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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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mitAugenfältchen, die vom Lachen und nicht vomAlter herrührten, hübschem sonnenbraunen Hals und Händen gänzlich ohneAltersflecken. SexuellesVerlangen machte sich bemerkbar, und ich wurde ein bisschen verlegen bei demVersuch, es niederzuringen.
    Wir sprachen über seine Mutter–Verdacht auf Krebs, natürlich. ( » Tut mir sehr leid, das ist natürlich Besorgnis erregend « , sagte ich. » Aber, ganz ehrlich, gibt es heutzutage irgendjemanden über sechzig, der nicht Krebs hat? « Und Louis brach in Gelächter aus und meinte: » Das liebe ich so an dir, Marie. So eine Bemerkung würde man von keiner amerikanischen Frau zu hören kriegen! « ) Dann kamen wir auf Malerei zu sprechen und ließen uns darüber aus, wie sehr wir es verabscheuten, dass man inzwischen für moderne Kunst jede Deutung gleich mitgeliefert bekam, als er sich plötzlich vorbeugte und meine Hand nahm.
    » Weißt du, wir haben uns in eine ziemlich schwierige Lage gebracht. «
    » Ich weiß « , erwiderte ich, obwohl ich mir eigentlich über die Lage nicht im Klaren war.
    » EinTeil von mir meint, sich total in dich verliebt zu haben « , fuhr er fort. » Und ein andererTeil weiß, dass das vollkommener Unsinn ist. Ich meine, wir kennen uns ja kaum… «
    » Ich weiß « , sagte ich wieder.
    » Aber aus irgendeinem Grund, als wir uns im Flugzeug begegnet sind… «
    Ich unterbrach ihn. » Hör mal, ich bin uralt. Denk nicht mal dran. Das wäre vollkommen albern. Ich bin viel älter, als du glaubst. Ich sage dir jetzt… «
    » Hu! Reicht! « , erwiderte Louis entschieden. » DasAlter spielt nicht die geringste Rolle. Lass das aus dem Spiel. «
    » Aber ich bin… «
    » Lass es « , sagte er fest. » Ich weiß einfach, dass ich mich in deinerAnwesenheit absolut wohlfühle.Wär mir auch egal, wenn du hundert wärst. «
    » Ich fühle mich auch so wohl mit dir « , sagte ich. » Ganz seltsames Gefühl. Hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr. «
    » Seit wann genau? « , fragte er.
    Ich vermute, seit damals, als esArchie noch gut ging.
    Als ich von David und Jack undArchie erzählte, lehnte Louis sich abrupt zurück und sagte: » Ich hoffe, du empfindest nicht nur so für mich, weil dieser alte Knabe stirbt und du einen neuen Mann brauchst. «
    » Wohl kaum « , erwiderte ich, ziemlich erschüttert über diese Einschätzung.
    » Als meinVater starb, hat meine Mutter sich mehr oder minder amTag nach der Bestattung in einen anderen alten Professor verliebt, und wir konnten sie gerade noch davon abhalten, auf der Stelle mit ihm davonzulaufen. So ist das aber nicht zwischen uns, oder? Bist du dir sicher? « Er betrachtete mich fast misstrauisch.
    Ich versicherte ihm, es sei nicht so, und seine sensible und kluge Einschätzung machte ihn mir noch sympathischer. Dann berichtete ich von der Baumaktion.
    » Du behältst das aber für dich, ja? Es ist noch ein Geheimnis. «
    Er sah ein bisschen verärgert aus. » Hör mal, Marie, dass ich Journalist bin, heißt nicht, dass ich automatisch ein Dreckskerl bin. Natürlich verrate ich es keinem. Und wem auch? Die Times interessiert das wohl eher nicht. Es sei denn vielleicht « , fügte er grinsend hinzu, » du fällst runter.Aber ich fürchte, auch dann würden sie sich nicht darum scheren. Ich allerdings schon « , sagte er und nahm wieder meine Hand. » Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, Marie? Ist das nicht zu gefährlich? Ich mache mir Sorgen um dich. «
    Seine Fürsorglichkeit rührte mich fast zuTränen.
    Als wir nach dem Essen zumAuto zurückgingen, stellte ich schockiert fest, dass er viel schneller ging als ich, weil er so viel jünger war. Er nahm meine Hand, und ich dackelte neben ihm her und bemühte mich, nicht ins Hecheln zu geraten.
    Er fuhr mich nach Hause. DenWagen hatte er von seinem Gastgeber geliehen, und er geriet an denAmpeln immer wieder ins Stottern.Als wir vor meinem Haus hielten und ich aussteigen wollte, zog Louis mich an sich und küsste mich innig.
    » Das wollte ich schon den ganzenAbend tun « , sagte er und streichelte mir dieWange. » Du bist eine wunderschöne Frau, Marie. Und so bezaubernd. Und ich würde liebend gerne mit reinkommen und dir die Kleider vom Leib reißen, aber ich glaube, das ist keine gute Idee. Es ist zu früh. Ich finde, wir sollten nicht so sein wie alle anderen… «
    Wir kuschelten noch einWeilchen, und als er sich von mir löste, sagte er: » Meine Güte, das erinnert mich an meineAbschlussfeier. Sie hieß auch Marie, ein zierliches Mädchen mit

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