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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Umschlag.
Jovan reißt ihn auf. Ich sehe, wie sich Jovans und Virpis Blicke treffen. Aber ich habe kein Gespür dafür, Blicke zu deuten, soziales Verhalten zu lesen.
Zum Teufel, sagt doch etwas. Etwas Verständliches.
Da sehe ich, wie Jovan seinen Daumen hebt.
Danach versinkt alles in taumelnden Jubel.
Die leuchtende Zukunft gehört uns.

3 – Kurzsichtigkeit

Der Rundgang
Stockholm – Brüssel – Paris – Stockholm, 3. Juli
    Die große Frau, die neben dem kleinen Mann stand, betrachtete den kleinen Mann neben der großen Frau und sagte mit sonorer Bassstimme: »Wie nett. Kommen Sie doch herein.«
    Jorge Chavez und Sara Svenhagen betraten die mit ziemlich viel Krimskrams vollgestopfte Zweizimmerwohnung von Kim und Jamie Lindgren in der Högalidsgatan und machten es sich auf dem Sofa bequem.
    »Wir interessieren uns vor allem für die Zeit nach Ihrem kurzen Disput über das Taxi an der Långholmsgatan«, sagte Svenhagen.
    »Das kann ich gut verstehen«, entgegnete die große Frau mit der Männerstimme.
    »Und wir haben auch schon alle Fragen dazu beantwortet«, fügte der kleine Mann mit der Frauenstimme hinzu.
    »Wir wollen nur ein paar kleine Details ergänzen«, erklärte Sara Svenhagen und setzte ihr allerfreundlichstes Lächeln auf.
    Das ließ beide dahinschmelzen. Kim, die Frau im Körper eines Mannes, sagte: »Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen. Und dabei habe ich in den Siebzigern sogar eine Lehre als Schlachter begonnen.«
    »Die Stärke der Blutung deutet darauf hin, dass sein Herz sehr schnell geschlagen hat«, sagte Jamie, der Mann im Körper einer Frau. »Sein Blutdruck muss enorm gewesen sein. Und zudem muss der Schnitt perfekt gesetzt worden sein.«
    »Das ist eine sehr professionelle Einschätzung der Lage«, sagte Chavez überrascht.
    »Ich bin Krankenschwester in der Notaufnahme des Söder-Krankenhauses«, erklärte Jamie Lindgren und strich sich über seinen möglicherweise falschen Schnurrbart.
    »Wie großartig«, sagte Svenhagen. »Was haben Sie noch gesehen? Den Mörder?«
    »Eigentlich überhaupt nichts«, antwortete Kim Lindgren. »Also, ich zumindest nicht. Das ging alles so schnell. Wir stritten uns ja noch über das Taxi. Und er ist einfach an uns vorbeigerauscht. Und dann war überall Blut.«
    »Ich habe auch nichts gesehen«, sagte Jamie Lindgren. »Noch nicht einmal, in welche Richtung er gelaufen ist.«
    »In Ihrer Zeugenaussage, Kim, sagen Sie Folgendes: ›Das ging alles so furchtbar schnell. Dieses plötzliche Chaos, alle waren wie auf der Flucht. Und der Mann blieb zurück in diesem riesigen See aus Blut‹«, sagte Chavez.
    »Typisch Kim, immer ein bisschen zu poetisch.« Jamie nickte. »Aber es entspricht tatsächlich der Wahrheit. Der schrecklichen Wahrheit.«
    »Was meinen Sie mit ›alle waren wie auf der Flucht‹?«, fragte Svenhagen.
    Kim und Jamie Lindgren warfen einander einen Blick zu. Sie sahen aus, als würden sie über die Worte nachdenken.
    »Irgendwie war alles in Bewegung«, sagte Kim schließlich. »Aber eigentlich habe ich – wie schon gesagt – nur diesen Mann in diesem riesigen See aus Blut gesehen.«
    »Und Sie, Jamie?«, hakte Svenhagen nach.
    »Da herrschte wirklich ein großes Durcheinander«, antwortete Jamie zögernd. »Den Täter habe ich eigentlich auch nicht gesehen, mir ist nur aufgefallen, dass er sein Opfer beim Fallen gehalten hat. Aber ich erinnere mich an einen anderen Mann, der blutübergossen davonrannte.«
    »Wie bitte?«, rief Kim laut. »So viel zum Thema zu poetisch!«
    »Blutübergossen?«, wiederholte Chavez.
    »Ja, doch, genau so sah es aus«, sagte Jamie und nickte. »Der Mann ist aufgesprungen und Richtung U-Bahnhof davongestürmt.«
    »Aufgesprungen? Dieser Jemand hatte also vorher gesessen?«
    »Ich habe ihn erst bemerkt, als er aufgesprungen ist. Und davonrannte.«
    »Es war also ein Mann?«
    »Ich erinnere mich an nichts Genaues, ich habe nur so ein Gefühl, dass es ein Mann war, ja. Er hat etwas in der Hand gehalten. Eine Schale.«
    »Was für eine Art von Schale?«
    »Weiß ich nicht. Das war wohl ein Bettler, nehme ich an.«
    »In Hornstull gibt es ja viele davon«, fügte Kim hinzu.
    »Und dieser Bettler war also ›blutübergossen‹?«
    »Ich habe nur eine vage Erinnerung, ein Bild«, sagte Jamie Lindgren. »Aber das sieht so aus. Ein Mann, blutig, aufspringend, rennend, mit einer Schale in der Hand.«
    »Das war’s? Sie haben keinen Schimmer, wohin er gerannt ist?«
    »Nein, es tut mir leid. Ich habe auch

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