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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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denken, einfach weitergehen. Die Kugel machte sie nicht unverwundbar.
    Vorsichtig tastete sie sich auf den Ruinen der Galerie voran. Sie blieb gebückt, um sich hinter den Überresten der Balustrade verbergen zu können, und zwang sich trotz ihrer Angst zur Langsamkeit. Als sie sich der Stelle näherte, wo die Galerie auf die Katakombe treffen musste, fiel ihr eine seltsame Veränderung des Lichts auf. Nach einigen Momenten
fand ihr Blick eine weitere Fackel, die im Eingang einer Gruft auf dieser Seite der Höhle brannte.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, doch diese Fackel wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Als sie den Balkon erreichte, bemerkte sie voller Erleichterung, dass der Eingang zur Katakombe anscheinend nicht von Wiedergängern bewacht wurde. Nur noch wenige Schritte, dann hatte sie ihn passiert und konnte zurück zum Kanal laufen. Doch sie zögerte. Ghule brauchten kein Fackellicht. Nicholas hatte ihr erzählt, dass sie sogar Angst davor hatten. Feuer bedeutete, dass da Menschen waren.
    Ihre Hände waren schweißnass, der Rücken tat ihr weh von dem Sturz, und sie hatte keine Lust, hier unten zu sterben. Aber wenn Nicholas nicht entkommen war, dann konnte er das sein. Innerlich hadernd, ließ sie den Torbogen zur Katakombe links liegen und trat auf die andere Seite der Galerie.
    Von hier aus war es nicht mehr weit bis zur Gruft mit der Fackel, aber es gab ein Hindernis. Ein Teil der Galerie war eingestürzt und hatte eine Bresche von gut einem Meter hinterlassen. Es war nicht weiter schwierig, sie zu überqueren, wenn man sich an einem Vorsprung festhielt. Doch eine schnelle Flucht war auf diesem Weg undenkbar.
    Die Galerie machte einen Bogen, und sie drückte sich so dicht wie möglich an die Mauer. Jetzt hatte sie die Vorderseite der Gruft vor Augen. Das Giebeldach war zum größten Teil zerbröckelt, doch zu beiden Seiten der intakten Tür ragten noch Statuen von behelmten Lanzenträgern auf. Die Fackel steckte in einer Ritze über dem Eingang. Sie bemerkte, dass dort auf einem breiten Stück Steine und Putz herausgeschlagen waren. Ein weiterer Beweis dafür, dass es keine
Ghule sein konnten: Diese hätten ohne weiteres über das Dach eindringen können, ohne erst die Tür öffnen zu müssen.
    Apropos Ghule … Mindestens drei von ihnen hockten wie Bündel aus trockenen Fetzen und Knochen vor dem Eingang. Sie bewegten sich nicht und gaben keinen Laut von sich. Wahrscheinlich wären sie ihr gar nicht aufgefallen, wenn sie nicht schon mit ihnen gerechnet hätte. Sie sahen aus wie erschlaffte Marionetten.
    Behutsam schob sie sich an der Mauer entlang. Jetzt konnte sie zwar in die Gruft blicken, aber das Innere lag noch immer in tiefem Schatten. Die Fackel hatte sie ein wenig geblendet, und der Schimmer der Geistflechten war zu schwach. Angestrengt ins Dämmerlicht spähend, glaubte sie eine Bewegung wahrzunehmen. Dann beugte sich eine Gestalt in den Lichtkeil, der von oben durch die Tür fiel. Es war Dr. Halle.
    Mehr wollte ich nicht wissen. Sie trat vor, bis sie über der Tür und den wachenden Ghulen stand, und inspizierte die Kante der Galerie. Die Mauer war hier eingestürzt; wenn sie also schnell und trittsicher war, konnte sie hinunter zu der flachen Stelle dort und dann auf den Grund der Höhle springen. Gar nicht so schwer. Auf keinen Fall so schwer wie das Hängen im Fluggeschirr in Die Nymphen. Sie stellte sich an den Rand und machte sich bereit. Dann zögerte sie.
    Und wenn nun durch ihre Schuld alle ums Leben kamen? War es nicht vernünftiger, durch die Katakombe zu flüchten und Hilfe zu holen? Bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, löste sich unter ihrem Fuß ein Stein und prallte mit lautem Knall auf den Felsboden. Alle drei Ghule rissen gleichzeitig den Kopf herum und starrten sie böse an.

    Na dann. Made line drückte die Kugel fest an sich und sprang.
    Da sie eher an fliehende Menschen gewohnt waren, wurden sie von Madelines Angriff völlig überrumpelt. Als sie auf dem Boden landete, wichen sie zurück, und sie spürte bereits das Beben der Kugel. Unmittelbar darauf schoss das Licht heraus, und sie presste rasch die Lider zu, um auch danach noch in der Dunkelheit sehen zu können.
    Dann verblasste das Licht, und sie musterte die drei verstreuten Knochenhaufen, die von den Ghulen übrig geblieben waren. Nein, vier Knochenhaufen; sie hatte einen übersehen, der an der Wand der nächsten Gruft gelehnt hatte.
    Schnell trat sie in die Tür. »Dr. Halle?«
    »Meine Güte, Sie sind

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