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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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braunen Haaren. Ich habe sie heimgefahren und imAuto geküsst– und als ich aufschaute, war da ihrVater auf derVeranda und sah alles! Du glaubst gar nicht, wie schnell ich weg war! «
    Das brachte mich auf die Idee, nervös aus dem Fenster zu blicken, ob wir nicht vielleicht von Passanten beobachtet wurden. Doch zum Glück weit und breit keine Menschenseele.
    » Ich möchte dich unbedingt wiedersehen, Marie. Ganz oft.Aber morgen fahre ich nach Oxford wegen dieser Untersuchungen meiner Mutter. Ich versuche, in den nächstenTagen wiederzukommen. Ich rufe dich an. «
    Ich tippelte zu meiner Haustür, total durcheinander vorVerlangen undVerwirrung.
    13. November
    Nach vierTagen immer noch keinWort von Louis. Kein gutes Zeichen. Er ist doch wohl nicht in die Staaten zurück, ohne sich zu melden? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas an ihm sonderbar ist. Dieses unberechenbareVerhalten. Und was sollte » nicht so sein wie alle anderen « bedeuten? So oder so hänge ich jetzt in der Luft. Und das Furchtbare ist, dass ich mit niemandem darüber sprechen kann, weil ich weiß, dass sich das alles so albern anhört. Ich meine, wie habe ich mich denn benommen, als Penny sich in Gavin verliebte, der so viel jünger war als sie?Verständnisloser als ich damals kann man gar nicht sein. Und nun ist mir dasselbe passiert, und ich verhalte mich genauso dämlich wie sie.
    Später
    Heute Nachmittag sehr unerfreuliches Erlebnis gehabt. Habe alte Fotoalben angeguckt (um ehrlich zu sein: weil ich wissen wollte, wie ich in Louis’Alter aussah) und dabei ein Foto von mir, David und dem zehnjährigen Jack entdeckt, wie wir um einen sehr schönen kleinenTisch mit Perlmuttintarsien saßen, der meiner Mutter gehört hatte. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich den jahrelang nicht gesehen hatte– vermutlich hatte David ihn bei der Scheidung mitgenommen. Das machte mich richtig wütend, und ich konnte nur noch daran denken, wie ich denTisch wiederbekommen könnte.Wir sind schließlich seit damals gute Freunde, und es wäre ziemlich unhöflich von mir, ihn nach so langer Zeit zurückzuverlangen.
    Ich muss mich einfach in Geduld fassen. Manchmal ergibt es sich im Gespräch, dass man so etwas beiläufig erwähnen kann.Aber irgendwie regt mich das total auf, ich weiß gar nicht richtig, warum. Es ist doch bloß einTisch, um Himmels willen.Aber etwas daran lässt mir keine Ruhe.
    James und Ned haben vorgeschlagen, dass ich schon mal Klettern üben soll. Da gibt es in derTat viel zu üben, da ich seit Monaten nicht mal mehr auf eine Leiter gestiegen bin, nachdem ich Jack diesesVersprechen gegeben hatte. Und seit demVorfall mit demWindspiel habe ich kein gutesVerhältnis mehr zur Höhe. Deshalb werde ich nun tatsächlich ab morgen Nachmittag an dem altenApfelbaum in Neds Garten mit demTraining beginnen.
    Später habe ich mich komplett eingemummelt und draußen Skizzen für das November-Baumporträt gemacht. Es war so kalt wie inArchies Küche.
    14. November
    NedsWohnung ist ebenso extrem ordentlich und puristisch wie sein Garten. Ist mir alles etwas zu japanisch, aber mit seiner asketischen Figur und seinen Silberhaaren sieht er sehr gut darin aus. Er servierte unsTee und hatte sogar eigens für James und mich Milch besorgt, der Gute, was wirklich reizend von ihm war, da er das offenbar für ein Gebräu desTeufels hält.Wir bekamen auch erstaunlich schmackhafte vegane Kekse vorgesetzt, die nur aus Maismehl, Zucker und Pflanzenöl bestanden.Weiß der Himmel, wie derTeig ohne Eier überhaupt zusammenhielt.Vermutlich mittels vegetarischen Klebstoffs.
    Als waschechter Mann der Bäume besaß Ned natürlich eine althergebrachte Gerätschaft zum Besteigen desApfelbaums– die professionelleAusstattung wird nächsteWoche von Harry geliefert–, die er um die Äste schlang. Dann meinte er in aller Gelassenheit, ich solle mich daran hochhangeln wie einAffe.Als er es vormachte, sah es kinderleicht aus.Aber als ich es dann versuchte, musste ich feststellen, dass meineArme zu schwächlich waren. Und nachdem Ned und James mich per Druck aufs Gesäß nach oben befördert hatten, packte mich das nackte Grauen, als ich nach unten guckte.
    Aber die beiden waren wirklich süß, johlten und klatschten, und Ned machte ein Foto, und dann sagten sie » also tschüss dann, bis morgen « und taten, als wollten sie verschwinden und mich dort oben sitzen lassen.Wir hatten es lustig zusammen, aber als ich schließlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, merkte

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