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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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eigentlichen Gegenstand des Gesprächs zurück. »Nicht sehr gut, fürchte ich. Aber anscheinend sind die Francezcis die am wenigsten fotografierten Menschen auf der ganzen Welt. Außerdem auch nicht sehr fotogen!«
    »Kann ich die mitnehmen, wenn ich gehe?«
    Darcy schüttelte den Kopf. »Tut mir leid! Du kannst sie dir selbstverständlich zu Gemüte führen, aber die Fotos bleiben hier. Ich wiederhole es noch einmal: Offiziell haben wir keinerlei Interesse an diesen Leuten. Niemand wird uns, was das angeht, als Informationsquelle ausmachen.«
    Harry legte die Stirn in Falten. »So, wie du das sagst, klingt es, als verfügten die Francezcis auch bei uns über einigen Einfluss.«
    Darcy erwiderte nichts darauf.
    »Was, bei der britischen Regierung? ›Beraten‹ die etwa auch unsere Geheimdienste? Ist das ein weiterer Grund, weshalb ihr an ihnen interessiert seid?«
    »Wir haben keine Ahnung, wo die Francezcis ihre Finger drin haben und wo nicht!« Darcy breitete hilflos die Arme aus. »Aber angesichts dessen, was sie wissen, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie auch auf unserer Seite des Teichs eine Rolle spielen. Zwar noch keine sehr große, aber ...«
    »... aber sie befinden sich auf dem aufsteigenden Ast«, führte der Necroscope den Satz für ihn zu Ende. »Ich muss zugeben, jetzt hast du mich neugierig gemacht. Der Gedanke, dass ein paar Superkriminelle hier, in meinem Land, die Fäden ziehen, gefällt mir ganz und gar nicht, weder jetzt noch in Zukunft.«
    Er betrachtete sich die Fotografien.
    Drei der fünf Bilder zeigten zwei Männer, immer dieselben, aus demselben Blickwinkel an ein und demselben Ort aufgenommen. Der Fotograf hatte sie dabei überrascht, wie sie im fahlen Licht der Abenddämmerung aus einem typisch italienischen beziehungsweise sizilianischen Gebäude kamen und eine breite Treppe hinabgingen. Weitere Leute folgten ihnen, waren allerdings unscharf. Auf dem ersten Bild blickten die beiden, die Augen hinter Sonnenbrillen verborgen, direkt in die Kamera, die ansonsten gut aussehenden Gesichter vor Entsetzen oder Überraschung verzerrt.
    Auf dem zweiten Bild waren sie schon wesentlich näher, einer von ihnen zeigte, den Mund zu einem Schlitz geöffnet, wie um eine Frage oder Anweisung zu brüllen, mit dem Finger auf die Kamera. Auf dem dritten Bild wurden die beiden nahezu völlig von den fünf Fingern einer behandschuhten Hand verdeckt, die jemand vor das Objektiv hielt.
    Auf allen Bildern entsprachen die Gesichter zwar dem Klischee südländischer Attraktivität, waren aber nur verschwommen und undeutlich zu erkennen; möglicherweise lag es daran, dass sie sich bewegten, womöglich hatte aber auch der Fotograf die Nerven verloren und gewackelt. Das dunkle Haar trugen sie zurückgekämmt, ihre Gesichter waren lang und schmal, die Ohren groß und lagen flach am Kopf an. Zudem wirkten sie größer als die Durchschnittsitaliener. Die Francezcis hinterließen einen nachhaltigen Eindruck bei Harry. Und noch etwas fiel ihm auf – nämlich, wie blass sie waren. Als Italiener beziehungsweise Sizilianer hätte er sie sich dunkler vorgestellt ...
    »Ein paar eiskalte Burschen, nicht wahr?«, meinte Darcy. Seine Stimme drang wie aus weiter Ferne an Harrys Ohr.
    Der Necroscope blickte auf. »Hmm?«
    »Die Kerle jagen einem eine Gänsehaut über den Rücken.« Darcy verzog das Gesicht. »Das Resultat einer vergeudeten Jugend. Sie sehen aus wie zwei Junkies, die seit Jahren an der Nadel hängen, ein Produkt der Hinterhöfe und Billardsalons – oder in diesem Fall der düsteren, von Echos widerhallenden Säle der Manse Madonie.«
    »Mein Gott, bist du theatralisch!« Harry legte die Stirn in Falten, und der nachdenkliche, entrückte Ausdruck wich von seinem Gesicht. »Ich dachte, du weißt nichts über Le Manse Madonie!?«
    »Das stimmt. Aber dafür weiß ich etwas über die beiden. Sie leiden an einer angeborenen Lichtempfindlichkeit. Darum leben sie sehr zurückgezogen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir keine besseren Bilder von ihnen haben. Niemand hat welche. Ein weiterer Grund ist der, dass sie es nicht mögen, fotografiert zu werden. Der Mann, der die Aufnahmen machte, war ein Paparazzo – damals, bei dieser hässlichen Sache mit Aldo Moro. Ich kann es kaum glauben, aber irgendwie schaffte er es, diese Bilder aus Sizilien herauszuschmuggeln. Aber er hat dafür bezahlt!«
    »Oh?«
    Darcy zuckte die Achseln, allerdings keineswegs geringschätzig. »Einen Monat später fanden sie ihn. Er

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