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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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anderen Seite seines Schreibtisches ein echtes Ehepaar war, auch wenn das ihre Nachnamen nicht verrieten. Daher bereiteten ihm derartige Bemerkungen einen besonderen Spaß. Ebenso wie die Möglichkeit, gegen die politische Korrektheit zu verstoßen.
    »Unter Umständen kann man über Gefühle und Instinkte verfügen, auch ohne eine Frau zu sein«, sagte der Mann.
    »Aber wir arbeiten mit Fakten«, entgegnete Benno Lidberg. »Um alles andere müssen sich die Astrologen kümmern.«
    »Die Astrologen der Stockholmer Polizei?«, fragte die Frau.
    Benno Lidberg kam es so vor, als hätte das Paar die Rollen getauscht. »Mir ist immer noch nicht klar, was ihr hier wollt«, sagte er.
    »Ich weiß«, entgegnete der Mann. »Habt ihr mittlerweile herausgefunden, was mit dem Handy von Professor Niels Sørensen passiert ist?«
    »Und habt ihr etwas über den Forschungsschwerpunkt des EU-geförderten Forscherteams an der Königlich Technischen Hochschule in Erfahrung gebracht?«, fragte die Frau.
    Kriminalkommissar Lidberg wand sich ein wenig auf seinem Stuhl und sagte: »Die EU ist wohl eher die Abteilung der werten Herrschaften!«
    »Und was ist mit dem Handy?«
    »Keine Spur.«
    »Handyortung?«
    »Haben wir gemacht. Nichts.«
    »Aber deswegen sind wir auch gar nicht hier«, erklärte die Frau.
    »Sara Svenhagen«, sagte Benno Lidberg in einem Ton, der besonders bissig klingen sollte, »wie geht es dir? Arbeitet dein Daddy noch in der Pathologie?«
    »Er hat die Position des Chefs des Staatlichen Kriminaltechnischen Labors verlassen und ist pensioniert. Aber, da wir gerade davon reden, die Obduktionsprotokolle sind doch schon eingetroffen?«
    »Und ihr habt sie auch schon längst gelesen«, sagte Lidberg und scrollte sich durch Dateien in seinem Computer. »Keine Überraschungen: ›Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Niels Sørensen an den Folgen einer durchtrennten Halsschlagader starb. Die Waffe war sehr scharfkantig, aber wesentlich länger als ein Skalpell oder ein Rasiermesser, vermutlich mindestens fünfzehn Zentimeter lang, aller Wahrscheinlichkeit nach ein extrem scharfes Messer vom Typ combat knife . Aus rechtsmedizinischer Sicht gilt der Todesfall als unnatürlich, obwohl ein extrem hoher Blutdruck vor dem Anbringen der Schnittwunde den Eintrittszeitpunkt des Todes beschleunigt hat.‹ Der Mann war also außer Puste, als es ihn erwischt hat.«
    »Und wie lautet deine Schlussfolgerung?«
    »Dass er verfolgt wurde und es wusste.«
    »Von wem?«
    »Das versuchen wir, wie gesagt, herauszufinden.«
    »Aber ihr habt doch sicher schon eine Art Täterprofil erstellt?«
    »Es handelt sich um eine Person, die den Umgang mit sehr scharfen Messern beherrscht; eventuell verfügt sie über Schlachterkompetenzen.«
    »Diese Frage haben wir bereits erörtert, willst du wissen, warum wir hier sind?«, fragte Chavez.
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Wir sind wegen der Zeugen von Hornstull hier.«
    »Ach, Rucki-Zucki. Die berühmt-berüchtigte Elite aus dem A-Team.«
    »Du darfst mich gerne Rucki-Zucki nennen, Hauptsache du beantwortest mir meine Frage.«
    »Die da lautete?«
    »Die lautet: Wie konnte der wichtigste Zeuge von allen vom Erdboden verschwinden?«
    »Oder anders ausgedrückt«, sagte Sara Svenhagen, »habt ihr alle möglichen Orte überprüft, wo ein eventueller Zeuge untertauchen könnte?«
    »Darüber haben wir nämlich nichts in den Akten gefunden«, fügte Jorge Chavez hinzu.
    »Ihr wisst genau, dass es Verhörprotokolle von mindestens dreißig Zeugen gibt.«
    »Aber die waren alle absurd irrelevant.«
    »Das war solide Polizeiarbeit«, blaffte Lidberg. »Und das nennt Rucki-Zucki also irrelevant.«
    »Chavez, ich heiße Jorge Chavez. Und bin dir so derart übergeordnet, dass du es dir gar nicht vorstellen kannst. Ja, sie alle sind irrelevant.«
    »Ich weiß, niemand hat nichts gesehen. Was aus polizeilicher Sicht bemerkenswert, aber eben unanfechtbar ist.«
    »Was wiederum eigentlich nur heißt, dass sich niemand besonders bemüht hat, die Grenzen von Faulheit und Lustlosigkeit zu überschreiten.«
    »Oder, einfacher ausgedrückt«, warf Sara Svenhagen ein, »wo hätte man nachhaken können? Zum Beispiel ein Detail, das nicht unmittelbar aus den Protokollen hervorgeht. Normalerweise gibt es doch immer irgendetwas, an dem der Chef beim Lesen hängen bleibt. Du weißt, was ich meine. Gefühl und Instinkt. Und dies ist deine Chance, Arbeit zu delegieren, ohne dein Budget zu belasten. Gib uns einen Hinweis, und wir

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