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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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linkes Schlüsselbein und nagelte ihn an den Baum. Sein Schmerzensschrei zerschnitt die Nacht, und hätte er es gewagt, wäre er in Ohnmacht gefallen. Aber allein sein Gewicht hätte ihm die Schultermuskulatur zerfetzt oder die Sehnen zerrissen und ihn für den Rest seines Lebens zum Krüppel gemacht. Radu bekam diese Gedanken mit und fragte: »Welchen Lebens?«
    »Dann töte mich eben!«, schluchzte Ion. »Bring es endlich hinter dich, wenn es das ist, was du willst.« Mit einem Bolzen durch den rechten Arm und einem weiteren durch die Schulter, die ihn an Ort und Stelle hielten, presste er sich bebend gegen den Baum.
    Radus Stimme war ein tiefes Grollen, als er erwiderte: »Aber das reicht mir nicht!«
    »W-was?«
    »Du hast meinen Vater getötet und dann meine Schwester vergewaltigt und umgebracht. Nun, was Freiji angeht, ist die Schuld beglichen. Dafür hat Giorgio bezahlt. Aber Magda ist unersetzlich, sie war viel zu wertvoll. Du und deine Brüder, die Ferenczys und jene anderen beiden Schweine, ihr habt meine Schwester niedergehalten und sie genommen, wieder und wieder ... vielleicht gar zu zweit oder dritt gleichzeitig? Ich habe ihren Leichnam gesehen und die Male, die ihr auf ihr hinterlassen habt, euren stinkenden Abschaum auf ihrer Haut. Gut, dass sie gestorben ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit hätte leben wollen. Ich jedenfalls kann es nicht. Und du auch nicht!«
    Seine letzten Worte waren nur noch ein Knurren; er hakte eine Klauenhand in Ions Hosenlatz ein und riss diesen mit einem Ruck auf. Durch Ion lief ein Beben, und der Bolzen in seiner Schulter scheuerte an den blanken Nerven. Fast hätte er das Bewusstsein verloren, was allerdings nicht in Radus Absicht lag. Radu schob sein Wolfsgesicht näher heran, schnüffelte an Ions Geschlecht und brummte: »Mit diesem wertlosen Ding da hast du sie gequält? Das also ist das Instrument deiner ... Lust?« Seine Klauenhand legte sich auf den Gefangenen, und Ion blieb nichts anderes übrig, als sich unter Radus Griff zu krümmen und bebend an den Baum zu drücken. »Du und die anderen, ihr habt sie abwechselnd vergewaltigt und ihr zu sechst einer nach dem anderen die Unschuld geraubt. Nun, jetzt bin ich an der Reihe. Mit dem einzigen Unterschied, dass du keineswegs unschuldig bist.«
    Er presste Ion gegen den Baum, seine Hand schloss sich wie ein Schraubstock um Ions Glied und riss es mit der gewaltigen Kraft eines Wamphyri heraus. Dabei kastrierte er ihn nicht nur, sondern nahm ihm innerhalb eines Sekundenbruchteils buchstäblich alles; die zerfetzten Adern und Röhren baumelten aus Ions Unterleib nutzlos herab. Ion verlor das Bewusstsein und blutete so heftig, dass absehbar war, dass er nie mehr aufwachen würde. Nun, Radu hasste Verschwendung. Solange in seinem Opfer noch ein Puls zu spüren war, trieb er ihm seine Fangzähne in den Hals, um ihm auch das letzte bisschen Leben auszusaugen. Er trank lang und tief, ohne etwas von sich zu geben, bis zur Neige.
    Blut ... das war es, was er, was sein Vampiregel brauchte. Es war der Nektar des Lebens ... es war das Leben! Es war eine Droge, und um ein Haar hätte sie ihn getötet, weil er sich ihr beinahe – allerdings nur beinahe – ganz hingab. Weil er in der schieren, ungezügelten Lust schwelgte, die sie ihm verschaffte, und so gut wie nichts mehr um sich herum mitbekam. Bis er, wie im Traum, ein entsetztes Aufkeuchen vernahm und jemand rief:
    »Dort! Sieh nur – so sieh doch!«
    Radu kannte die Stimme: Rakhi Ferenczy, der jüngere jenes degenerierten Brüderpaares. Und er erkannte auch die nächste Stimme, die Antwort gab, als diejenige von Rakhis Bruder, Lagula: »Ich sehe ihn – und ich habe ihn im Visier, den mondsüchtigen Bastard!«
    Radu erwachte aus dem Delirium, in das ihn seine Blutgier versetzt hatte, und ließ davon ab, seinen monströsen Durst zu stillen. Er richtete sich auf, schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden und die blutroten Schleier vor seinen Augen zu vertreiben ...
    ... und reagierte – allerdings nicht schnell genug!
    Lagulas Bolzen streifte ihn, zog eine brennende Spur über seinen Hals, ehe er sich tief in den Baum grub. Radu lachte, ein lautes, bellendes Lachen ... bis Rakhis Bolzen sich in seinen linken Oberschenkel bohrte, am Knochen entlangschrammte und auf halber Höhe zwischen Knie und Hinterteil stecken blieb.
    Radu hatte seinen letzten Bolzen bereits verschossen. Abgesehen von der ungestümen Kraft eines Wamphyri blieb ihm nichts mehr, womit

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