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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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der großen Glaskuppel.
    »In dieser Zone sollten wir unsere Rohstoffe loswerden«, sagte ich und wies auf das Schild über dem hohen Eingangsportal, das einige der Händler und Waren nannte, die hier zu finden waren.
    Für die sonst hier herrschenden Verhältnisse wirkte Gana 14 wie ausgestorben, aber außer uns waren noch andere Leute unterwegs, zumeist in kleinen Gruppen.
    Ich schob den Lastengleiter über einen mit breiten Platten belegten Weg, der mit Absicht so gestaltet war, dass er alt und ursprünglich wirkte. Die Läden selbst waren in niedrigen Gebäuden untergebracht, die wie primitive, aber gemütliche Blockhäuser aus Baumstämmen aussahen. Früher hatte mir der Anblick gefallen, doch heute sah es kitschig und pathetisch aus.
    Überall blätterte die Farbe ab, und an einigen Orten waren die Geschäfte geschlossen. Wir fanden dennoch einen Händler für hochwertige Altmetalle und brachten unseren Lastengleiter an eine dafür vorgesehene Stelle im Eingang. Ein Solansch trat heraus und musterte mich abweisend.
    Wir wechselten wenige Worte und er schlug einen viel zu niedrigen Preis vor. Ich schob den Lastengleiter wieder auf den Gehweg zurück und er rief mir etwas Obszönes hinterher.
    Aristea wirkte verstört. »Gehört das hier zum ... wie nennt man das? Lokalkolorit?«
    »Wahrlich nicht. Vielleicht mochte er keine Terraner.«
    Musashi schwieg und sah unter Mantel, Hemd, Hose, Atemmaske und all dem anderen Plunder, dem wir ihm übergeworfen hatten, wie ein unaufgeräumter Kleiderschrank auf zwei Beinen aus.
    »Ich hatte gehofft, dass dieser kleine Einkaufsbummel etwas entspannter abläuft«, meinte ich und schüttelte den Kopf.
    Ari hakte sich bei mir unter. »Ach, komm schon! Der nächste Händler ist bestimmt freundlicher.«
    Wir fanden einen weiteren Laden, in dem mit Altmetall gehandelt wurde. Die Besitzerin war eine Ossui, die mit ihren Barthaaren zuckte und uns hereinwinkte. Sie wühlte lange in den Metallen und interessierte sich auch für den Rest. Ich fragte sie, warum, und sie plauderte munter drauflos.
    »Ich habe eine Cousine, die Hilfslieferungen ins Motaxun-System organisiert. Sie zahlen gute Preise für bestimmte Rohstoffe. Wegen des Terroranschlags natürlich.« Sie sah mich dabei an und machte jenes eigenartige Geräusch, dass Ossui von sich gaben, wenn sie sich freuten.
    Sie zahlte uns nur einen gerade mal so annehmbaren Betrag, doch ich konnte nicht mehr heraushandeln.
    »Einige der anderen Händler werden gar nicht mit Terranern verhandeln. Nehmt es, oder lasst es!«
    Wir nahmen die 8356 Credits und gingen.
    Ich hielt mein Datenarmband hoch. »Ich habe unsere Liste mit benötigten Nahrungsmittelvorräten.«
    »Lass mal sehen!«, sagte Aristea und lachte.
    »Was ist?«
    »Kaffee. Den finden wir hier doch nie.«
    »Von wegen.«
    Da wir unseren Lastengleiter leer gemacht hatten, legte sich Aristea bäuchlings darauf und ließ sich von Musashi schieben, dem es nichts auszumachen schien. Wir verließen das Areal, in dem wir uns aufgehalten hatten, und suchten ein anderes auf.
    »Wir müssen auch an die Medikamente und Vorräte denken, die wir nach Floxa II mitbringen sollen«, sagte Ari und stützte den Kopf auf, während sie die Beine wackeln ließ.
    Wir betraten eine Zone, deren Geschäfte in weißen Gebäuden untergebracht waren. Hier wirkte alles zweckmäßiger und schlichter, die Temperatur war kühler und die Schwerkraftfelder waren einen Tick leichter eingestellt.
    Wir folgten den Wegen und blickten uns ratlos um.
    »Nicht eines der Geschäfte hat geöffnet«, sagte Aristea.
    Sie stellte sich auf den Lastengleiter und reckte den Hals, sah sich um.
    »Brauchen Sie etwas?«
    Die dünne Stimme eines Mundahay drang zu uns durch. Ich erkannte den insektoiden Vielfüßer und grüßte euphorisch. Mundahay waren berühmt für ihre sorgsam geführten Plantagen mit terranischen Kaffeesorten.
    »Allerdings. Medikamente, Nahrungsmittel ... und Kaffee.«
    Der Mundahay stellte sich auf und ließ seine vordersten Fußreihen erzittern. »Die meisten Händler haben ihre Vorräte auf Frachter gepackt und sind zum Motaxun-System unterwegs. Jeder hofft auf großen Gewinn. Ich wette, die Hälfte von meinen werten Kollegen fällt den Piraten zum Opfer. Folgen Sie mir bitte, dann können wir handeln.«
    In der Tat war fast jedes Geschäft geschlossen, das wir auf unserem Weg passierten. Einige hatten geöffnet, wiesen jedoch auf Schildern auf die Situation hin und darauf, dass mit erhöhten Preisen und

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