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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Trotzdem hat er sich nicht in den Prozess eingemischt, weil ein Mann wie Edouard mit seinem Wissen zu gefährlich war, um am Leben zu bleiben.«
    »Nein.« Nicholas spürte eine merkwürdige Hohlheit in sich. Noch ein Verrrat nach all den anderen in dieser furchtbaren Zeit - was spielte das schon für eine Rolle? Doch als ihm die Tragweite von Arisildes Worten allmählich bewusst wurde und er sich an den alten Master von Lodun erinnerte, wie er während des Verfahrens neben ihnen saß, um ihnen seine Anteilnahme und Unterstützung zu bekunden, musste er erstaunt feststellen, dass es noch immer eine Rolle spielte. Eine große Rolle sogar.
    »Ja, das ist die schlichte Wahrheit, nach all den Lügen«, fuhr Arisilde fort. »Am liebsten hätte ich ihn umgebracht.«
    »Du hättest es mir sagen müssen«, flüsterte Nicholas. »Ich hätte es getan.«
    »Ich weiß. Deswegen habe ich es dir auch nicht erzählt.« Arisilde lächelte. »Aber du darfst nicht glauben, dass er ungestraft davongekommen ist. Er hat mich geliebt wie einen Sohn, weißt du. Und deshalb habe ich etwas zerstört, was er geliebt hat.«

    Nicholas wich zurück, und Arisilde ließ ihn los. Noch immer lag das irre, sanfte Lächeln auf den Lippen des Magiers. Ohne zu merken, was er tat, trat Nicholas zum Kamin. Das Kohlenfeuer glühte nur noch schwach.
    Von hinten hörte er Arisildes Stimme. »Rohan ist heute ein verbitterter alter Mann, der seinen besten Schüler verloren hat, den Nachfolger, den er sich so gewünscht hat …« Seine Stimme brach. »Aber das wollte ich dir eigentlich nicht erzählen. Ich muss mich wirklich erinnern, es war sehr wichtig.«
    Nicholas wandte sich um, als Arisilde wieder auf den Boden sackte. Doch mit dem Feuer schien auch der Wahnsinn des Zauberers erstorben zu sein. Er ließ sich von Nicholas zu dem großen ungemachten Bett in einem der kleineren Zimmer führen. Der mächtigste Zauberer in der Geschichte Loduns lag still da und sagte kein einziges Wort mehr, bis ihn Nicholas der Obhut seines zurückgekehrten Dieners Isham überließ.

7
    E s war noch dunkel, als Nicholas vor der Auffahrt von Coldcourt aus der Mietdroschke stieg. Ihm war sofort aufgefallen, dass alle Fenster des weit ausladenden Steinbaus erleuchtet waren und dass auf dem Dach zwischen den Türmen sogar zwei Diener patroullierten. Allerdings deutete nichts auf eine akute Gefahr hin: Der Rasen erstreckte sich als leere Schattenlandschaft, nur unterbrochen von der hoch aufragenden Eiche und der Auffahrt. Nahezu lahm vor Erschöpfung stolperte er auf das Haus zu. Unter seinen Stiefelsohlen knirschte der Kies. Als er in den Lichtkeis der Lampen trat, die zu beiden Seiten des Eingangs hingen, öffnete sich die Tür, und Madeline eilte über die Treppe auf ihn zu.
    Ihre Umarmung hätte ihn beinahe umgestoßen. »Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Die anderen dachten, du kommst gleich nach!«
    »Es … bei Ari hat es etwas länger gedauert«, antwortete er. »Und was war hier los?«
    Sie traten in die willkommene Wärme der Vorhalle, und Made line hielt kurz inne, um die Türen zu verschließen. »Da war was auf dem Dach. Ich glaube, es war genauso ein Geschöpf, wie du es im Keller von Mondollot House gesehen hast. Es hat Edouards Dachkammer beobachtet. Aber
dort war alles an seinem Platz, und niemand wurde verletzt. Vielleicht hat uns das Wesen nur ausgespäht. Keine Ahnung, was es wollte.«
    »Das Ganze ist mir ein völliges Rätsel.« Nicholas lachte bitter. »Ich nehme an, Reynard hat dir von unserer Entdeckung erzählt.«
    »Ja.« Harte Linien der Anspannung zeichneten sich auf Madelines Gesicht ab, als sie sich wieder zu ihm wandte. »Hast du von Arisilde was Brauchbares erfahren?«
    Nicholas blieb am Fuß der Treppe stehen und schaute sie an. Manchmal setzte Madeline selbst ihn noch in Erstaunen. Jede andere Frau wäre starr oder krank vor Entsetzen gewesen oder hätte zumindest den Zorn des Himmels gegen die Täter heraufbeschworen. Er wusste nicht, ob er diese Ungerührtheit einer allgemeinen Kaltblütigkeit zuschreiben sollte oder einer Ichbezogenheit, wie man sie häufig bei großen Schauspielern fand. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Ich glaube, von Ari können wir keine große Hilfe erwarten.«
    »Das Opium?«
    »Anscheinend hat ihn das Rauschgift jetzt voll im Griff. Er hat mir Sachen erzählt …« Nicholas schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht. Entweder das, oder er ist verrückt geworden. Wie

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