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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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müsste der Rumpf richtig repariert werden. Es könnte sich jedoch lohnen, es nach Floxa II zu schaffen.«
    »Noch mehr Schrott? Meinst du, dass das sinnvoll ist?«, fragte ich skeptisch.
    Ipsoor machte eine seltsame Geste. »Es ist ein Überbleibsel meiner Kultur, wenn es auch nur ein hässliches Kriegsschiff ist.«
    Ich nickte. »Wir können es sicher mitnehmen. Aber erstmal würde mich interessieren, warum sich Korokari an Bord befinden. Hast du irgendetwas an den Leichen entdeckt, Aristea?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich hatte auch keine Lust dazu, sie genauer zu untersuchen.«
    »Verständlich. Ein persönlicher Datenspeicher könnte jedoch aufschlussreich sein.«
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Musashi.
    Aristea schien das zu erleichtern. Offenbar behagten ihr die Toten nicht sehr, was ich ihr nicht verdenken konnte.
    »Was gibt es überhaupt hier im Mundahan-System?«, fragte sie.
    »Nun, es gab ein kleines Vorkommen irgendeines wertvollen Minerals, das bereits vor Jahrhunderten vollständig abgebaut worden ist. Die Reste der Bergbau-Kolonie befinden sich in der Nähe des Wracks. Wir nahmen bei unserem ersten Besuch an, dass das Schiff dorthin unterwegs gewesen war. Aber wir haben das nur vermutet, da wir die Datenbank und Speicherbänke an Bord nicht auslesen konnten.«
    »Wieso seid ihr damals hierhergekommen?«, fragte Musashi.
    »Wir hatten den Hinweis auf die Bergbaukolonie gekauft, in der Hoffnung, wir könnten dort etwas finden, das sich mit Gewinn veräußern ließe. Der Hinweis stellte sich jedoch als wertlos für uns heraus, da man den Eingang zur Mine und zu den unterirdischen Gebäuden sehr wirksam verschlossen hatte. Wir kamen nicht hinein und untersuchten das Wrack in der Nähe, in der Hoffnung wenigstens dort etwas zu finden.«
    »Es könnte sich lohnen, den Zugang zur Mine zu öffnen«, sagte Musashi.
    »Mit deinen Fähigkeiten könnte das auch gelingen. Wir waren damals mit der Aufgabe überfordert. Ist verdammt gut gesichert, der Ort. Ich hoffe, die Logbucheinträge des Schiffes hier bringen uns weiter.«
    Musashi verschränkte die Arme. »Wer hat dir den Hinweis auf die Mine verkauft?«
    »Das weiß ich nicht. Warum fragst du?«
    »Manche Fäden sind so dünn und lang, man sieht weder ihren Ursprung noch ihr Ende«, murmelte Ipsoor rätselhaft.
    »Du hast in der Folge das Wrack untersucht, daraufhin Ipsoor gefunden und -«
    »Nein, so war es nicht. Wir kannten uns bereits«, warf Ipsoor ein.
    »Richtig. Ich habe dir diese Vasen aus dem Wrack mitgebracht. Warum die Frage, Musashi?«
    »Es stimmt mich nachdenklich, dass wir über Korokari-Leichen gestolpert sind. Die Natur der statistischen Wahrscheinlichkeit gerät immer dann in Unordnung, wenn ein Iason Spyridon involviert ist.«
    »Wieso komme ich mir plötzlich schuldig vor?«
    Aristea legte eine Hand auf meinen Arm. »Musashi hat recht. Wir sollten zumindest die Augen offenhalten.«
    »Ich glaube, ich kann euch nicht ganz folgen«, sagte Ipsoor.
    »Bei passender Gelegenheit werde ich dir erzählen, was so vor sich geht. Bis dahin ist es nicht verkehrt, aufmerksam zu bleiben.«
    Nachdem der Reaktor erfolgreich hochgefahren und nichts in die Luft geflogen war, begleitete uns Ipsoor an Bord des Kinuu-Schiffes.
    »Der Name des Schiffes lautet Sidiin«, erklärte er beim Anblick eines bunten Fleckens an der Wand.
    »Alles sieht noch so neu aus«, sagte Aristea.
    »Gut konserviert«, murmelte ich und sah mich das erste Mal ohne Raumanzug an Bord eines Kinuu-Schiffes um.
    Wie immer bei solchen Gelegenheiten berührte ich eine Schiffswand und versuchte, Kontakt aufzunehmen. Dabei geschah selten etwas (von antiken Türmen unter Aureols Kontrolle mal abgesehen), aber es gab mir das Gefühl einer Verbindung mit dem Schiff und seiner Geschichte. Die Oberfläche war trotz der seit zwei Stunden laufenden Heizaggregate eiskalt. Und rau.
    Grautöne beherrschten das Innere, immer wieder durchbrochen von bunten Flecken. Das Rätsel dieser Farbkleckse klärte sich, als Ipsoor darauf deutete und offenbar vorlas, was dort geschrieben stand.
    »Hier geht es zur Brücke. Vielleicht erlangen wir dort Zugang zu den Datenbanken und erfahren mehr über die Mission dieses Schiffes.«
    Ipsoor wirkte eigenartig zurückhaltend, doch man merkte, dass das Schiff von Kinuu für Kinuu gebaut worden war. Was bei mir in peinliche Kletterakrobatik ausartete, sah bei ihm elegant aus. Aristea setzte sich einfach wie ein Kind auf Musashis Schultern und

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