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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Kein Kommentar«, erwiderte ich
kühl.
    »Er ist offenbar besorgt um
>Den Busen< .« Casey zucke die Achseln. »Mir ist
egal, wenn du dich hier herumdrückst, solange du mir nicht Scherereien
bereitest wie vorhin .«
    »Zum Beispiel beim Morden ?« fauchte ich.
    »Ach, hör doch auf !« Er funkelte mich gereizt an. »Ich habe Salome nicht
umgebracht. Aber da du mir das nie und nimmer abgenommen hättest, mußte ich
dich irgendwie loswerden .«
    »Indem du mich niedergeschlagen
hast«, konstatierte ich bitter.
    »Ja.« Er grinste, was sein
attraktiv- häßliches Gesicht für einen Augenblick sehr
sympathisch machte. »Das tut mir leid .«
    »Na schön«, lächelte ich
mokant. »Wenn du Salome nicht ermordet hast, wer war’s dann ?«
    »Wenn ich das wüßte, würde ich
hier nicht mit dir rumstehen und leeres Stroh dreschen«, knurrte er. »Nachdem
ich dich in deine Garderobe gebracht hatte, lief ich auf dem Flur ausgerechnet
Adler in die Arme, der mich suchte, weil der neue Rausschmeißer mit ein paar
Besoffenen nicht zurechtkam. Also mußte ich erst einmal helfen, die Kerle an
die Luft zu setzen. Als ich wieder zurückkam, war Irma in ihrer Garderobe. Ich
klopfte unter einem Vorwand und sah durch die geöffnete Tür, daß nicht nur die
Leiche, sondern auch die Blutspuren verschwunden waren. Du hast es ja selbst
festgestellt. Daher blieb mir nichts weiter übrig, als abzuwarten .«
    »Du hättest mich informieren
können«, sagte ich vorwurfsvoll. »Dann wäre es mir erspart geblieben, hier
hereinzuplatzen und mich wie eine Verrückte aufzuführen .«
    »Um dir die "Wahrheit zu
gestehen, Kindchen«, entgegnete er liebenswürdig, »bis vor fünf Minuten hatte
ich dich völlig vergessen. Und als ich dich dann nicht in deiner Garderobe antraf,
ging ich dich suchen .«
    »Wenn du Salome nicht ermordet
hast«, sagte ich langsam, »warum bist du dann so interessiert daran, ihren
Mörder zu finden ?«
    »Kein Kommentar.« Er grinste
wieder. »Sagen wir, ich hätte meine Gründe dafür. Gute Gründe.«
    »Woher weißt du über mich und
Rio Investigations Bescheid ?«
    »Sagen wir, ich hätte so meine
zuverlässigen Informationsquellen .« Er grinste noch
immer.
    »Du kannst einen wirklich zum
Wahnsinn treiben«, stöhnte ich. »Wenn das so weiter geht, lande ich tatsächlich
noch in der Klapsmühle .«
    »So schlimm ist es ja nun auch
wieder nicht«, erwiderte er besänftigend. »Vielleicht sollten wir aufhören, uns
zu streiten und statt dessen unsere Talente vereinigen .«
    »Da würde ich doch sehr
vorsichtig sein«, fauchte ich. »Falls ich dich richtig verstanden habe, scheint
dich nach einer Ohrfeige zu gelüsten .«
    »Ich meine doch nur«, aus
irgendeinem unerfindlichen Grund seufzte er abgrundtief, »wir könnten uns
gemeinsam darum bemühen, Salomes Mörder ausfindig zu machen und
herauszubekommen, wohin ihre Leiche verschwunden ist .«
    Ich überdachte sein Angebot
einige Sekunden und schüttelte dann entschlossen den Kopf. »Tut mir leid,
Casey, aber das geht nicht. Mr. Hatchik der Dritte hat Rio Investigations engagiert, um Irma zu schützen, und wenn ich mich mit dir auf Leichensuche
begebe, kann ich Irma nicht im Auge behalten .«
    Er rieb sich mit dem Handrücken
über die Stirn und sah einen Augenblick völlig erschöpft aus. »Mavis«, er seufzte
noch einmal, und ich konnte nicht umhin, Mitleid für seinen Zustand zu
empfinden, »laß es mich folgendermaßen ausdrücken: Irma ist im Moment nicht
schutzbedürftiger als ein schiffbrüchiger Matrose, der mit den Thiller Girls auf eine einsame Insel verschlagen worden ist .«
    »Mr. Hatchik ist da anderer
Meinung«, entgegnete ich schroff. »Und außerdem hat Irma belauscht, was die
Männer mit Salome besprochen haben. Du siehst ja, was für Salome dabei
herausgekommen ist .«
    »Das hat doch nichts damit zu
tun...« Er unterbrach sich plötzlich und betrachtete mich so eingehend, als
blicke er durch ein Mikroskop. »Was hat sie mitangehört ?«
    »Na, erstens, was der
schreckliche Max Stenner zu Salome und Mr. Adler, ich meine Marcus, gesagt
hat«, erwiderte ich, »und zweitens, wie Salome und Marcus Adler heute am frühen
Abend in Salomes Garderobe miteinander gesprochen haben .«
    »Wovon war denn die Rede ?« erkundigte er sich leise.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich
dir das erzählen darf .« Ich reckte stolz den Kopf
empor. »Diskretion ist bei Rio Investigations Ehrensache !«
    »Rede schon«, knurrte er
unheilverkündend, »oder ich breche dir

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