Necromancer - The Death of the Necromancer
es«, antwortete seine Stimme.
Sie machte einen Schritt zurück, um die Fackel herauszuziehen und in die Gruft hineinzuleuchten.
Ronsarde ruhte auf dem Boden, den Kopf auf eine zusammengefaltete Jacke gebettet. Sein Gesicht war reglos und bleich, die Augen saßen tief in ihren Höhlen. Furchen und Falten zeichneten sich deutlich ab. Madeline war nicht klar gewesen, wie alt er schon war. Halle kniete neben ihm. Die Kleider der beiden waren zerrissen und schmutzig, und Halle hatte Schrammen im Gesicht, doch er schien nicht so schwer verletzt wie der Inspektor.
»Sie müssen ihn allein tragen«, erklärte Madeline. »Ich muss das Ding hier festhalten.«
Halle war bereits dabei, sich Ronsardes schlaffen Arm über die Schulter zu legen und ihn nach oben zu ziehen. Außer ihnen war niemand hier. Kein Nicholas, kein Arisilde. »Wissen Sie was von den anderen?«
Mühsam schleppte Halle Ronsarde zur Tür. Made line
trat zur Seite, um ihn durchzulassen, und warf die Fackel weg. Sie brauchten sie nicht, außerdem hatte sie keine Hand dafür frei.
»Crack war bei uns …«
»Crack haben wir schon gefunden. Weiter oben in einer Katakombe. Wir haben ihn raufgeschickt, um Hilfe zu holen. Hoffentlich hat er’s geschafft.« Hoffentlich ist Nicholas nicht tot. Und was hat Macob mit Arisilde angestellt? Doch Made line hatte jetzt keine Zeit für Spekulationen. Sie kletterte auf die Felsstufe und nahm Ronsardes freien Arm.
Schiebend und ziehend gelang es ihnen, den Inspektor hochzuhieven. Madeline blickte zweifelnd hinauf zur Galerie. Für sie war es kein Problem, und auch für Halle nicht, aber Ronsarde … Wir werden jetzt nicht aufgeben. Sie klammerte sich an eine Säule der Balustrade und schwang sich empor, ohne das unheilvolle Knacken im Stein und den rei-ßenden Schmerz im Arm zu beachten. Als sie die Hand nach dem Inspektor ausstreckte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Mehrere Ghule, die auf dem Meer von Grüften von Dach zu Dach sprangen. Und dahinter etwas anderes, Dunkles, dessen Form im Dämmerlicht nicht genau zu erkennen war.
Halle folgte ihrem starren Blick und fluchte laut. Genau diesen Moment suchte sich Ronsarde aus, um wieder zu sich zu kommen. Er richtete sich in Halles Umarmung auf. »Was zum Teufel …«
»Klettern«, befahl ihm Halle. »Dann laufen.«
Ohne Widerrede griff Ronsarde nach Made lines Hand. Sie stemmte sich mit den Füßen ein und lehnte sich zurück. Kurz darauf kroch er zu ihr hinauf. Sein Atem ging mühsam und schwer, aber daran ließ sich jetzt nichts ändern. Madeline
erhob sich und half ihm auf die Beine, während Halle zu ihnen hinaufstieg. »Da rüber.« Sie deutete auf den Katakombeneingang. »Schnell.«
Halle packte Ronsardes Arm und humpelte los. Madeline folgte ihnen, ohne den Blick von den heranrückenden Ghulen zu nehmen.
Schließlich versammelten sich die Kreaturen knapp vor der Galerie auf dem Dach eines Grabmals und beobachteten sie mit ihren toten Augen, ohne sich jedoch näher heranzuwagen. Ihre Angst vor der Kugel fand Made line sehr befriedigend, doch dieser schwarze Schemen, der sich beharrlich Madelines Wahrnehmung entzog, schwebte immer noch über die Dächer auf sie zu, manchmal wie ein luftiger Dunst, manchmal wie etwas weitaus Festeres und Bedrohlicheres.
Sie erreichten die Bresche in der Galerie, und mit großer Mühe zog Halle den Inspektor hinüber. Um ein Haar wäre Made line rückwärts hineingetreten, wenn ihre Stiefelspitze nicht an der Kante hängen geblieben wäre. Schwankend fand sie ihr Gleichgewicht wieder, drehte sich um und sprang über die Spalte.
Ihr Verfolger ließ sich von diesem Hindernis nicht aufhalten. Unaufhaltsam glitt der dunkle Schatten über die Galerie. Mit einem Blick über die Schulter bemerkte Madeline, dass seine Bewegungen jetzt ruckartiger wirkten wie bei einem laufenden Mann. Die Kugel unter ihrem Arm regte sich nicht. Wenn sie dieses Ding nicht stoppen kann, sind wir erledigt.
Nach endlosen Sekunden gelangten sie zum Eingang der Katakombe. Madeline packte Ronsardes anderen Arm und half Halle, ihn die zerbrochenen Stufen hinaufzuzerren. Sie
stolperte und merkte kaum, dass sie sich die Schienbeine anschlug. Der Schemen hatte sie fast eingeholt, und ihre Haut begann zu jucken. Sie versetzte Halle einen Stoß und rief: »Lauft weiter.«
Herumwirbelnd beobachtete sie, wie die phantomartige Gestalt den Balkon überquerte und die Treppe heraufschwebte. Auf einmal konnte sie hinter der verdunkelnden Schattenwolke
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