Necare (Verlangen) (German Edition)
doch wieder aufspringen sollte.
„Über was
habt ihr nun eigentlich geredet?“, fragte Shadow.
„Über meine
Übernachtung in der Schule, das ist alles“, erklärte Archon.
Wir wussten
alle, dass das verboten war und bestraft wurde.
„Und wo
willst du schlafen?“, fragte Céleste, die wohl schon Panik davor hatte, ihr Zimmer
mit einem Jungen teilen zu müssen.
„Ich such mir
ein Klassenzimmer, das klappt eigentlich immer recht gut.“
„Du hast
schon Erfahrung darin?“, fragte Shadow.
Archon
grinste vielsagend. „Nun ja… So kann man das wohl nennen.“
Thunder
ächzte angeekelt. „Erzähl uns jetzt bloß nichts von deinen Frauengeschichten,
sonst muss ich kotzen.“
„Keine Sorge,
ich finde die Sache mit dir und… wie war gleich dein Name?“
„Sky“,
antwortete dieser.
„Das werd ich
mir merken“, meinte Archon mit seltsamem Gesichtsausdruck. „Eure Geschichte
finde ich jedenfalls viel interessanter.“ Sein Blick flog über die anderen
beiden und musterte sie prüfend. An Night blieb er besonders lange hängen. Meine
Augen glitten ebenfalls ständig zu ihm. Er stand an eine Wand gelehnt, hatte
die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete das Geschehen kommentarlos.
Ich überlegte, ob sich nachher vielleicht eine Gelegenheit ergeben könnte, um
mit ihm alleine zu sein. Ich wollte einfach nur seine Stimme hören, ihn lächeln
sehen und spüren, dass ich ihm nicht gleichgültig war.
„Verstehe“,
murmelte Archon mit einem eigenartigen Lächeln. Ich ahnte nichts Gutes...
„Wollen wir
dann mal loslegen?“, fragte Shadow.
„Ich seh
schon“, wandte Archon ein „ihr habt noch was zu tun. Ich lass euch dann solange
alleine.“ Er erhob sich und ging in Richtung Türe. Er schritt dabei an mir
vorbei und hielt kurz vor mir inne. „Ach ja, ich habe gehört, du hattest
Geburtstag. Ich wünsch dir alles Gute nachträglich.“ Er nahm meine Hand und zog
mich an sich in seinen Arm. Ich spürte seine Wärme, roch seinen angenehmen Duft
und ich musste mir auch eingestehen, dass irgendetwas in mir diese Nähe genoss.
„Hast du
gefeiert?“, fragte er weiter.
„Ja… etwas.“
„Nein, hat
sie nicht“, erklärte Thunder, die uns belustigt zusah.
„Dann lade
ich dich ein. Wie wär´s, wenn wir morgen Abend zusammen essen gingen? Nur wir
beide, was sagst du?“
Ich wusste
nicht, was ich antworten sollte. Mein Blick flog immer wieder zu Night, der
weiterhin ungerührt an der Wand stand. Mir war dieses Gespräch unangenehm vor
ihm, doch ihn schien es nicht sonderlich zu interessieren. War ich ihm so
gleichgültig?
„Klar geht
sie mit“, mischte sich Thunder ein.
Ich nickte
schließlich unsicher. Einerseits, weil es unhöflich gewesen wäre ihn vor allen
vor den Kopf zu stoßen und auf der anderen Seite aus Trotz, da Night es so kalt
ließ.
„Gut, dann
ist das abgemacht. Bis später.“ Ein letztes Mal flog sein Blick zu ihm, dann
verließ er das Zimmer.
Shadow holte
inzwischen den Flakon aus seinem Versteck und reichte ihn Night.
Der stellte
ihn auf einen der Schreibtische und begann den komplizierten Zauber zu wirken.
Die vielen Fingerzeichen hätte ich mir nie merken können, zumal ich kaum eines
davon je zuvor gesehen hatte. Minuten später war er fertig und das Fläschchen
schimmerte eigentümlich.
„Damit ist es
für jeden, der sich nicht in diesem Zimmer befunden hat, unauffindbar. Ich
denke, dass der Zauber ausreicht, um es selbst vor Gnat zu verstecken.“
„Das klappt schon“, stimmte Sky zu. „Immerhin haben wir echt lange nach einem passenden
Spruch gesucht und dieser ist einfach optimal. Es kann gar nicht schief gehen.“
„Gut, dann
hätten wir das erledigt“, meinte Saphir und erhob sich. „Gehen wir?“
Sky schob
enttäuscht die Unterlippe vor. „Aber ich wollte doch noch ein bisschen bei meiner
Süßen bleiben. Ich fände es aber riesig, wenn ihr anderen alle gehen könntet.“
Seine Augen funkelten frech, als er Thunder betrachtete. „Mit dir alleine in
einem Zimmer. Vielleicht erfüllen sich meine Träume heute doch noch!“
„Nehmt den
bloß mit, sonst seht ihr ihn das letzte Mal in unversehrtem Zustand“, knurrte
Thunder.
„Du machst
mich ganz schwach. Was hast du nur alles mit mir vor?!“
Sie war
gerade dabei aufzuspringen, um sich wütend auf ihn zu stürzen, als wir auch
schon an ihrer Seite standen, um sie festzuhalten.
„Du dämlicher
Idiot!“, brüllte sie.
„Damit heizt
du mein Feuer nur noch mehr an.“
„Komm
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