Nebra
zu organisieren?« »Den schnellsten, den es gibt«, sagte Stromberg und holte sein kleines Funkgerät aus der Tasche. Er drückte die Sendetaste.
»Macht den Helikopter startbereit«, sagte er. »Und schickt einen Mann ins Hotel, die Sachen von Dr. Peters abzuholen. Ich erwarte euch hier in einer Viertelstunde. Stromberg Ende.« Während er das Gerät wegsteckte, sagte er zu Hannah: »Mein Hubschrauber wird Sie zu meinem Privatjet nach Aberdeen bringen. Von dort aus sind Sie im Nu in Leipzig oder wo immer Sie hinwollen. Kommen Sie, gehen wir. Wir haben nicht viel Zeit.«
Gemeinsam stiegen sie die schmale Treppe hinunter. Unten angekommen, bückte er sich, hob den Koffer auf und hielt ihn Hannah hin. »Ich hoffe, Sie verstehen jetzt, wie verzweifelt unsere Lage ist. Die Himmelsscheibe darf nicht länger im Museum bleiben. Sie müssen sie dort rausschaffen, egal wie.«
Hannah starrte eine Weile betroffen auf den Koffer. Dann griff sie danach. »Ich werde es mir überlegen.«
Auf der Wiese vor dem Turm wurden sie von John begrüßt. »Was ist hier los?«, rief er ihnen zu, während er mit großen Schritten auf sie zueilte. »Ich habe gehört, der Hubschrauber ist auf dem Weg zu uns?«
»So ist es«, erwiderte Stromberg. »Dr. Peters wird uns früher als geplant verlassen.« »Was ist geschehen?«
»Im Museum wurde eingebrochen«, sagte Hannah. »Es ist einiger Schaden entstanden. Ein Kollege wird seither vermisst. Ich muss sofort zurück.«
»Hat man bereits einen Hinweis, wer es getan hat?« Hannah schüttelte den Kopf. »Das Landeskriminalamt ist an der Sache dran. Offenbar ist die Tat auf Video aufgezeichnet worden. Die zuständige Kommissarin wollte mir aber nichts darüber am Telefon verraten. Sie klang sehr beunruhigt.« »Das bin ich auch.« John trat näher und berührte ihre Hand.
»Wenn du möchtest, begleite ich dich zurück nach Deutschland.« Mit einem Blick zu seinem Chef fügte er hinzu: »Mit Ihrer Erlaubnis natürlich.«
»Das muss Frau Dr. Peters entscheiden«, sagte Stromberg. »Von mir aus gern.«
Hannah zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein. Diese Sache muss ich allein durchziehen. Ich muss mir auf dem Weg nach Deutschland über einige Dinge klarwerden. Trotzdem, danke für das Angebot.« Sie schenkte John ein kleines Lächeln. Fünf Minuten später hörten sie ein Dröhnen. Keine zwei Sekunden später tauchte die schlanke, dunkelblaue Silhouette eines Helikopters hinter der Klippe auf. Der Pilot flog die Maschine um den Turm herum und landete auf der dem Wind abgewandten Seite.
»Kommen Sie«, sagte Stromberg zu der Archäologin und ging mit ihr zum Landepunkt. Der Druck der Rotoren war so stark, dass er das Gras im Umkreis von dreißig Metern platt drückte. Er verwirbelte Hannahs Haare, und sie musste sie zu einem Pferdeschwanz zusammenbinden. Die Schiebetür wurde geöffnet, und einer der Piloten kletterte heraus, ein junger athletischer Bursche von vielleicht fünfundzwanzig Jahren, der eine indigofarbene Uniform mit der knallroten Aufschrift MCE, McClune-Enterprises trug. Als er Hannah sah, lächelte er und half ihr charmant ins Innere des Helikopters. Er begleitete sie bis auf ihren Platz und half ihr, den Sicherheitsgurt anzulegen. Den Sicherheitskoffer verstaute er in einem speziellen Haltenetz über ihrem Kopf.
»Haben Sie ihr Gepäck aus dem Hotel geholt?«, fragte Stromberg.
»Selbstverständlich, Sir. Alles an Bord.« Der kleine Mann hob die Hand zum Abschied. »Alles Gute, Hannah. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug. Und denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe: Vertrauen Sie niemandem. Melden Sie sich, sobald Sie Näheres erfahren haben. Ich erwarte Ihren Anruf.«
John hob ebenfalls die Hand zum Abschied. Hannah winkte kurz zurück, dann schloss sich die Kabinentür. Mit einem Aufbrausen der Turbinen hob der Helikopter ab und flog in südlicher Richtung davon.
Stromberg und John standen noch eine ganze Weile reglos auf der Wiese, während sie den immer kleiner werdenden Helikopter beobachteten. Als er hinter einer Wolkenbank verschwunden war, drehte John sich um. »Glauben Sie, es war richtig, sie allein gehen zu lassen?«
»Sie hat es so gewollt. Hannah ist eine erwachsene Frau. Sie weiß, was sie tut. Im Übrigen glaube ich nicht, dass sie von Ihnen irgendeine Hilfe annehmen würde.« »Warum nicht?«, fragte John.
Stromberg blickte ihn lange und durchdringend an. »Meine Frau ist vor fünf Jahren gestorben. Ich habe mich seitdem nur noch in der
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