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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Ich habe mir ein Fahrrad gekauft – zum Trainieren, und zwar oft –, und wenn unser Gespräch zu Ende ist, stelle ich das ganze Haus auf den Kopf.« Er klang begeistert, wenn auch ein bisschen durcheinander.
    Du willst was? Das Haus auf den Kopf stellen? Mit einem Fahrrad? Nun klang sie in der Tat besorgt.
    »Ich meine, ich werde sauber machen – Staub wischen, putzen, schrubben. Es kann einen Frühjahrsputz vertragen, Mutter!«
    Ja, sagte sie nach einem Moment, und nachdenklich: Ja, ich glaube, ich kann ihn schon ahnen, den Frühling, wenn die Gedanken eines jungen Mannes sich um ...
    »... den Frühjahrsputz drehen!«, schnitt Harry ihr das Wort ab.
    Unter anderem, sagte seine Mutter, allerdings sehr leise.
    Das war für Harry das Stichwort, sich zu verabschieden. »Ich werde dich wissen lassen, wie ich vorankomme«, sagte er. Damit wandte er dem Flussufer den Rücken.
    Doch sie hatte nicht vor, ihn so einfach gehen zu lassen. Du sagtest vorhin, du seist unartig gewesen, Harry. Und ich wollte wissen, auf wie viele Arten?
    Harry schirmte seine Gedanken ab. »Damit meinte ich zweierlei, Mutter, nämlich dass ich nicht beim Arzt war und dass ich jemanden vernachlässigt habe.«
    Etwa mich?
    »Aber natürlich!«
    Und was ist mit Brenda? , fragte sie spitz.
    »Mutter?« Mit einem Mal war er doppelt vorsichtig, beinahe abweisend.
    Du hast sie mit keinem einzigen Wort erwähnt, Harry ...
    »Mutter ...« Im ersten Moment wusste er nichts darauf zu erwidern. »Es kommt mir so vor, als würden wir ... einfach nur so dahintreiben.«
    Auseinandertreiben?
    Er nickte. »Ich meine, es geht ja nicht nur darum, dass Brenda verschwunden ist. Nach allem, was passiert ist, ist sie nicht mehr sie selbst. Sie, beziehungsweise der Kleine, wollten verschwinden oder mich zumindest loswerden. Aber es geht noch viel tiefer als das. Wir sind einander völlig fremd geworden ...«
    Er spürte, dass sie verstand oder es doch wenigstens versuchte. Nach kurzem Schweigen sagte sie: Nun, sehen wir zu, dass es uns beiden nicht genauso geht, okay? Ich meine, es gibt nichts, was du mir nicht sagen könntest, Harry. Dazu stehen wir einander viel zu nahe. Ich war dabei, als du geboren wurdest ... und jetzt, da ich nicht mehr bin, bist du immer noch hier bei mir! Ich bin kein Ungeheuer, vor dem du dich verstecken musst, oder?
    Sie spürte, dass er auf der Hut war, und das machte sie traurig. Doch von Harrys Standpunkt aus war dies unumgänglich. Es gibt nun mal Dinge, über die man mit niemandem spricht.
    Insbesondere nicht mit seiner Mutter ...
    Nachdem er erst einmal mit dem Haus angefangen hatte, gab es kein Halten mehr. Er wollte es in Ordnung bringen, bevor er
B. J. das nächste Mal sah. Zwei Tage verstrichen, dann drei ... und bald würde wieder Vollmond sein. Was das nun mit all dem zu tun hatte, vermochte Harry nicht zu sagen, ihm war nur klar, dass er unbedingt B. J. sehen und mit ihr sprechen musste, und zwar bald.
    Zu guter Letzt konnte er nicht länger dagegen ankämpfen. Ob richtig oder falsch, er wollte sie wieder in seinem Bett haben, vielleicht sogar in seinem Leben. Aber, verdammt nochmal, dort befand sie sich doch bereits! Er rief in ihrem Lokal an und bekam eines der Mädchen ans Telefon – sie sagte ihm, dass B. J. im Augenblick keine Zeit habe.
    Aber vielleicht könnte sie ihr bitte ausrichten, dass er angerufen habe?
    Selbstverständlich. Ob er denn erreichbar wäre, wenn sie nachher zurückrief?
    Ja, natürlich, und es spielte keine Rolle, wann.
    Als er in jener Nacht auf der Couch in seinem Arbeitszimmer, das nun tatsächlich diesen Namen verdiente, schlief, spürte er das Licht des vollen Mondes durch die Verandatür ins Innere strömen und fragte sich, weshalb es sich genauso anfühlte, als würde B. J.s Blick auf ihm ruhen. Aber im Moment war sie beschäftigt; sie lebte ihr eigenes Leben, das musste er verstehen. Vielleicht würde sie ihn ja später anrufen.
    Gott, wie sehr er das hoffte ...
    B. J. war in der Tat beschäftigt oder würde es doch bald sein. Es war jetzt sechs Monate her, und sie musste sich um ihre Bedürfnisse und diejenigen ihrer Mädchen kümmern. Dabei musste sie besonnen vorgehen. Im Übrigen war es nicht anders als Jagen oder Fischen oder eher Wildern. Machte man zu viel Lärm, verscheuchte man damit das Wild und zog unter Umständen ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Benutzte man den falschen Köder, bissen die Fische nicht oder die Beute würde nicht in die Falle gehen.
    Heute Abend spielte Zahanine

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