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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Ronsarde bestimmte Dinge verheimlichte.
    Man hatte ihm die Sache aus der Hand genommen, doch niemand konnte ihn daran hindern, seine eigenen Nachforschungen anzustellen.
    Und genau aus diesem Grund befand er sich jetzt ein gutes Stück unter der Straße und kauerte auf einem Laufgang über dem trägen Wasser in einem Auffangbecken, um sich mit Kanalarbeitern und Rattenfängern zu unterhalten. Das Lampenlicht flackerte über die ölige Oberfläche der gewölbten Steindecke. Trotzdem war dieser Teil des Kanalisationsnetzes gut in Schuss und relativ sauber. Über ihnen verliefen Rohre, die gegabelt um das Kuppeldach der Grube herumführten. Einige von ihnen enthielten Trinkwasser, das von außerhalb über Aquädukte herangeschafft wurde, seit die Stadtoberen die naive Vorstellung aufgegeben hatten, dass das aus den tiefsten Bereichen des Flusses heraufgepumpte Wasser zum Genuss geeignet war. »Sagen wir mal, in den letzten fünf Tagen«, fuhr Nicholas fort. Es war der sechste Arbeitstrupp, mit dem er sprach, und inzwischen wusste er, dass er hinsichtlich möglicher Fundstücke besser jede Andeutung unterließ, weil die Kanalarbeiter aus Höflichkeit dazu neigten, einem zu erzählen, was man hören wollte.

    Der ältere Arbeiter richtete sich auf, eine Hand in den offenbar schmerzenden Rücken gestemmt, und rief die zwei Männer in dem kleinen Boot an, das sich durch das Abwasser im Becken pflügte. »Hey, habt ihr in letzter Zeit irgendwelche komischen Sachen aus der Grube gefischt?«
    Ein geschickter Ruderschlag trug das Boot näher heran. Nachdem sich die beiden ausgiebig am Kinn gekratzt und überlegt hatten, sagte einer von ihnen: »So was wie Münzen und Wertgegenstände finden wir fast nie. Das ist so eine Legende bei den Leuten, genau wie das mit den großen Echsen.«
    »Ich habe letztes Jahr eine Silbermünze gefunden«, bemerkte der Jüngste eifrig.
    »Vielleicht meine ich auch nicht unbedingt was Ungewöhnliches.« Nicholas überlegte, wie er es am besten erklären sollte. »Vielleicht auch nur eine ungewöhnlich große Menge von Sachen, die ihr öfter findet. Ein Haufen Sand zum Beispiel oder Eisenwaren oder …«
    »Knochen?«
    »Oder Knochen.« Nicholas verzog keine Miene. »War das der Fall?«
    »Ja, vor zwei Tagen hat’s geheißen, dass das Becken unter der Monde Street voller Knochen war. Der Präfekt hat gemeint, dass vielleicht irgendwo die Mauer von’ner Katakombe eingestürzt ist und dass es deswegen das ganze Zeug angeschwemmt hat.«
    »Nein«, widersprach der älteste Kanalarbeiter. »Wenn das so wär, würde der Wasserspiegel im Monde-Becken sinken, und alle Gruben hier unten im fünften Bezirk würden trockenfallen. Außerdem hat’s nicht genug Regen gegeben, um eine Katakombe zu überfluten.«

    Plötzlich wurde die Unterhaltung technisch, und Dinge wie Wasserspiegel, Trockenlegung, Niederschlag, Schleusen, Auffangbecken und Verbindungsrohre wurden ins Feld geführt, um die Katakombenhypothese zu stützen oder zu widerlegen. Nicholas hörte genau zu. Unter der Stadt gab es Katakomben, alte zugeschüttete Steinbrüche und andere Höhlen, in denen sich ein gerissener Zauberer verbergen konnte. Auf jeden Fall schien ihm das ein wahrscheinlicheres Versteck als ein aufgegebener Palast am Fluss, auch wenn er Octaves Worte noch genau im Ohr hatte.
    Das lebhafte Gespräch der Kanalarbeiter kam auf andere Themen, und Nicholas unterbrach sie kurz, um sich von ihnen zu verabschieden, bevor er sich zum nächsten Trupp aufmachte. Die Kanalisation erforderte eine gründliche Untersuchung, und er hatte noch viele unbeantwortete Fragen.
     
    Müde und mürrisch betrat Made line die Wohnung in der Nähe des Boulevard Panzan. Zusammen mit den anderen hatte sie die Fortschritte der Präfektur bei der Suche am Fluss verfolgt, aber die Tatsache, dass sie sich nicht aktiv beteiligen konnte, zerrte allmählich an ihren Nerven. Viel lieber hätte sie Reynard begleitet, der der möglichen Verbindung von Count Montesq zu dem verrückten Zauberer nachging, oder Nicholas, der sich in den letzten Tagen zu seinen Nachforschungen gründlich ausgeschwiegen hatte.
    Vor dem Kaminfeuer im Salon stand Dr. Halle, der genauso frustriert schien wie sie. Als sie sich auf das Sofa fallen ließ, warf er ihr einen kurzen Blick zu. »Dieses ewige Nichtstun macht einem auf die Dauer ganz schön zu schaffen, nicht wahr?«

    Made line lachte verzagt. »Ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht.« Sie nahm ihren schlichten grauen Hut ab,

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