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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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hat er aus irgendeinem Grund alle Glühbirnen aus den Lampen geschraubt und sie in eine Schublade gelegt. KeineAhnung, warum. Ich musste sie heimlich wieder reinschrauben, sonst hätte er ja abends nicht lesen können. Ich hab seinerTochter, Mrs Sylvie, gesagt, wie beunruhigt ich bin, aber sie wollte nichts davon hören. Ich glaube, sie will das verdrängen oder wie man das heute nennt, wenn Leute dieWahrheit nicht hören wollen, und ich kann es ihr nicht verdenken. IhrVater! Ihr lieberVater! «
    » Ich rede mal mit ihr « , versprach ich.
    Aber, ganz ehrlich: Ich bin nicht versessen darauf, diesesThema anzuschneiden.
    18. Februar
    Habe Penny von meinemWochenende erzählt, nachdem wir aus diesem grässlichen Film rausgegangen waren. Er lief ganz in der Nähe in einem dieser zauberhaften alten Kinos, die heutzutage ständig abgerissen werden, und wir gingen früh hin, um noch in den Genuss der billigen Seniorenkarten zu kommen. Die Frau an der Kasse erkundigte sich nicht nach meinemAlter, was ich als weiteren Grund für das Facelifting verbuchte.
    Es war dieser Film, von dem James und alle Freunde schwärmten und den die Kritiker als Meisterwerk priesen, Bittere Quitten, vergiftete Seelen. Aber nach ungefähr einer halben Stunde raunte Penny mir ins Ohr: » Ich verstehe überhaupt nichts, du? « Und ich flüsterte zurück: » Das ist absoluter Quatsch, wollen wir gehen? « Wir standen auf und gingen raus und genehmigten uns ein köstlichesAbendessen in einem dieser japanischen Restaurants, wo man sich die Gerichte vom Fließband nehmen kann.
    » Angesichts derTatsache, dass ich vielleicht nur noch zehn Jahre oder so zu leben habe « , meinte Penny, nachdem wir uns niedergelassen hatten, » möchte ich keine zweieinhalb Stunden mit einem vollkommen blödsinnigen Film vergeuden. Zeit ist kostbar. «
    » Was um alles in derWelt sollte es bedeuten, dass diese Frau in derTiefgarage ins Leere gestarrt hat? « , fragte ich.
    » Ach so, ich glaube, das sollte eine Figur aus einem Computerspiel sein « , sagte Penny. » Und war es wirklich nötig, im Detail zu zeigen, wie diesem armen Mann die Finger abgehackt werden? «
    Wir erschauderten beide, griffen nach kleinen Schälchen mit rohem Fisch und verspeisten ihn genüsslich.
    Dann berichtete ich Penny von meinen Erlebnissen mitArchie, und auch sie fand nun, dass sich das bedrohlich anhörte.
    » Wenn er sich ausschließt, kann man ihn nicht mehr allein lassen. Und dann dieser arme Hund…Was ist, wennArchie vergisst, ihn zu füttern? « Penny nahm sich ein Schälchen mit rohem Lachs. » Vielleicht müsste jemand bei ihm wohnen. «
    » Schau mich nicht an « , erwiderte ich, während ich mit ein paar widerspenstigen Nudeln kämpfte. » Zum Glück bin ich nicht mit ihm verheiratet. Ich liebe ihn, aber wir haben das so abgesprochen. Keine Ehe und keineVerpflichtung, wenn einer von uns nicht mehr beiTrost sein sollte.Archie hat immer gesagt, sollte er sonderbar werden, dann sollte ich ihn von einer Klippe stoßen. Ich musste ihm versprechen, dass ich mein Leben nicht mit seiner Betreuung vergeuden würde. «
    » Wäre es dennVergeudung?Wenn du ihn betreuen würdest, meine ich? « , fragte Penny.
    » Ich werde natürlich alles Erdenkliche tun, damit es ihm gut geht und er sich wohlfühlt.Aber ich werde nicht in Devon an der Seite eines Mannes ausharren, der mich für seine tote Frau hält « , sagte ich entschieden. » Ich könnte das auch gar nicht leisten.Womöglich würde er mitten in der Nacht davonwandern, und was sollte ich dann tun? «
    Wir redeten noch einWeilchen, dann zahlten wir und brachen auf, aber an derTür trat der Geschäftsführer zu uns und behauptete, wir hätten nach dem Bezahlen der Rechnung noch zwei Schälchen verzehrt.
    » Ich fürchte, einer meinerAngestellten hat Sie dabei beobachtet. «
    Wir waren empört.
    » Finden Sie vielleicht, dass wir aussehen wie Frauen, die es nötig haben, Sushi zu stehlen?Wie können Sie es wagen! « , entgegneten wir.
    Er ließ uns widerstrebend gehen, doch es blieb ein unangenehmes Gefühl zurück. » Der hielt uns wahrscheinlich für verrückte alte Hennen, die aus Jux undTollerei eingelegtenThunfisch klauen « , sagte Penny. » Hm, vielleicht hätten wir uns den Film doch lieber zu Ende ansehen sollen. «
    Als wir jung waren, traute man uns nicht über denWeg, weil wir jung und verantwortungslos waren, und nun traut man uns nicht mehr, weil wir alt und meschugge sind. Na, da gehe ich jedenfalls nie wieder hin. Obwohl das

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