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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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baumelte in Neapel von einer Brücke. Anscheinend Selbstmord!«
    Harry betrachtete die anderen Bilder. Das eine zeigte einen untersetzten Typ in Fliegeruniform, das andere einen totenbleichen Mann, der wie ein Diener gekleidet war. »Und die beiden hier?«
    »Der kleine Stämmige ist ihr Pilot«, sagte Darcy. »Er heißt Luigi Manoza. Bis vor ein paar Jahren arbeitete er für eine der New Yorker Familien. Aber im Verlauf einer Fehde kam sein Brötchengeber ums Leben, und auch Luigi geriet ins Visier. Er floh zu Verwandten nach Sizilien und bekam schließlich einen Job bei den Francezcis.
    Bei dem anderen handelt es sich um ihren Chauffeur, Mario. Er hat keinen Nachnamen – jedenfalls keinen, den er verrät. Aber er gleicht einem gewissen ›Mario‹, der in den spätern Sechzigern als hoch bezahlter Killer für die Scarlattis in Rom arbeitete, bis aufs Haar. Er war ›der Beste‹ in seinem verrufenen Handwerk, genau die Art Mensch, welche die Francezcis als Fahrer brauchen!«
    »Ganz nett«, meinte Harry. »Aber irgendetwas passt hier nicht ganz zusammen. Ich meine, für Leute, die sich so offensichtlich von der Mafia distanzieren wollen, beschäftigen die Francezcis eine ziemliche Menge ehemaliger Gangster.«
    Darcy zuckte die Achseln. »Manoza war lediglich eine Randfigur. Er ist zwar Pilot, aber er könnte ebenso gut bloß der Gärtner sein. Die Mafia beschäftigt nämlich auch ganz normale Leute. Und was Mario betrifft: Er hat keinerlei Vorstrafen und stand nie vor Gericht. Das ist nicht weiter verwunderlich, schließlich gehört er zu ›den Besten‹.«
    Der Necroscope legte die Fotos auf den Schreibtisch zurück, erhob sich und streckte Darcy die Hand hin. Dieser ergriff sie, um sie zu schütteln. Doch als Harry der Tür zustrebte, meinte er: »Harry, wenn du willst, kann ich auch jederzeit sauberes Geld auftreiben.«
    Harry schwieg einen Moment. »Ich komme schon zurecht«, sagte er schließlich. »Ich habe noch genug Geld, vorerst jedenfalls. Es hängt natürlich davon ab, wie lange ich brauche, um Brenda und das Baby zu finden – sofern ich sie überhaupt jemals finde. Gibt es sonst noch etwas von deiner Seite?«
    Darcy schüttelte den Kopf. »Aber wir werden unsere Augen und Ohren offen halten.«
    Er sah zu, wie Harry die Tür öffnete und in den Flur hinaustrat. Am liebsten hätte er ihn zurückgerufen, ließ es jedoch bleiben. Gern hätte er sich noch einmal nach seinem Befinden erkundigt und ihn gefragt, ob es irgendwelche Probleme gäbe – in seinem Kopf beispielsweise. Doch auch das ließ er bleiben. Das E-Dezernat stand stets an erster Stelle. Hätte sich der Necroscope umgedreht und in diesem Augenblick Darcys Gesicht gesehen, hätte er gewusst, dass etwas nicht stimmte. Und vielleicht wollte Darcy ebendies. Doch Harry blickte nicht zurück.
    Stattdessen sagte er nur über die Schulter: »Vielen Dank, Darcy! Mehr kann ich nicht verlangen.« Damit schloss sich die Tür hinter ihm ...
    An jenem Abend rief Harry Bonnie Jean an. Weshalb, vermochte er nicht zu sagen. Möglicherweise, weil der zu drei Vierteln volle Mond jenseits seiner Gartenmauer über den knospenden Bäumen am Himmel stand. (Doch warum dies ein Grund sein sollte, war ihm nicht minder rätselhaft.) Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er nichts mehr von B. J.s Wein hatte. Deshalb hatte er ja wohl in erster Linie Seattle verlassen und war nach Hause zurückgekehrt.
    Doch diese Auseinandersetzung hatte der Necroscope bereits zuvor geführt, wenn auch nur mit sich selbst. Und Bonnie Jean ... war nur ein weiteres Rätsel in seinem Leben. Oder war sie womöglich mehr als das? Ob sie harmlos war? Dessen war Harry sich sicher. Aber wie harmlos kann jemand wohl sein, der auf die Straße geht in der Absicht, einen anderen umzubringen? Doch derartige Gedanken durfte Harry nicht hegen, also entschied er sich für harmlos. Sie war eine verdammt gut aussehende Frau, außerdem konnte man auch noch mit ihr reden. Sie könnte ihm Gesellschaft leisten. Nun ja, wenn sie wollte.
    Allem Anschein nach würde es für Harry eine lange Nacht werden, in der ihm nichts anderes übrig blieb, als sich unruhig hin und her zu wälzen, zumal er ja nichts zu trinken hatte. Und, zum Teufel nochmal, er hatte nicht vor, etwas zu trinken! Weshalb also Bonnie Jean anrufen?
    Dennoch tat er es.
    Zunächst hatte er eines ihrer Mädchen am Apparat, dann Bonnie Jean selbst. Sie befand sich im Lokal und sagte, sie wolle das Gespräch nach oben legen. (Um nicht

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