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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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Klumpen auf zwei Beinen.
    Ich weiß, was diese Frauen sagen würden, wenn ich sie offen kritisierte: » Aber ich will’s doch nur bequem haben.« Dabei, und das scheinen sie zu vergessen, ist es so leicht, es auch in etwas Hübschem bequem zu haben.
    Aber egal wie bequem oder unbequem die Kleidung auch sein mag, sie sollte nicht bequem aussehen. Ich kann mich an einen Bekannten erinnern, der nach einer fürchterlich schlechten Theatervorstellung in der Garderobe der Schauspielerin erwartet wurde. W as sollte er zu ihr sagen? Die W ahrheit? Oder doch lieber eine Notlüge vorschieben? Er entschied sich schließlich für folgenden Satz: » Darling! Du siehst aus, als hättest du einen Riesenspaß gehabt!« Mit anderen W orten: » Du hast vielleicht Spaß gehabt, aber das Publikum hat einen Gähnkrampf gekriegt.«
    Wenn also jemand über Ihre Schuhe oder Ihre Kleidung sagt, » die sehen aber wirklich bequem aus«, sollten Sie schleunigst nach Hause rennen und etwas anziehen, das aussieht, als hätten Sie sich ein bisschen mehr Mühe gegeben.
    Und die Männer– was ist mit denen passiert? Ich nehme an, als sie jung waren, war ihnen ihre äußere Erscheinung noch irgendwie wichtig. Doch spätestens im Rentenalter tragen fast alle runde Trommelbäuche vor sich her, und viele machen sich nicht einmal mehr die Mühe, sich zu rasieren– und nicht etwa wegen des » männlichen Looks«. Fahren Sie mal nach Frankreich, und Sie werden sehen, dass die Menschen dort, egal welchen A lters, W ert auf ein gepflegtes und hübsches Äußeres legen. Und das sieht man ihnen auch auf den ersten Blick an.
    Freunde von mir haben mich gefragt: » Aber wozu? Jetzt, wo ich alt bin, schaut mich doch sowieso niemand mehr an. Ich bin vollkommen unsichtbar. Ich habe Falten. Ich sehe nach nichts mehr aus.«
    Ihnen möchte ich erwidern, dass wir Oldies, ganz besonders in England, eine tolle Zeit haben können, wenn wir nur ein wenig mehr auf unser Äußeres achten. Der diesbezügliche Standard ist hierzulande ebenso niedrig wie der unserer englischen Küche (zumindest außerhalb der großen Metropolen). Mit einem Minimum an A ufwand können Sie aus sich eine A rt ältliche Marlene Dietrich zaubern. Oder eine Tina Turner. A lles, was Sie brauchen, ist ein wenig Flair und Mut.
    Natürlich sollten Sie nicht auf den Privatkrankenkassenlook setzen. W issen Sie, was ich damit meine? Diese W erbeplakate, auf denen gewöhnlich ein verblüffend jung aussehendes älteres Paar abgebildet ist, beide mit vollem, silbergrauem Haar, gewöhnlich im Partner-Windjacken-Look. Er hat immer den A rm um ihre Schulter gelegt, und beide schauen mit leuchtenden A ugen in eine mittlere Distanz, als würden sie auf einer Klippe stehen und aufs Meer hinausschauen. Er steht vielleicht neben einem A nkerspill, was den Schluss zulässt, dass er möglicherweise eine Jacht besitzt (und somit V ermögen hat), während sie gerade so viel Lippenstift trägt, um anzudeuten, dass sie’s, wenn nötig, immer noch draufhat. Manchmal sind sie vor dem Hintergrund eines Golfplatzes abgebildet, manchmal beim Spaziergang durch einen herbstlichen Laubwald (Sie verstehen die Metapher, oder?), mit funkelnden A ugen, die Gesichter voll frischer Hoffnung, denn wenn einmal die Zeit für eine künstliche Hüfte kommt, wird die private Krankenkasse natürlich zahlen.
    Dann gibt’s da noch diese A nzeige (gewöhnlich in Zeitschriften wie » Bild der Frau« oder » Das goldene Blatt«) von der alten Dame, die mit perfekt gelegter weißer Dauerwelle fröhlich in ihrem Treppenlift in den nächsten Stock fährt. Oder das Modell » Mumie«, das gewöhnlich am Fuß irgendeiner Treppe liegt und den Notfallknopf umklammert, der um ihren Hals hängt, verzweifelt darauf hoffend, dass bald Hilfe eintrifft.
    Solche Menschen habe ich im wirklichen Leben nie gesehen, und wenn, dann würde ich sie gar nicht sehen wollen.
    Natürlich kann man sein Äußeres nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern (außer man lässt größere Renovierungsarbeiten am Gesicht vornehmen). Ich zum Beispiel merke, dass ich, je älter ich werde, mehr und mehr wie meine Mutter aussehe. Oscar W ilde hat einmal gesagt, die größte Tragödie jedes Mädchens sei, » einmal so zu werden wie ihre Mutter«. Meine Mutter hat jedoch ziemlich gut ausgesehen… Schon als ich noch ein Kind war, haben die Leute zu uns gesagt: » Man sieht auf den ersten Blick, dass ihr Mutter und Tochter seid! Ihr seht aus wie Zwillinge!«
    Als ich dann älter

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