Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
Vom Netzwerk:
Céleste
und ließ sich erschöpft in ihr Bett fallen.
    Wahrscheinlich
lag sie damit gar nicht so falsch…  

 
    An Nights
Geburtstag herrschte heilloses Chaos unter den Mädchen. Sobald er irgendwo
auftauchte, war er auch gleich von etlichen umringt, die ihm ihre Geschenke
überreichen wollten.
    Ich
betrachtete das Geschehen mit rasendem Puls und wartete auf die passende
Gelegenheit, ihm meines zu geben. Es sollten auf keinen Fall so viele Leute
dabei sein. Am liebsten wäre es mir gewesen, ich hätte es ihm unter vier Augen überreichen
können. Je später es allerdings wurde, desto weniger Hoffnung machte ich mir diesbezüglich.
    „Du hast wohl
auch ein Geschenk?“, stellte Thunder fest, als wir gerade auf dem Weg zu
Dämonologie und Accores waren.
    „Wie kommst
du darauf?“
    „Das ist wohl
kaum zu übersehen. Ständig hältst du nach ihm Ausschau und zwar noch viel
schlimmer als normalerweise. Du wartest auf den richtigen Augenblick, oder?“
    „Ich weiß
nicht, wovon du redest.“
    „Jetzt sei
nicht so“, fuhr Thunder grinsend fort. „Sag schon, was hast du für ihn?“
    „Warum willst
du das wissen? Du findest die ganze Sache doch ohnehin bescheuert?“
    „Trotzdem
möchte ich sehen, was du für ihn hast.“
Hilfesuchend sah ich zu Shadow und Céleste, doch die beiden setzten sich
bereits auf ihre Plätze. Thunder und ich taten es ihnen gleich. Ich holte
Stifte, Buch und Schreibblock heraus und wartete auf das Erscheinen von Herrn
Gnat. Für Thunder dagegen schien es momentan nichts Wichtigeres zu geben, als
die Frage nach dem Geschenk.
    „Du hast es
doch dabei, oder? Komm schon. Hol es raus.“
„Hör jetzt auf. Ich werde es dir ganz sicher nicht zeigen und schon gar nicht
hier, wo es jeder sehen kann.“
    „War es
teuer? Dir würde ich wirklich zutrauen, dass du dich für ihn auch noch in
Unkosten stürzt.“
    In diesem
Moment trat der Lehrer ein. Beinahe freute ich mich über sein Erscheinen, immerhin
konnte sie mich jetzt nicht weiter löchern. Andererseits war seine Anwesenheit
auch nicht wirklich angenehm. Wie immer überflog er mit diesen unruhigen Augen
die Klasse. Anschließend forderte er mit krächzender Stimme: „Holen Sie die
Bücher heraus und schlagen Sie Seite 196 auf. Ich gehe davon aus, Sie alle
haben die Hausaufgaben gemacht und können folgende Fragen beantworten.“
Ich war angespannt. Zwar versuchte ich immer, besonders in diesem Fach,
gewissenhaft meine Aufgaben zu erfüllen, doch Herr Gnat war eine dermaßen
unberechenbare Person, dass ich ständig völlig durcheinander kam, wenn er mich
aufrief. Ein Trost war, dass es den anderen genauso erging. Wenigstens würde er
heute nicht wieder einen seiner gefürchteten Kämpfe starten.
    Während die
anderen ihre Bücher heraus kramten und der Lehrer langsam vor seinem Pult auf
und abschritt, rutschte Thunder näher zu mir. „Jetzt sag schon. Ich werd dich
auch ehrlich nicht auslachen.“
    „Nicht
jetzt!“, zischte ich zurück.
    „Herr Tokima,
sagen Sie uns doch bitte, welche drei Schritte man unternehmen muss, wenn man
von einem Toxiger verletzt worden ist?“
Der Angesprochene zuckte erschrocken hoch und begann zu stammeln: „Ähm… also
das war… Die… die Wunde öffnen… Zweitens…“
    Herr Gnats
Augen blitzten und seine Faust donnerte auf den Tisch. Ein Knall hallte durch
das Zimmer, als sie aufprallte, der uns allesamt hochschrecken ließ.
    „Sie sehen also
offenbar keinen Grund darin, Ihre Hausaufgaben zu erledigen?! Ist es nicht so?!
Sie denken, Ihnen wird so etwas schon nicht passieren?!“ Seine Augen zuckten
über die Klasse, blieben an Tokima hängen und nahmen einen kalten,
hasserfüllten Ausdruck an. „Sie verlassen jetzt sofort mein Klassenzimmer und
ich rate Ihnen, sich nochmals gut über den Toxiger zu informieren. Nach der
Stunde werde ich Sie diesbezüglich abfragen und sollten Sie ihre Lektion noch
immer nicht gelernt haben, ist es wohl das Beste, Sie den Dämon einmal
persönlich kennenlernen zu lassen. Vielleicht verstehen Sie dann.“ Seine Stimme
war leise geworden, ein raues, heißeres Flüstern, das einem kalte Schauer über
den Rücken jagte. Herr Gnat sah zu, wie Tokima sich mit zitternden Beinen erhob
und den Raum verließ. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, schlug der Lehrer
die Hände zusammen, grinste schief und quietschte mit hoher, irrer Stimme:
„Wirklich unerfreulich so etwas.“ Er ließ seinen Kopf auf und ab nicken, als
wolle er seine eigenen Worte bestätigen: „Aber

Weitere Kostenlose Bücher