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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist tot«, sagte ich
bedeutsam. »Aber laß dich dadurch nicht irritieren. Und du bist auch schon
gestorben, du willst es nur noch nicht zugeben .«
    »Als ich ihn daraufhin fragte,
warum er mir das alles an vertraue, erwiderte er, daß man besorgt sei«, Johnny
bedachte mich mit einem bedeutungsvollen Blick, »die Aktivität unserer Mitarbeiterin
innerhalb des Klubs könne ihren eigenen Agenten in Verdacht geraten lassen und
seine Erfolgschancen verringern. Daraufhin hielt ich ihm entgegen, daß Miss
der... äh... Irma, sofern wir unsere Mitarbeiterin aus dem Klub abzögen, der
vollen Gefahr ausgesetzt wäre. Das bestritt er jedoch. Er meinte, solange sich
dieser Geheimagent im Klub befinde, sei sie vollkommen sicher. Die Stümperei
unserer Mitarbeiterin aber setze den bedauernswerten Mann unnötigen Belastungen
aus !«
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich
kalt. »Das hat er niemals gesagt !«
    »Mavis, er hat es gesagt«,
entgegnete Johnny. »Und ich weiß auch genau, was er meint .«
    »Darf ich eine Frage stellen,
Mr. Rio ?« Der arme kleine Mr. Hatchik schluckte nervös
an seiner eigenen Verwegenheit.
    »Aber sicher, nur heraus
damit«, erwiderte Johnny, stets großzügig, wenn es sich um einen zahlenden
Klienten handelte.
    »Hat er Ihnen gesagt, wer
dieser Geheimagent ist ?«
    »Nein, Sir .« Johnny schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn auch nicht gefragt. Er hätte es mir
ohnehin nicht verraten .«
    »Oh?« Hatchik nahm
geistesabwesend seine große Brille von der Nase und säuberte sie mit Irmas
Rocksaum. »Das ist bedauerlich, höchst bedauerlich .«
    »So wie die Dinge im Augenblick
stehen«, fuhr Johnny fort, »bleibt uns wohl gar keine Wahl. Wenn uns der CIA
bittet, Mavis aus dem Klub abzuziehen, weil sie den Geheimagenten behindert,
können wir uns schwerlich weigern, nicht wahr ?«
    »Ganz so einfach ist das nun
auch wieder nicht, Mister Rio«, sagte Hatchik sanft. »Irma, meine Liebe?« Er
setzte die Brille wieder auf und starrte ihr ernst ins Gesicht, was eine rechte
Kraftanstrengung war, da sie auf seinen Knien saß und er, um über ihren Busen
hinwegsehen zu können, den Kopf in beängstigender Weise zurücklehnen mußte.
»Irma, ich habe dich schon hundertmal darum gebeten, aber noch niemals so
inständig wie heute«, sagte er gefühlvoll. »Ich flehe dich an, Liebste, den
Klub unverzüglich zu verlassen und nie mehr dorthin zurückzukehren. Wir können
morgen schon heiraten, ich habe sämtliche Papiere beisammen, das weißt du, und
wir können unsere Flitterwochen verbringen, wo immer du willst, in London,
Paris, Rio...«
    »Nein!« Irma zerzauste ihm
zärtlich die Haare. »Ich habe dir ebenso oft erwidert, Stu ,
daß ich nicht bereit bin, einer Ehe wegen meine Karriere aufzugeben, jedenfalls
noch nicht jetzt. Und ich glaube auch nicht, daß ich mich im Klub wirklich in
Gefahr befinde. Die ganze Geschichte scheint mir ziemlich aufgebauscht worden
zu sein. Du mußt dich allmählich daran gewöhnen, daß mein Beruf mir Freude macht,
Schatz .«
    Die arme, kleine Spitzmaus
nickte resigniert. Seine Brillengläser waren beim Anblick seiner Liebsten
wieder restlos beschlagen, so daß er zu mir schaute und mich als »Mr. Rio«
anredete.
    »Dieser Halunke sitzt links
neben mir, Mr. Hatchik«, half ich ihm bereitwillig.
    »Mr. Rio«, sagte Hatchik
leidenschaftlich. »Ich bin nicht bereit, Irmas Sicherheit einem Mann
anzuvertrauen, den ich nicht einmal kenne. Womöglich irgendeiner zwielichtigen
Figur? Sagen Sie mir erst, wer dieser Agent ist .«
    »Nein«, entgegnete Johnny. »Wie
könnte ich? Ich weiß es ja selber nicht .«
    »Was war mit dem Agenten, der
Sie besucht hat ?«
    »Er nannte sich Smith — und bat
mich ausdrücklich, unsere Begegnung sowie sein Aussehen zu vergessen. Es tut
mir leid, Mr. Hatchik .«
    »Dann«, sagte der kleine
Kümmerling mit großer Würde, »muß ich darauf bestehen, daß Sie den Fall weiter
verfolgen, Mr. Rio. Was natürlich heißt, daß Miss Seidlitz ebenfalls im Klub
bleibt .«
    »Aber Sie können doch nicht...«
gurgelte Johnny erregt, »...das können wir nicht! Ich meine, wenn die CIA uns
auffordert...«
    »Es tut mir sehr leid, aber die
Sicherheit meiner Verlobten bedeutet mir mehr als die Forderung eines
Unbekannten, der sich auf einen ebenso unbekannten Agenten einer mir
gleichfalls unbekannten Organisation beruft«, konstatierte Hatchik entschieden.
»Miss Seidlitz bleibt !«
    »Dann müssen wir den ganzen
Fall abgeben«, erwiderte Johnny hoffnungslos. »Ich habe

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