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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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keine Lust, meine
Agentur aufs Spiel zu setzen und meine Lizenz zu verlieren...«
    »Das brauchen Sie auch nicht,
Mr. Rio .« Hatchik hob majestätisch den Kopf. »Es wird
mir sicher möglich sein, mit Miss Seidlitz eine entsprechende Vereinbarung zu
treffen, die Sie und Ihre Agentur jeder Verpflichtung enthebt .« Er warf mir einen ausdrucksvollen Blick zu. »Ist das richtig, Miss Seidlitz ?«
    »Aber selbstverständlich«,
erwiderte ich zufrieden. »Ich habe heute am früheren Abend sowieso schon zu,
na, zu wem spielt ja keine Rolle, gesagt, daß ich es leid sei, einen derart
stumpfsinnigen und faulen Partner wie Rio mit durchzuschleppen, und besser
daran täte, eine neue echte Partnerschaft mit einer wirklich aktiven...«
    »Stumpfsinnig ?« bellte Johnny dazwischen. »Faul !« Er verschluckte sich
einen Moment, aber leider nicht lange genug. »Du dämliche...«
    »Da somit alles geklärt ist,
würde ich sagen, daß Sie hier nichts mehr zurückhält, Mr. Rio«, unterbrach Hatchik ihn kalt. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht?« Johnny stierte
ihn an. »Was meinen Sie mit >Gute Nacht    »Unsere Geschäftsverbindung ist
beendet«, sagte Hatchik kurz. »Schicken Sie mir
morgen früh eine Rechnung für Ihre Bemühungen, und Sie erhalten postwendend
einen Scheck. Aber nun haben Sie unsere Gastfreundschaft über Gebühr
strapaziert, Mr. Rio. Wenn Sie nicht augenblicklich verschwinden, sehe ich mich
leider gezwungen, den Portier zu rufen und Sie mit Brachialgewalt entfernen zu
lassen !«
    »Mavis?« Johnny blickte mich
mit hervorquellenden Augen an.
    »Gute Nacht«, sagte ich
liebenswürdig. »Jetzt wird für die nächsten hundert Jahre niemand mehr deinen
Schlaf stören !«
    Eine Sekunde lang dachte ich,
er würde mir eine runterhauen, aber dann beherrschte er sich und stürmte aus
der Wohnung. Der Knall der zuschlagenden Tür dröhnte mir noch in den Ohren, als
sich mir mein neuer Klient Mister Hatchik lächelnd zuwandte.
    »Ich kann Ihnen gar nicht
sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, Miss Seidlitz«, sagte er mit bebender Stimme.
»Das Bewußtsein, Irmas Sicherheit wieder gewährleistet zu wissen, ist etwas,
wofür ich Ihnen niemals genug danken kann .«
    »Keine Ursache, Mr. Hatchik«,
entgegnete ich. »Ich bin sehr glücklich, daß Sie mir Ihr Vertrauen schenken .«
    »Ich brauche dir wohl nicht
erst zu versichern, daß alles, was Stu gesagt hat, in
doppelter Weise auch für mich gilt«, lächelte Irma herzlich. »Du bist großartig,
Mavis !«
    »Danke, Irma .« Ich gab ihr Lächeln zurück und stand dann auf. »Im Augenblick fühle ich mich
hier allerdings etwas überflüssig, abgesehen davon, daß ich sowieso noch etwas
zu erledigen habe .«
    »Du bist keineswegs
überflüssig, Herzchen«, sagte Irma entschieden, indem sie den kläglichen
Gesichtsausdruck ihres kleinen Chihuahua-Hündchens ignorierte. »Was kannst du
denn um diese Nachtzeit noch so dringendes zu erledigen haben ?«
    »Ich habe meinen Geldbeutel im
Klub vergessen«, erwiderte ich schnell. »Wenn ich ein Taxi nehme, kann es nicht
lange dauern, ihn zu holen .« Ich sah ihren zweifelnden
Blick und trug noch etwas stärker auf. »Außerdem sind auch noch meine
Schlaftabletten drin, und ich weiß, daß ich kein Auge zumache, wenn ich
nicht...«
    »Ich wußte gar nicht, daß du
Schlaftabletten nimmst, Mavis«, sagte sie mißtrauisch.
    »Immer schon«, versicherte ich.
»Mach dir meinetwegen keine Gedanken. Und«, ich warf einen Blick auf den armen,
kleinen Mr. Hatchik, »wenn ich zurück bin, klopfe ich, bevor ich reinkomme,
okay ?«
    »Ja sicher, Miss Seidlitz.«
Seiner Miene nach zu schließen, hätte er mir, wenn er nahe genug gewesen wäre,
die Hand geleckt. »Vielen Dank.«
    »Willst du wirklich noch los,
Mavis ?« Irma biß sich auf die Unterlippe. »Ich meine,
machst du das nicht nur, weil du denkst...«
    »Natürlich nicht.« Ich lächelte
ihr noch einmal zu. »Ich muß tatsächlich fahren .«
    »Na ja, wenn es sein muß.« Sie
zuckte resigniert die Achseln. »Am Hintereingang ist eine Nachtglocke, der
Hausmeister läßt dich dann rein. Ich hatte nämlich auch schon einmal etwas
vergessen, was ich mir später holen mußte .«
    Also verabschiedete ich mich,
und dem Portier gelang es sogar, mir sofort ein Taxi zu besorgen. Während der
Fahrt war ich so aufgeregt, daß ich kaum stillsitzen konnte. Alles war so
phantastisch gelaufen, fast als hätte das Schicksal persönlich eingegriffen, um
Johnny Rio auszuschalten. Deshalb

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