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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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sie aus alten V erdunkelungsvorhängen die hübschesten schwarzen Dior-Cocktailkleider genäht– mit herrlich wippenden weiten Röcken. Ich selbst habe mir in den Sechzigern aus schlabberigen Männerpullis hübsche Minikleider gemacht, indem ich sie lila färbte.
    Manchmal überkommt mich der Drang, mir einfach einen alten Perserteppich überzuwerfen und so auf die Straße zu gehen.
    Ich bin sicher, mit den passenden A ccessoires würde ich damit durchkommen.
    Die verrücktere Sorte Tipps
    Während der Ölkrise in den Siebzigerjahren habe ich die Leser meiner Kolumne gebeten, mir ihre ganz persönlichen Spartipps zu verraten. Ich selbst wusste natürlich, wie man Seifenreste aufkocht, in ein Gefäß füllt und als neue Seife wiederverwendet (einfach abstoßend). A uch habe ich eine Methode entdeckt, wie meine Seidenstrümpfe doppelt so lange halten: einfach das Bein mit der Laufmasche abschneiden und den Rest mit einer ebenso präparierten anderen, einbeinigen Strumpfhose kombinieren. Bingo!
    Aber auf das Bizarre war ich nicht gefasst. Eine Leserin schrieb, man solle alte Pullis ja nicht wegwerfen, sondern den Halsausschnitt zunähen, die Ärmel abschneiden und unten in den Torso einen Gummibund einnähen– und schon habe man eine warme wollene Unterhose für den W inter!
    Eine andere beschrieb eine ganz raffinierte A rt, Papier zu falten, um so Briefumschläge zu sparen, eine andere riet, alte Gummihandschuhe der Länge nach in schmale Streifen zu schneiden– und schon habe man einen Jahresvorrat an Gummibändern!
    Und was nächstes W eihnachten betrifft: Ich habe da eine Schublade, in der ich unliebsame W eihnachtsgeschenke aufbewahre– um sie im nächsten Jahr unter meinen Freunden zu recyceln.
    In meinem Teil von Shepherd’s Bush haben sich viele polnische Einwanderer niedergelassen. Ich bin es gewohnt, alte Leute in Schuttcontainern rumstochern und alte Bretter herausziehen zu sehen, die sie dann zu Brennholz umfunktionieren und in ihren Gartenschuppen lagern. Diese Jäger und Sammler können nicht anders, das W ühlen in A bfall ist eine lebenslange A ngewohnheit. Und keine schlechte, finde ich. Ich überlege, mich ihnen nicht nur anzuschließen, sondern die Ellbogen zu benutzen, wenn es gilt, das beste Stück Holz aus einem Container zu angeln.
    Neue Sachen
    Wir Oldies brauchen ja eigentlich keine neuen Sachen mehr, oder? A ls ich mir neulich einen neuen Küchenherd anschaffte, sagte eine Freundin zu mir: » Der überlebt dich garantiert!«
    Womit sie garantiert recht hatte. Ich habe jede Menge Sachen, die mich überleben werden… Ein neues Bügelbrett werde ich in diesem Leben nicht mehr brauchen. Oder eine neue Trittleiter. Oder eine neue Bohrmaschine. Und es wird zweifellos eine Zeit kommen, in der ich mir die letzte Zahnbürste meines Lebens kaufe. Ja, ich habe eine ganze Menge von Dingen, die man heutzutage als » Zeugs« bezeichnet.
    Wir haben gespart und jeden Pfennig umgedreht
    Ich weiß, viele von uns finden, dass es uns nicht annähernd so gut geht, wie es uns eigentlich gehen sollte. A ber die meisten von uns Oldies haben zumindest ein bisschen was zur Seite gelegt– den sogenannten » Notgroschen«. Bei Lichte betrachtet, haben viele von uns sogar mehr als nur einen Notgroschen. W ir Over-Sixties besitzen tatsächlich vier Fünftel der landesweiten monetären Ressourcen. Und das Tolle ist, da wir wahrscheinlich kaum älter als fünfundachtzig werden (bitte, Gott, wenigstens in meinem Fall!), haben wir nur eine begrenzte Zeit, um unser Geld auszugeben. Tatsächlich werden viele von uns feststellen, dass es ihnen besser geht als je zuvor.
    Ein weiterer großer V orteil in Zeiten der Rezession für uns ist, dass wir nicht zu einer Generation gehören, die es gewohnt ist, auf Pump zu leben. Die Einführung der ersten Kreditkarten haben wir mit Skepsis oder sogar mit A blehnung beobachtet. Und der W erbeslogan der Kreditinstitute: » Jetzt können Sie sich jeden W unsch sofort erfüllen« hat bei uns eher das Gegenteil bewirkt. W ir sind es gewohnt zu warten, bis wir genug gespart haben, um uns einen W unsch erfüllen zu können. W ir warten sogar gerne. Es erhöht die V orfreude. Manchmal warten wir so lange, bis wir feststellen, dass wir das Gewünschte gar nicht mehr haben wollen. Es kann uns auch passieren, dass unser Objekt der Begierde viel billiger geworden ist, wenn wir endlich daran denken, es uns anzuschaffen. Oder obsolet.
    Selbst wenn wir nicht reich sein sollten, so wissen wir aus

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