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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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verschwunden.
    Nathan, sagte der neuerliche Eindringling, der gerade noch rechtzeitig gekommen war, streng, habe ich dich denn damals nicht ermahnt, dass du dich vorsehen solltest, nichts zu einem Anschein von Leben zu erwecken, was du vielleicht nicht wieder los wirst!?
    »Rogei! Gott sei Dank, du bist es!« Es war tatsächlich Rogei, der Thyre aus der Höhle der Uralten, der erste Tote, der Nathan Anerkennung gezollt und unverhohlen mit ihm gesprochen, ihm einst gar das Leben gerettet hatte; und nun bereits zum zweiten Mal!
    Kaum hatte Nathan dies gedacht, nahm er auch schon ein körperloses Kopfschütteln wahr. Nein, entgegnete Rogei. Damals habe ich vielleicht dein Leben gerettet, aber diesmal wohl eher deine ... Seele. Aber hörte ich dich eben etwa einem Gott Dank sagen? Ich dachte, dein Gott sei vor Zeiten in der weißen Sonne verglüht? Dies zumindest waren deine Worte!
    Nathan schauderte noch immer von seiner Begegnung mit Eygor und wollte im Augenblick nicht weiter darauf eingehen, dass der Gott, den er angerufen hatte, der Gott einer fremden Welt war und dass man diesen Satz dort oft einfach nur so dahinsagte. Die Thyre hatten kein derart enges Verhältnis zu ihrer Gottheit; dennoch würde Rogei es vielleicht verstehen: »Vielleicht meinte ich Den-der-Zuhört, sofern dies gestattet ist?«
    Aber gewiss doch, denn Er hört jedem zu. Überall! Hatte der weise alte Rogei Nathans Gedankengänge über eine fremde Welt womöglich doch mitbekommen?
    Nathan gewann seine Fassung wieder zurück und wechselte das Thema: »Gibt es einen Grund, aus dem du mich aufsuchst? – Nicht dass ich es nicht zu schätzen wüsste ...«
    Ich machte mir Sorgen um dich! Lange Zeit, seit du uns verlassen hast, habe ich Ausschau nach dir gehalten. Ich wusste, dass dein Sein noch nicht zu Ende war, dass du lebst. Ich habe es mir so zur Angewohnheit gemacht, nach dir zu suchen, dass ich nun, da du wieder zurück bist ... Aber das schickt sich nicht! Oder ... vielleicht doch? Denn wir wüssten alle gern, wie es dir ergangen ist. Aber das ist keine Entschuldigung! Ich hatte nicht das Recht dazu, mich in deine Gedanken zu schleichen. Vergib mir!
    »Dir vergeben? Rogei, suche mich auf, wann immer dir der Sinn danach steht! Und du musst mir versprechen, dass du dies auch tun wirst!«
    Wie du wünschst, Nathaaan ...
    »... Nathan?«
    »Ja?«
    »Nathan!«
    Er zuckte zusammen, als er eine Hand auf der Schulter spürte, die nicht aufhörte, ihn zu schütteln. »Wa...?«
    Er fuhr hoch, setzte sich mit einem Schlag auf, sodass die Felle in einem wilden Durcheinander von ihm fielen. Es war Misha! Er war schweißgebadet, und sie ebenfalls. Sie stand neben der Bettstatt und sah ihn aus großen Augen besorgt an. »Du hast geträumt«, sagte sie, noch ganz außer Atem. »Aber ich war so müde ... Darum hat es so lange gedauert, bis ich wach wurde. Da hattest du dich allerdings schon wieder beruhigt. Ich stand auf, hörte Geräusche draußen auf den Gängen und weckte dich ...«
    Auch Nathan hörte es jetzt. Tief im Innern des Zufluchtsfelsens rührte sich etwas, irgendjemand rumorte dort herum, und eine weithin hallende Stimme brüllte: »Packt eure Siebensachen zusammen, alles, was ihr mitnehmen möchtet. In einer Stunde brechen wir auf. Lardis’ Befehl! Also schnappt euch euren Kram, es geht bald los!«
    Weit entfernt, aus anderen Ecken des Labyrinths, fielen weitere Stimmen ein, die die traurige Nachricht weitergaben: »Packt eure Sachen ... Sachen ... Sachen ...«
    »Wir brechen auf .. auf ... auf ...«
    Die Szgany Lidesci waren wieder Wanderer.

DRITTES KAPITEL
    In der Wrathhöhe ging Seltsames vor.
    Der Hunde-Lord Canker Canisohn hatte alle Aufgänge, die von der Räudenstatt hinauf in Nestor Leichenscheus Saugspitze führten, zumauern lassen. Und in der Saugspitze hatte Nestors Lieblings-Flugrochen allem Anschein nach einen Koller bekommen, die Knorpelwände seines Pferches in Trümmer gelegt, die Sicherheitsabsperrung einer Landebucht durchbrochen und sich ohne Erlaubnis in die Lüfte geschwungen. All dies geschah, noch ehe die Beobachtungsposten des Krieger-Lords Vormulac Ohneschlaf ihre Stellungen bezogen hatten, sodass niemand den entflohenen Flieger bemerkte oder gar aufhielt, als er in südsüdwestlicher Richtung auf die Sonnseite zuhielt.
    In der Saugspitze sprengte Nestors gelähmte Stimmung mittlerweile jeden Rahmen und griff auf die ganze Stätte über. Obwohl die Wrathhöhe mit einer baldigen Belagerung rechnen musste, herrschte in

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