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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Gedanken, wusste, wo er hinschauen musste – und sah es dann selbst:
    Es kam hinter der Wrathhöhe hervor, auf einer Höhe mit ihm, aber noch einen Dreiviertelkilometer entfernt – ein fantastischer Anblick! Eine Gasbestie, geschwollen von ihren eigenen Gasen, aufgebläht und grotesk. Ein lebender Ballon, im Schlepp hinter zwei Leutnanten auf einem Paar sich redlich abmühender Flugrochen, deren Hälse sich angestrengt reckten! Indes erscholl in den Gedanken des Necroscopen Zeks Ruf: Und hinter dir! Er sah in die andere Richtung, aus der eine weitere Bestie hinter der östlichen Flanke des Turms hervor in den Blick gezerrt wurde.
    Im ersten Moment fürchtete Nathan, das Auftauchen dieser Kreaturen habe mit seiner Anwesenheit hier zu tun, doch schon in der nächsten Sekunde wurde ihm klar, dass dem nicht so war. Es war lediglich ein zufälliges Zusammentreffen. Nachdem seine Nerven sich wieder etwas beruhigt hatten, wich er zurück in einen Felsspalt in der Wand des Turmes und entsann sich der mysteriösen Explosionen, die er draußen auf der Findlingsebene gehört hatte. Nun wusste er oder nahm zumindest sehr stark an, was geschehen war.
    Die schwebenden Gasbestien waren ihm wie merkwürdige Ballons vorgekommen; in Wirklichkeit waren sie Bomben! Seine Gedanken wanderten zurück zu den Geschichten, die Lardis zu erzählen pflegte, über die Schlacht um den Garten des Herrn, in der die Wamphyri sich eben einer solchen Strategie gegen Harry und den Herrn des Gartens bedient hatten. Als Nathan aus seinem Versteck spähte, konnte er an langen straff gespannten Leinen mit großen Steinen beschwerte Hakenbündel ausmachen, die von den Sätteln der Flieger hingen. Bei den Gewichten handelte es sich um Feuersteine, dessen war sich der Necroscope gewiss. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was sie im Schilde führten:
    Die Bestien wurden zu ihrem Ziel geschleppt und dann die Leinen gekappt, damit sie allmählich tiefer trieben. Während sie sanken, würde ein Flieger über ihnen vorbeirauschen und rasiermesserscharfe Haken über die lebenden Bomben gleiten lassen! Klirrend und Funken sprühend würden Metall und Feuerstein gegen das metamorphe Fleisch prallen. Die aufgedunsene ledrige Haut würde aufreißen und das unter Hochdruck stehende Gas auf einen Schlag zischend entweichen. Dann ... ein ohrenbetäubender Knall, eine sengende Druckwelle und eine ungeheure Woge aus Hitze und Gestank!
    Das Bild verblasste vor Nathans geistigem Auge und er besann sich darauf, weshalb er hier war. Die Flieger, Reiter und ihre groteske Last zogen nach Süden; während der eine Flugrochen in südwestliche Richtung strebte, hielt der andere eher auf den Südosten zu. Ihre Zielorte: Vormulacs (oder vielmehr Devetakis) Beobachtungsposten natürlich. Dies erklärte, warum so viele Methankammern leer standen. Und bald würden zwei weitere leer sein!
    Er nahm eine Granate, zog den Stift, lauschte, wie es unheilvoll zu ticken begann, und schleuderte das todbringende Ei, ohne zu zögern, direkt in das Luftloch. Er wartete das Ergebnis nicht ab, sondern unternahm einen Möbiussprung zurück zu der ersten besetzten Kammer. Dann war auch schon eine zweite Granate unterwegs ins Innere des Felsenturmes. Ein weiterer Sprung ... an einen Punkt mitten auf dem Knorpel-Steg vor der getarnten Landebucht. Noch zwei Granaten scharf gemacht und geworfen, eine nach der anderen, durch die Maschen der hängenden Netze geradewegs in die Öffnung der Bucht.
    Drinnen rührte sich etwas, und Nathan öffnete seinen Geist, um die überraschten Gedanken jener einzulassen, die den Zugang bewachten. Erstaunen! Schock! Wut! Blutgier! – Und Furcht? Ganz recht, denn soweit diese Knechte wussten, konnte Nathan genauso gut auch die Spitze eines Invasionstrupps bilden, dem es irgendwie gelungen war, sich unbemerkt anzuschleichen. Hier konnte er nicht bleiben!
    Er schnellte sich von dem Steg rückwärts ins Leere, streckte seinen Körper und beschwor ein Tor herauf, durch das er hindurchraste ... fand seine Koordinaten und kehrte in den normalen Raum zurück, wo Zek und Trask auf ihn warteten. »Passt auf!«, stieß er hervor. Zu mehr blieb ihm keine Zeit.
    Vier gleißende Lichtblitze erhellten die Südwand des letzten Felsenhorstes, etwa auf einem Drittel seiner Höhe. Von den Explosionen an den Flanken schossen Stichflammen hervor, abermals blitzte es auf, Schutt und Felsbrocken wurden weggeschleudert, und dichte Rauchwolken quollen ins Freie. In der Mitte des Turmes lösten

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