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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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noch wüsste, wer er ist.« Damit zog er leise hinter sich die Tür zu.
     
    Made line saß an einem Tisch vor dem Café, in dem sie sich verabredet hatten. Als Nicholas auf sie zutrat, stand sie auf. »Im Hotel war ein Telegramm von Reynard. Er sagt, es hat sich was Neues ergeben. Wir sollen sofort nach Vienne zurückkommen.«
     
    Nicholas erkannte Reynard in der Menge auf dem Bahnsteig in Vienne, als er und Madeline aus dem Zug stiegen. Da sie kein größeres Gepäck bei sich hatten, konnten sie einen Bogen um das Gedränge schlagen und sich sogleich mit ihm in eine der Wartenischen zurückziehen, die nach der Ankunft des Schnellzugs völlig leer waren. Es war ein kleiner Raum mit gepolsterten Bänken, in dem es stark nach Tabak und Eisenbahndampf roch.
    Nicholas kam ohne Umschweife zur Sache. »Was ist passiert?«
    Reynard war wie immer sorgfältig gekleidet, aber er wirkte, als hätte er nicht geschlafen. »Ronsarde ist verhaftet worden.«

    »Wie bitte?« Nicholas sah Madelines ungläubiges Gesicht und wusste, dass er sich nicht verhört hatte. »Wieso das denn?«
    »Offiziell wirft man ihm Einbruch vor.« Aus Reynards skeptischer Miene war deutlich zu lesen, was er davon hielt. »Anscheinend ist er auf der Suche nach Beweisen in ein Haus eingedrungen und war so unvorsichtig, sich dabei erwischen zu lassen. Aber das ist noch nicht alles. Cusard sagt, auf der Straße gehen Gerüchte um, dass Ronsarde einem Nekromanten geholfen hat.«
    Selbst für die hysterische Gerüchteküche Viennes war es vom Einbruch zur Nekromantie ein gewaltiger Sprung. Nicholas spürte einen merkwürdigen Schwindel in sich aufsteigen. Vielleicht war er doch müder, als er gedacht hatte. »Weiß man, wer das in Umlauf gesetzt hat?«
    Reynard schüttelte den Kopf. »Am besten, ich erzähle es dir von Anfang an. Am Tag eurer Abreise nach Lodun ist die Präfektur auf das Valent House gestoßen. In diesen Mordfällen hat Ronsarde auch gestern ermittelt, als er in das besagte Haus eingebrochen ist.« Nicholas’ Frage vorwegnehmend, fügte er hinzu: »Nein, ich weiß nicht, welches Haus. Es stand nicht in den Zeitungen, und Cusard hat auch von seinen Informanten bei der Präfektur nichts erfahren. Klingt für mich nach einer ziemlich vornehmen Familie, meinst du nicht?«
    »Kommt drauf an, was man unter vornehm versteht.« Nicholas musste an Montesq denken. Octaves Interesse für Edouard Viller, der Diebstahl seines Wissens, die genaue Kenntnis von Coldcourt und sogar die Art, wie er an Ilamires Rohan herangetreten war - all das schien wie feuchte Fußspuren auf trockener Straße zu Montesq zu führen.
Kann es sein, dass er der Drahtzieher ist? Dass er Octave und seinen wahnsinnigen Zauberer unterstützt? Das wäre wirklich sehr bequem. Bequem, aber auch enttäuschend. Nicholas wollte nicht, dass Montesq wegen eines Verbrechens hingerichtet wurde, das er tatsächlich begangen hatte. Das hätte all seine Pläne ruiniert.
    »Warte mal.« Ein leicht gereizter Ton lag in Made lines Stimme. »Ich glaube, ich hab da was verpasst. Wie kommt denn die Präfektur auf die Idee, dass Ronsarde hinter den Morden im Valent House steckt?«
    »Auf diese Idee sind sie ja gar nicht gekommen«, erwiderte Reynard ungeduldig. »Er wurde wegen Einbruchs verhaftet, und ich kann nur sagen, dass da jemand von ziemlich weit oben die Fäden gezogen haben muss.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber dieses Gerücht, dass er in Nekromantie verstrickt ist, schwirrt plötzlich überall herum. Gestern Abend hat es vor dem Valent House sogar einen Aufruhr gegeben. Nur mit einem Trupp der Stadtgarde konnte verhindert werden, dass sie den Bau niederbrennen.«
    »Und die Hälfte von Riverside gleich mit, kann ich mir vorstellen.« Mit gefurchter Stirn blickte Made line zu Nicholas.
    Nicholas fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Mehrere Frauen und ein mit Gepäckstücken beladener Träger hasteten an der offenen Tür vorüber, doch niemand trat ein. »Er muss ihnen dicht auf den Fersen sein. Ganz kurz vorm Zuschnappen.«
    Reynard schaute auf seine Taschenuhr. »In einer Stunde soll er dem Magistrat vorgeführt werden. Es wäre vielleicht nützlich, dabei zu sein.«
    »Ja, am besten brechen wir gleich auf.« Nicholas wandte
sich an Madeline. »Ich will, dass die Kugeln aus Coldcourt weggeschaft werden. Kannst du das erledigen, solange wir im Gericht sind?«
    »Ja. Du meinst, Octave will sie sich holen?«
    »Nein. Aber ich brauche sie vielleicht als Köder, und ich möchte

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