einigermaßen lächerlich vor, ich tat es aber trotzdem – das Bild eines Strichmännchens, das von einer Weltkugel mit den Konturen der Erde auf eine andere steigt.
    Ich hängte meinen Zettel an einen Nagel an der Wand, sodass man ihn beim Betreten der Hütte nicht übersehen konnte, schloss die Tür hinter mir, hängte das Vorhängeschloss ein und sperrte ab. Dann machte ich mich nachdenklich wieder auf den Nachhauseweg, trottete auf dem ausgewaschenen Feldweg dahin, ohne meine Umgebung wahrzunehmen, setzte apathisch einen Fuß vor den anderen und hatte alle Mühe, nicht zu stolpern. Charlie hatte ich von der Leine gelassen und fand, dass er ähnlich lustlos wie ich wirkte, wie er, nur gelegentlich an einem Baum oder einem Stein schnuppernd, mit hängender Rute dahintrottete. Es war dunkel geworden, aber im Mondschein hatte ich genügend Sicht, um größere Hindernisse zu erkennen. Es hatte abgekühlt, und die würzige Waldluft tat mir gut, schließlich hatte ich fast den ganzen Tag vor mich hin gegrübelt und hatte jetzt ein Gefühl, als hätte ich lauter Spinnweben im Kopf. Je länger ich so grübelte, umso alberner kam mir der Zettel vor, den ich in der Hütte gelassen hatte. Wenn ihn einer von den Waldarbeitern zu sehen bekam, musste er mich für verrückt halten, und am Ende hetzte mir noch jemand einen Hirnklempner auf den Hals …
    Nein, so ging das nicht, ich musste mir etwas Besseres einfallen lassen, etwas, das bessere Chancen auf Erfolg hatte und bei dem ich nicht befürchten musste, für verrückt gehalten zu werden. Ich pfiff Charlie, der mir ein Stück vorausgelaufen war und der sich jetzt mit anklagender Miene umdrehte, machte auf dem Absatz kehrt, setzte mich wieder talwärts in Bewegung – und machte die ganze Aktion rückgängig.
    Als ich schließlich nach jetzt bald einer Stunde Fußmarsch wieder vor meinem Haus stand, zuckte ich zusammen. Unter der Garagentür war ein bläulicher Lichtschein zu sehen … bläuliches Licht, genauso wie in meinem Traum. Ich nahm Charlie an die Leine und pirschte mich vorsichtig näher. Ja, da war ganz eindeutig Licht, ein rhythmisches Flackern: hell, dunkel, hell, dunkel. Ich presste das Gesicht ans Tor, versuchte durch

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