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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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für den Fall, dass du das vergessen hast! «
    » Aber du hast Philippa gesagt! «
    » Nein, hab ich nicht! Ganz ehrlich, Marie, wirst du taub? «
    Ich antwortete nicht, sondern fragte nur: » Und was ist mit dem Schlüssel? Hast du ihn verloren? Hast du dich ausgeschlossen? «
    » Ja. Und ich weiß, dass es noch einVersteck für einen Ersatzschlüssel gibt, aber ich weiß nicht mehr, wo. «
    » Unter dem vierten Blumentopf an der Hintertür « , entgegnete ich.
    Wir fanden den Schlüssel und gingen ins Haus. Es nieselte immer noch. » Nimm doch erst mal eine heiße Dusche, und zieh dich dann an « , sagte ich zuArchie. » Du bist doch bestimmt völlig durchgefroren. Und es ist schon fast Zeit zum Mittagessen. «
    Ich fütterte Hardy, der den ganzenVormittag eingesperrt gewesen war und ausVerzweiflung sein großes Geschäft auf dem Küchenboden verrichtet hatte. Ich putzte alles weg, anschließend kochte ich Essen.Als ich denTisch decken wollte, sah ich, dass jemand schmutzigeTeller mit angetrockneten Essensresten in den Geschirrschrank gestellt hatte. Ich wusste, dass Mrs Evans so etwas nie tun würde, aber sie kommt immer dienstags, und heute war Freitag.Also hatteArchie dieTeller ungespült in den Schrank gepackt. Ich fand noch saubere Messer und Gabeln in der Schublade, aber auch welche, an denen Butter und Kohlstückchen klebten.
    Ich starrte noch erschüttert auf das eklige Besteck, alsArchie hereinkam. Er war angezogen und trug seltsamerweise seinen Lodenmantel. » Was ist los? « , fragte er. » Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen! «
    » Das! « Ich deutete auf das Geschirr im Schrank. » Wieso stehen da schmutzigeTeller drin? «
    Archie war verblüfft. » Das ist ja widerwärtig! « , rief er aus. » Wer kann das gewesen sein? Mrs Evans, ach du liebe Güte! Sie ist in letzter Zeit sehr nachlässig. Ich überlege mir ernsthaft, sie zu entlassen, weißt du. «
    Nach dem Essen kochteArchie Kaffee– ich konnte ihn in letzter Sekunde davon abhalten, Salz in seineTasse zu rühren–, und wir beschlossen, in die Bibliothek zu gehen und das Kreuzworträtsel aus der Times zu lösen, wasArchie sehr gut kann.Als wir dasWort » Amphore « eintrugen, sagteArchie, er wolle es im Lexikon nachschauen. Er zog das Buch aus dem Regal und setzte sich wieder.
    » Es ist ein römisches Gefäß « , meinte er schließlich.
    » Das weiß ich « , sagte ich. » Und du auch. Das ist einWort, das immer wieder in Kreuzworträtseln vorkommt, wie ›Retsina‹.Warum schlägst du es nach? «
    DochArchie wandte den Blick nicht mehr von der Seite.
    » Kommt aus dem Griechischen. Ein zweihenkligesTongefäß zurAufbewahrung vonWein, Öl etc.…Amphitheater…Amphibien… ja,Amphi heißt ›doppelt‹… kann imWasser und an Land leben.AberAmpho bedeutet etwas anderes…Das ist ausgesprochen faszinierend…Amphore, ach so ja, die zwei Henkel… «
    » Ja, aber was ist dasWort quer mit sechs Buchstaben, das mit P anfängt? « , fragte ich gereizt.
    DochArchie ließ sich nicht ablenken. Das Kreuzworträtsel schien er vergessen zu haben. Jetzt schlug er dasWort » doppelt « nach: » Doppelt… aus dem Lateinischen, und Duo bedeutet ›zwei‹… «
    Ich stand auf und schlug vor, spazieren zu gehen, solange es noch hell war, dochArchie konnte sich nicht mehr von dem Lexikon lösen.Als ich versuchte, es ihm abzunehmen, stieß er mich ärgerlich weg und las mit mechanischer Stimme weitere Begriffe vor.
    Schließlich gab ich auf und ging allein spazieren. Ich fühlte mich sehr einsam und war froh, dass zumindest Hardy mich begleitete. Er leckte mir die Hand, als spürte er, dass etwas nicht stimmte.Wir gingen nicht weit– nur bis zum Ende derWiese und wieder zurück, und ich dachte traurig darüber nach, dass Gene die wunderschöne englische Landschaft nicht erleben konnte, wenn er in New York war: den feuchten Duft derWiesen und Blätter, die Schneeglöckchen, den leichten Rauchgeruch, das Gurren derTauben, die sich auf ihren Schlafbäumen niederließen…
    Als ich eine halbe Stunde später zurückkam, studierteArchie noch immer das Lexikon. Inzwischen war er bei » Mitra, griechisch ›Binde‹, bei Griechen und Römern Kopfbinde der Frauen « angekommen.
    Plötzlich verstummte er und sagte zu mir: » Lass uns spazieren gehen! « Ich verzichtete darauf, ihm zu erklären, dass ich schon draußen gewesen war.Wir zogen also erneut los, obwohl es schon dunkel wurde. » Hardy scheint gar nicht rauszuwollen « , sagteArchie, als der

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