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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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geschickt.«
    »Verstehe.« Nicholas rief sich zur Ordnung. Als er gerade die Augen geschlossen hatte, hatte er wieder den Keller im Valent House vor sich gehabt. Da war natürlich den übelsten Fantasien Tür und Tor geöffnet. Arisilde würde keiner Fliege etwas zuleide tun. Jedenfalls nicht, solange er bei Trost ist , flüsterte eine verräterische innere Stimme.
    »Genau!»Arisilde wirkte auf einmal freudig erregt. »Das muss es gewesen sein!«
    Nicholas schob ihn zurück, um ihm besser ins Gesicht schauen zu können. »Hast du heute mehr Opium geraucht als üblich?«
    »Nicht eine einzige Pfeife.« Arisilde riss sich so ungestüm los, dass Nicholas fast aus dem Sessel gekippt wäre.
    Er erhob sich und beobachtete voller Bestürzung, wie Arisilde die restlichen Bücher und Blätter vom Tisch fegte und mit den Händen über die raue Oberfläche strich, als würde er nach etwas Verborgenem suchen. »Keine einzige?«
    »Nein.« Arisilde schüttelte den Kopf. »Ich musste vorsichtig sein. Sehr, sehr vorsichtig. Aber ich hab es rausgefunden … das, was ich wissen wollte.« Er klatschte die Hände so fest auf die Tischplatte, dass Nicholas um seine schmalen Handgelenke fürchtete. »Und jetzt kann ich mich nicht mehr dran erinnern!«
    Nicholas trat langsam zu ihm, um ihn nicht zu erschrecken, und versuchte, ihn vom Tisch wegzuziehen, aber Arisilde stürzte blindlings auf die andere Seite des Zimmers. Dabei warf er einen Stuhl um und brachte einen anderen Tisch ins Wanken, von dem mehrere kleine Gläser und Pflanzen zu Boden fielen.

    Nicholas holte tief Luft. Er musste den Zauberer davon abhalten, seine Kraft gegen sich selbst zu richten. »Hatte es was mit den Sachen zu tun, die ich dir zum Untersuchen überlassen habe? Die Asche von dem Golem vielleicht?«
    Arisilde schien in Gedanken versunken und lehnte sich an die Wand, als hätte er Angst, von einem Sturm umgerissen zu werden. Tiefe Schatten hingen über dieser Seite des Raumes und verbargen die Züge des Magiers. »Nein. Es war nichts von hier. Ich war heute draußen. Verdammt noch mal.« Hilflos rutschte er auf den Boden. »Nächstes Mal schreib ich einen Brief.«
    Nicholas ging zu ihm und wäre im Dämmerlicht um ein Haar über die verstreuten Scherben gestolpert. Er kniete sich vor Arisilde, der das Gesicht in den Händen vergraben hatte. »Ari …« Nicholas räusperte sich. Die Worte wollten ihm nicht über die Lippen. Wenn Arisilde das Rauschgift einen Tag lang nicht angerührt hatte, konnte er dann nicht auch morgen und übermorgen darauf verzichten? Doch aus früheren Versuchen hatte er gelernt, wie nutzlos solche Vorhaltungen waren. Arisilde würde ihm einfach nicht zuhören oder gar nicht mehr mit ihm reden.
    Der Zauberer hob den Kopf und griff nach Nicholas’ Hand. Er ließ den Daumen über die Lebenslinie gleiten, als würde er ihm aus der Hand lesen, was durchaus der Fall sein konnte. »Ich hab zugeschaut, wie sie Edouard gehängt haben, weißt du noch?«
    Bitte nicht, nicht ausgerechnet heute. Nicholas war so erschlagen, dass er nur resigniert die Augen schließen konnte. Schon vor einiger Zeit war er zu der Erkenntnis gelangt, dass der Hauptgrund für sein Unbehagen in Arisildes Gesellschaft nicht der Widerwille gegen die zerstörerische
Wirkung des Opiums auf seinen Freund war, sondern die Tatsache, dass Arisilde manchmal solche Bemerkungen machte. Weißt du noch, wie Edouard mit uns nach Duncanny gefahren ist? Erinnerst du dich noch an den Frühlingstag am Fluss … Manchmal wurde es noch schlimmer: Erinnerst du dich noch an den Tag, als Afgin ausgesagt hat? Weißt du noch, wie sie Edouard aufgehängt haben? Nicholas wollte sich weder an die guten noch an die schlechten Zeiten mit Edouard erinnern. Er wollte sich nur auf die Rache konzent - rieren, darauf, dass Montesq für seine Tat büßen würde. Er konnte es sich nicht leisten, sich davon ablenken zu lassen. Trotzdem atmete er langsam aus und blickte seinen Freund an. »Ja, ich weiß noch.«
    »Wenn ich mit Edouard in Vienne geblieben wäre, statt nach Lodun zurückzufahren …«
    »Ari, verdammt, du hattest überhaupt keinen Grund zum Bleiben.« Plötzlich konnte Nicholas seine Bitterkeit nicht mehr verbergen. Auch dieses Gespräch führten sie nicht zum ersten Mal. »Keiner hat gewusst, was passieren wird. Da kannst du dir doch keine Vorwürfe machen.« Nicht einmal Zauberer konnten in die Zukunft sehen. Selbst zu Erkenntnissen über die Gegenwart und die Vergangenheit gelangten sie nur,

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