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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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aussehen.
    11. Legen Sie sich den schicksten und teuersten Morgenmantel zu, den es für Geld zu kaufen gibt, denn es wird eine Zeit kommen, in der Sie das gute Stück kaum noch ablegen werden. Im A ltersheim zum Beispiel, wenn Sie mit all den anderen Mumien zusammensitzen und ins Leere starren. Für diesen Fall der Fälle sind Sie dann zumindest hübsch verpackt.
    12. Lassen Sie sich liften. Man wirft mir oft Heuchelei vor, wenn ich über die Freuden des A ltwerdens rede, da ich selbst mein Gesicht habe liften lassen. A ber das tat ich nicht, um jünger auszusehen– ganz ehrlich! Ich tat es, weil ich nach Jahren tiefer Depressionen so fürchterlich niedergeschlagen aussah. W enn ich morgens aufstand und in den Spiegel schaute, war selbst ich entsetzt über das, was mir da entgegenstarrte. Es passte nicht mehr zu dem optimistischeren Menschen, der ich inzwischen geworden war. Sogar mein Lächeln wirkte niedergeschlagen. Ich hatte mein Gesicht in eine Form geheult, die nicht nur mich deprimierte, sondern auch meine Mitmenschen. Und nachdem ich die Operation hatte machen lassen, sagte man mir nicht etwa, wie jung ich aussähe, sondern wie gut ich aussähe. Das ist doch viel netter.
    13. Finger weg von Hosen– außer Sie sind eine äußerst grazile Frau. Männer werden im A lter oft zunehmend weiblicher, während bei Frauen das Gegenteil passiert: Am Kinn sprießen Haare, die Stimme wird tiefer. Sie sollten diese Entwicklung nicht dadurch unterstützen, dass Sie sich wie ein Kerl anziehen. A ußer natürlich, Sie sind einer. Nein, je älter Sie werden, desto femininer sollten Sie sich kleiden.
    14. Wenn Sie eine Frau sind, sollten Sie nie am Make-up sparen. Es ist nicht nur so, dass Ihr Gesicht damit besser aussieht, Sie verkünden der W elt auf diese W eise auch, dass Ihnen noch etwas an sich und Ihrer Umgebung liegt. Und das freut jeden, dem Sie begegnen, ob im Supermarkt oder an der A mpel, in jenen seltsamen Momenten, wenn wir eine kurze V erbindung mit dem Fahrer des benachbarten A utos eingehen. (Apropos Make-up, ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie, obwohl es mittlerweile überflüssig ist, da unsere Haut ihre Elastizität verloren hat, immer noch diese komisch verzerrte Miene machen, wenn Sie sich die A ugen schminken?)
    15. Wenn Sie ein Mann sind, dann lassen Sie sich bitte keinen Bart wachsen! Das sieht aus, als würde ein räudiger Köter an Ihrem Kinn hängen. A ußerdem verkünden Sie Ihrer Umwelt damit, dass Sie a) ein Problem mit Ihrer Maskulinität haben und b) kein Interesse, eine Frau oral zu befriedigen. A ußerdem finde ich, dass heutzutage jeder grauhaarige Mann mit Bart eine unheilvolle Ähnlichkeit mit dem berüchtigten Dr. Harold Shipman [3] hat.
    16. Wenn Sie ein Mann sind und Ihnen die Haare ausgehen, dann sollten Sie diese Tatsache betonen und nicht vertuschen. Rasieren Sie sich entweder gleich eine Glatze oder lassen Sie sich einen ganz normalen Haarschnitt verpassen. A uf gar keinen Fall sollten Sie sich über einem Ohr einen Scheitel ziehen und die noch vorhandene dünne Matte quer über den Schädel kämmen. Das mag in Ihren A ugen vielleicht ganz gut aussehen, aber glauben Sie mir: V on hinten ist es ein grässlicher A nblick. A uch lange Haare sind ein Tabu. Es gibt nichts Deprimierenderes als den A nblick eines alten Kerls mit schütterem, langem grauem Haar, vor allem, wenn diese Haare zu einem dünnen Pferdeschwanz zusammengefasst sind. Das sieht nicht cool aus, wie vielleicht beabsichtigt, sondern als wäre ein Überlebender aus den Sixties an Land gespült worden– der schon geraume Zeit im W asser trieb.
    17. Tragen Sie nie etwas, das den Eindruck macht, als wollten Sie auf Safari gehen.
    18. Wenn Sie eine Frau sind und Ihr Kopf aussieht wie ein alter Schrubber, auf dem nur noch wenige Borsten übrig sind, zwischen denen die Kopfhaut zu sehen ist– um Gottes w illen, schlucken Sie Ihren Stolz hinunter und legen Sie sich eine Perücke zu. Ich habe mir selbst mal eine gekauft, als meine Haare nach einer längeren Hormonbehandlung dünn und eigenartig kraus geworden waren. Schwitzend vor V erlegenheit betrat ich ein Perückengeschäft und schluckte die bittere Pille. Ich habe das Ding sogar ein paar Mal aufgesetzt. Die sind gar nicht so teuer– Sie brauchen ja nicht unbedingt eine Echthaarperücke. Und obwohl es unter den Dingern fürchterlich heiß wird und man sich darin möglicherweise vorkommt, als würde man eine Badekappe tragen (vor allem in einem Nachtclub ein

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