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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sämtliche Knochen .«
    »Bei der ersten Gelegenheit
irgend etwas über irgend jemand mit dem Namen Stamm«, sprudelte ich schnell
hervor, denn bei aller Loyalität hatte ich doch wenig Lust, den Rest meines
Lebens als Krüppel zu verbringen.
    »Stamm?« Caseys Augen verengten
sich, während mich sein Blick nicht losließ. »Was über den Stamm?«
    »Stenner sagte zu Salome und
Adler: >Bestellt ihm, der Stamm verliert allmählich die Geduld. Entweder, er
liefert binnen einer Woche, oder der Stamm...<, dann fuhr sich Stenner
unmißverständlich mit dem Finger über den Hals!«
    »Und was hat sie beim zweitenmal gehört ?« fragte er.
    »Sie hörte, wie Adler sagte:
>Heute ist die Woche um, und er hat noch nicht geliefert! Ich weiß zwar
nicht, was der Stamm vorhat, aber halte dich im Hintergrund, damit dir nichts
passiert .< Dann hörte Irma etwas rascheln und ging
weiter, aber nicht schnell genug, denn Salome öffnete die Tür und sah sie.«
    »Aber nicht Irma hat das Messer
in den Rücken gekriegt, sondern Salome«, sagte Casey ausdruckslos.
    »Das stimmt«, räumte ich ein.
»He! Glaubst du etwa, Salome hat sich nicht weit genug im Hintergrund gehalten
und dieser Stamm, wer immer das auch sein mag, hat sie aus dem Weg geräumt ?«
    »Der Stamm?« Caseys Gesicht
nahm einen verschlossenen Ausdruck an, und seine Augen blickten versonnen.
»Weißt du, was das bedeutet, Mavis ?«
    »Nein«, erwiderte ich.
    »Ein Stamm hat Äste und Zweige,
nicht wahr? Und vielleicht hat dieser Stamm seine eigenen Vorstellungen
darüber, wie man sich totes Holz vom Leibe schafft. Der Stamm«, wiederholte er
langsam und ließ das Wort auf der Zunge zergehen, als genieße er seinen
Wohlgeschmack. »Der Klub Berlin — alle Mädchen haben einen deutschen Beinamen.
Salome Honig, Irma der Busen, Trude die Tigerin — das ist die besondere Note .«
    »Ja, sicher.« Ich starrte
verwundert in sein unbewegtes Gesicht. »Na und?«
    »Niemand würde es daher als
ungewöhnlich empfinden, wenn einige der Klubgäste deutsch sprächen, nicht wahr ?«
    »Im Klub Berlin bestimmt
nicht«, pflichtete ich bei.
    »Alle sind sowieso fasziniert
von den Mädchen .« Er sprach wieder nur noch zu sich
selbst. »Wer achtet da schon darauf, welche Sprache am Nebentisch gesprochen
wird? Jemand — einer der Äste des Baumes — hat dem Stamm etwas zu liefern, also
bringt er es in den Klub Berlin .« Casey schlug sich
plötzlich so heftig mit der Faust auf die Handfläche, daß es knallte wie ein Pistolenschuß . »Die ganze Zeit hat sich das direkt unter
meiner Nase abgespielt, und ich habe nie etwas bemerkt. Ich dachte, es sei nur
einer von ihnen gewesen, nicht alle. Der Klub Berlin ist das Postamt — der Baum
— und wo, wenn nicht dort, sollte auch der Stamm zu suchen sein ?«
    »Casey?« Ich gab mir einen gewaltigen
Ruck, um auf die Beine zu kommen. »Ich weiß zwar nicht, worum es dir geht, aber
nachdem ich dir jetzt fünf Minuten lang zugehört habe, kann ich nur das eine
sagen: Wenn hier jemand übergeschnappt ist, dann nicht ich!«
    »Aber warum wollte er nicht
liefern ?« fuhr er fort, als hätte ich überhaupt nichts
gesagt. »Schließlich ist hier doch das Postamt. Es sei denn, dieser >er<
hat seine Finger in einer Sache, die so heiß ist, daß er...«
    »Sie so schnell wie möglich
loswerden will«, unterbrach ich ihn erbost. »Auf Wiedersehen, Casey, und viel
Glück. Ich muß mich jetzt wieder dem Job widmen, für den Rio Investigations bezahlt wird, nämlich aufpassen, daß Irma
nichts zustößt .«
    Ich hatte fast die Tür
erreicht, als er mich zurückrief: »Warte !«
    »Wenn du mir jetzt etwas von
Blättern erzählst, die von den Bäumen fallen, beiße ich dich auch noch in die
andere Hand !«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß
Irma keinen Schutz braucht, aber du willst mir ja nicht glauben .« Er zuckte die breiten Schultern. »Okay. Die beste Garantie,
daß ihr wirklich nichts passiert, wäre, die Leute aus dem Weg zu räumen, die
ihr gefährlich werden könnten. Damit wäre das ganze Problem gelöst .«
    »Na ja, die arme Salome ist
bereits aus der Welt geschafft«, sagte ich zweifelnd. »Blieben also nur noch
Marcus Adler und der Kerl mit der Narbe, nicht wahr ?«
    »Genau.« Er nickte eifrig. »Und
ich will den Stamm! Meiner Ansicht nach führt der einzige Weg zum Stamm über
Adler und Stenner. Wie ich dir vorhin schon gesagt habe, Schätzchen, wir haben
die gleichen Interessen. Werden wir also Partner ?«
    Ich mußte zugeben, daß

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