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Nebenwirkungen (German Edition)

Nebenwirkungen (German Edition)

Titel: Nebenwirkungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
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und Mrs. Katie sind im Labor.« Sie zeigte auf eines der anderen Häuser. »Willst du wohl zurückkommen!«, rief sie ihrem Neffen hinterher, der aus dem Haus gerannt war, um Roberts Geländewagen in Augenschein zu nehmen. Doch Nyack drückte schon seine Nase ans Fenster, aufmerksam beobachtet vom kleinen Tau, der auf dem Dach des Wagens thronte wie der König der Löwen auf seinem Felsen. Robert schmunzelte und öffnete die Tür mit einer einladenden Geste.
    »Willst du mal hinein sitzen?«
    Nyack setzte sich stolz ans Steuer und strahlte über das ganze Gesicht, während seine Tante missbilligend den Kopf schüttelte. Robert beruhigte sie:
    »Lassen Sie ihn nur, er stört mich nicht. Arbeiten noch weitere Leute hier?«
    »Nein, nur Mr. Paul und Mrs. Katie. Ich besorge den Haushalt. Dieser Schlingel ist Nyack, mein Neffe.« Sie forderte ihn auf, im Haus auf Paul und Katie zu warten, schenkte ihm eine Tasse Tee ein und erzählte von ihrer Arbeit und dem kleinen Dorf, in dem sie und der Junge lebten.
    »Haben sie schon früher für andere Leute hier gearbeitet?«, wollte Robert wissen.
    »Ja, schon zweimal. Zuletzt etwa vor einem Jahr. Da waren vier Männer hier.«
    »Kommen noch andere Leute vom Dorf hierher, um zu arbeiten?«
    »Nein, es gibt nicht soviel zu tun, wenn nur zwei Forscher hier sind.«
    »Und vom anderen Dorf?«, fragte Robert beiläufig. Die Frau sah ihn erschreckt an. Sie wusste offensichtlich nicht, was sie sagen sollte. Nyack, der lautlos zur Tür herein gekommen war, antwortete an ihrer Stelle:
    »Das böse Dorf? Nein, Menschen bleiben dort, kommen nicht hierher.«
    Robert bemerkte den warnenden Blick, den Mrs. Umangua ihrem Neffen zuwarf. Sie wollte offensichtlich nicht, dass über dieses mysteriöse Dorf gesprochen wurde, und er bohrte nicht weiter. Er erhoffte sich mehr Aufschluss von den beiden Wissenschaftern.
     
    Robert holte seinen Schlafsack und das Moskitonetz aus dem Wagen. Er hatte nichts dagegen, nicht im Auto übernachten zu müssen. Die Begrüßung durch Katie und Paul war durchaus herzlich gewesen, doch etwas schien die beiden so sehr zu beschäftigen, dass sie einen seltsam zerstreuten Eindruck auf ihn machten. Es war genügend Platz vorhanden, sodass sie ihm ohne weiteres ein Zimmer im Haus zur Verfügung stellen konnten. Er wollte ihre Gastfreundschaft nicht lange in Anspruch nehmen, doch ein oder zwei Tage würde er wohl für seine Nachforschungen benötigen.
    Beim Abendessen vermied es Robert, das geheimnisvolle Dorf zu erwähnen. Vielmehr konzentrierte er sich darauf, die beiden Biologen kennen zu lernen und die eine oder andere Anekdote aus der Zeit seiner Forschungsreisen zum Besten zu geben. Das war eine seiner bewährten Methoden, eine gelöste Stimmung zu erzeugen und fruchtbare Diskussionen in Gang zu bringen.
    »Sie sollten diese Geschichten veröffentlichen«, bemerkte Katie lachend, nachdem er die Panikattacke eines Studenten bei seiner ersten Begegnung mit einer Elefantenherde drastisch geschildert hatte.
    »Stoff hätte ich genügend, doch mein Schreibstil eignet sich wohl nur für wissenschaftliche Arbeiten, nicht für Unterhaltungsliteratur, fürchte ich«, antwortete er.
    »Sie kennen sich offensichtlich gut aus in diesem Land«, stellte Paul fest.
    »Kann man sagen. Ich habe etliche gute Freunde in Gaborone. Überdies bin ich ebenfalls Biologe, und als ich hörte, dass Sie hier arbeiten, trieb mich die Neugier, mehr zu erfahren.« antwortete Robert. Er hatte die Vorgeschichte mit Marchand und BiosynQ nicht erwähnt; weshalb wusste er selbst nicht. »Es ist das erste Mal, dass Ihr Institut mit BiosynQ zusammenarbeitet, sagen Sie?«
    Katie antwortete: »Ja, und das erste Mal, dass wir Feldversuche außerhalb Europas durchführen.«
    »War wohl eine ziemliche Umstellung für sie beide«, bemerkte Robert. Er konnte sich noch gut an seine ersten Wochen und Monate in dieser fremden Welt erinnern. »Hatten Sie denn keinen Kontakt zu den Wissenschaftern, die früher in diesem Gelände gearbeitet haben?«
    »Nein, nach der Unterzeichnung der Zusammenarbeit mit BiosynQ ging alles sehr schnell. Wir wissen nicht einmal, welche Art von Projekten hier früher durchgeführt wurden, oder?«, sagte Katie, indem sie Paul fragend anschaute. Der nickte und fügte hinzu:
    »Was wir hingegen festgestellt haben, ist der ausgezeichnete Zustand der Einrichtungen hier. Ich kann Ihnen morgen auf meinem Rundgang alles zeigen, falls Sie Zeit und Lust dazu haben.«
    Robert war dankbar für

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