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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Vorahnung.
    In diesem
Moment fiel die Entscheidung. Zunächst hatte ich die Worte mehr aus Zorn
gesprochen... Mein Hass und meine Wut trieben mich jedoch an. Er würde schon
sehen, wozu eine wie ich fähig sein konnte.
    „Es ist mein
Ernst. Heute Mittag werde ich es tun.“ Ich werde das nicht so einfach auf mir
sitzen lassen.
    „Bist du
übergeschnappt?!“, rief Thunder erschrocken.
    „Dafür wirst
du von der verdammten Schule fliegen!“, warnte Shadow.
    „Werd
vernünftig und beruhige dich erst mal. Du kannst nicht mehr klar denken“,
meinte Céleste. Doch die Worte blieben ohne Erfolg. Ich würde es schon wieder
bekommen. Koste es, was es wolle.

 
 
    Meine
Freundinnen hatten im Laufe des Vormittags immer wieder versucht, mir die Sache
auszureden, allerdings vergebens. Sie waren mir sogar nachgeilt, als ich aufgebrochen
war, um mein Vorhaben umzusetzen. Sie hatten damit gedroht, mir nicht von der
Seite zu weichen. Erst nach etlichen Diskussionen hatten sie nachgegeben.
    Nun stand ich
an der Treppe, die hinab in die Kellerräume führte, wo Herr Gnat sein Klassenzimmer
hatte. Wie ich genau vorgehen wollte, hatte ich mir zigmal überlegt, doch ein
guter Plan war mir einfach nicht eingefallen. Ich wusste, dass die Lehrer die Zimmer
so gut wie nie abschlossen, nur ob Herr Gnat dies ebenso hielt, konnte ich
nicht mit Bestimmtheit sagen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als
hinunterzugehen und es selbst herauszufinden. Im besten Fall war die Tür offen
und Herr Gnat beim Essen. Immerhin hatte ich aus diesem Grund diese Zeit
gewählt. Ich würde hineingehen, die Schublade öffnen, das Armband holen und zur
Sicherheit einige andere Gegenstände mitnehmen, damit er nicht sofort wusste, um
wen es sich bei dem Dieb handelte. Wahrscheinlich würde er sich dennoch denken
können, dass ich es war, aber solange er mir nichts beweisen konnte…
    Falls mir
Herr Gnat doch begegnete, wollte ich sagen, ich hätte nochmal mit ihm reden
wollen. Wenn er mich allerdings genau dann erwischen sollte, wenn ich an der
Schublade war, dann konnte ich wohl gleich die Koffer packen.
    Noch einmal
atmete ich tief durch, dann ging ich langsam die ersten Stufen hinab. Es wurde
sofort kälter und die Dunkelheit legte sich um mich wie ein schwerer Mantel.
Die Fackeln an der Wand schenkten nur spärlich unheimliches Licht. Meine Schritte
hallten dumpf, während mein Herz immer stärker gegen den Brustkorb hämmerte.
Ja, ich hatte Angst. Zudem mahnte mich ständig eine innere Stimme vor dieser Dummheit.
Hin und wieder war ich kurz davor, ihr nachzugeben, aber ich konnte nicht. Es
war mir so unglaublich wichtig. Ich verstand mich in diesem Moment selbst nicht.
Wie konnte ich nur dieses enorme Risiko eingehen? Dennoch trieb irgendetwas
mich unbeirrbar weiter. Ich würde mich davon nicht abbringen lassen und es
diesem Mistkerl zeigen. Plötzlich blieb ich stehen. Hatte ich da gerade etwas
gehört? Ich lauschte angestrengt in die Kellergewölbe, doch da war nichts,
außer meinem rasendem Herzschlag und dem keuchendem Atem. Dennoch hatte ich das
Gefühl, nicht alleine zu sein. Wer würde sich außer mir noch hier unten
herumtreiben? Es konnte nur eine Person sein: Herr Gnat…
    War er hier?
Dieses Mal war ich mir sicher, etwas gehört zu haben. Schnelle Schritte. Sie kamen
immer näher, wurden lauter. Verdammt, was sollte ich nur tun? Sollte ich
versuchen wegzulaufen? Angstschweiß bildete sich auf meiner Haut, als ich
sicher war, dass der Lehrer nur noch eine Ecke entfernt hinter mir war. Jede
Sekunde würde er bei mir ankommen. Ich wollte mich gerade nach ihm umdrehen,
als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Erschrocken schrie ich auf und
sah in sein Gesicht.
    „Ich bin´s“,
sagte Night, während eine Welle der Erleichterung durch mich raste.
    „Was machst
du denn hier?“, fragte ich.
    „Céleste hat
mir erzählt, dass Gnat dir im Unterricht irgendetwas weggenommen hat und du es
dir wiederholen willst.“
Ich schwieg kurz und biss mir auf die Lippen. Zum Glück hatte sie ihm nicht
gesagt, dass es sich dabei um ein Geschenk für ihn handelte.
    „Ich
verstehe. Und du bist hier, um mich aufzuhalten.“
    „Nein, ich
bin nur hier, um aufzupassen, dass du nicht erwischt wirst. Ich denke mal
nicht, dass ich dich aufhalten könnte. Immerhin muss es wichtig sein, wenn du
das hier auf dich nimmst“, erklärte er mit diesem unvergleichlichen Lächeln.
    Nun
schmunzelte auch ich und ein großer Teil der Anspannung fiel von

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