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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Nur Zentimeter trennten die ledrigen Lippen noch von dem wogenden Bodennebel. In hohem Bogen schleuderte Zek ihre Handgranate und warf sich flach auf den Boden. Der Angriff des Flugrochens ging ins Leere. Er schloss seine Bauchtasche, glitt über Zek hinweg und schlug heftig mit den Schwingen, um an Höhe zu gewinnen, stieg immer höher ...
    ... während wie Dampf aus einem Teekessel Rauch aus dem Schlitz in seinem Unterbauch quoll. Einen Sekundenbruchteil später zerriss ein Lichtblitz das Innere der Kreatur und trieb ihr feurige Lanzen und Stahlsplitter durchs Rückgrat! Der lange Hals sackte nach unten, die gewaltigen Rochenschwingen hoben sich noch einmal, der Flieger erschlaffte und glitt weiter, während er rasch an Höhe verlor, ehe ihn der dunstige Nebel verschluckte.
    Doch da war Nathan bereits bei Zek und ließ seinen Blick ringsum schweifen, um festzustellen, wo die anderen sich befanden. Mittlerweile war die Nacht erfüllt vom Wummern der Stoßdüsen und vom Geknatter automatischer Waffen. Pulsierende Rochenschatten verdunkelten die Sterne, Männer riefen wild durcheinander.
    Trask hatte den Vorfall mit Zek und dem Flugrochen mitbekommen und auch gesehen, was mit dem Reiter geschehen war. Zur Hölle mit seiner Stellung auf den Palisaden! Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er rannte los ...
    Hinter ihm bog sich der Wall nach innen und gab nach. Vor dem Hintergrund des dunstverhangenen Waldes zeichnete sich der grässliche Umriss eines Kriegers ab. Seine Scheren und Greifzangen zuckten hin und her, während er sich anschickte, sich auf die Verteidiger der Siedlung zu stürzen. Hastig wurden Raketen ausgerichtet und abgefeuert. Die Traveller warfen Handgranaten, und eine Salve aus einem automatischen Gewehr zerfetzte die explodierenden Gasblasen, ehe der Feuerschweif einer Rakete das Monstrum in Flammen hüllte und lichterloh auflodern ließ.
    Im nächsten Augenblick kam Goodly, dicht gefolgt von Chung, aus dem Rauch gestolpert. »Du suchst uns, ich weiß. Es ist so weit«, rief er Nathan zu. »David wusste, wo du zu finden bist!«
    Nathan nahm sie alle mit durch ein Möbiustor ... nur vierzig Schritte weit zu Andrei Romanis Männern, die sich an einer Batterie aus vier behelfsmäßigen Raketen zu schaffen machten. »Wenn ihr die verschossen habt«, sagte er ihnen, »versucht es mal damit!« Bis auf Zeks Maschinenpistole und die Handgranaten in ihren Taschen legten die fünf ihre fremdartigen Waffen samt Munition auf der Erde ab. Wo Trask und seine Gefährten nun hingingen, würden sie die Waffen nicht mehr brauchen.
    Dies zumindest nahmen sie an.
    Dann brachte Nathan sie auf die Sternseite ...
    Der Necroscope überprüfte seine Koordinaten und setzte sie so nahe wie möglich am Tor ab, knapp vierzig Meter nordwestlich des niedrigen Kraterrandes, hinter dem das helle Gleißen wie das blinde Auge eines Zyklopen in den Himmel starrte. Die sonderbaren Interferenzen des Tores, verstärkt noch durch die Nähe des natürlichen Tores unten am Grund des Kraters, waren weit stärker als diejenigen seines Gegenstückes in Perchorsk. Nathans Möbiustor wackelte hin und her, verzerrte sich und drohte jeden Augenblick wieder in sich zusammenzusinken, während er seine Schützlinge hastig auf die öde Findlingsebene hinausgeleitete. Hätte er versucht, sein Tor auch nur ein kleines bisschen näher am Sternseitentor erstehen zu lassen, hätte er ein Problem gehabt, so viel war ihm klar. Was er allerdings nicht wusste, war, dass er und seine Gefährten ohnehin vor einem Problem standen.
    Als Zek, Trask, Chung und Goodly aus dem Möbiustor traten, duckten sie sich und rannten, ohne stehen zu bleiben, auf die gleißende Halbkugel aus kaltem Licht zu. Vielleicht hatten die Ereignisse in Siedeldorf ihre Sinne unempfindlich gemacht oder die Talente, über die sie von Natur aus verfügten, sonst wie abgestumpft. Nathan, nur noch darauf bedacht, sie sicher auf den Weg zu bringen – Zek und Ian nach Rumänien, Trask und Chung nach Perchorsk –, ließ sich von ihrer Hast mitreißen und rannte ebenfalls los.
    Rings auf der ganzen Sternseite zeichneten sich in konzentrischen Kreisen vor dem blendenden Glanz des Tores die Umrisse von Gesteinshaufen und einzelner Felsen ab. Sie erstreckten sich nach Ost und West, bis hin zu den zuckenden Polarlichtern im Norden und dem Hügelland und dem Grenzgebirge im Süden. Die dem Tor zugewandte Seite wurde von grellem Widerschein erhellt, auf der dem Tor abgewandten Seite hingegen warfen die

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