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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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Gartenbewässerung gewiss nicht Neds Zustimmung finden würde.
    Als ich zurückkam– ich hoffte, nicht so durchweicht auszusehen wie nach einer Begegnung mit Genes Scherzblume–, lenkte ich das Gespräch behutsam aufAkupunktur. Damit konnte ich bei Ned echt punkten, denn er hält sämtliche Ärzte für Handlanger desTeufels und glaubt, dass man von Impfungen nicht nur krank wird, sondern dass sie eineArt Zeitzünderdroge enthalten, die uns in Zukunft alle zu willenlosen Sklaven machen wird. Doch wer weiß? Der » Hetzkurier « wird mich sicher zu demThema aufklären.
    Und irgendwann gingen sie endlich nach Hause.
    » Bleib noch einWeilchen « , bat ich Penny, während ich meinen Kühlschrank nach echtem Essen durchforstete. » Wie wär’s mit einem Bratspeck-Sandwich als Betthupfer? «
    » O Gott, ja! « Penny spähte über meine Schulter. » Und was ist das für eine köstlich aussehende Creme in diesen Schälchen? «
    » Uuh, ja, genau! « Die hatte ich ganz vergessen. » Zwei pro Nase schaffen wir doch, oder? «
    » Er ist irgendwie ein bisschen ein Ökofaschist, oder? « , bemerkte Penny, als sie die Löffel aus der Schublade nahm.
    » Kann man wohl sagen « , sagte ich grimmig, während ich diverse Speckstreifen in die Pfanne beförderte. » Und es wäre auch angenehm, wenn sie sich nicht die ganze Zeit befummeln würden, oder? Obwohl Ned nicht ganz so begeistert wirkte, ist dir das auch aufgefallen? «
    » Ja « , antwortete Penny. » Aber es ist so oder so widerlich!Was nichts mit Intoleranz zu tun hat. Ich kann dieses öffentliche Rumgeknutsche auch bei Heteros nicht ausstehen. «
    » Da fällt einem noch mehr auf, dass die beiden ein Paar sind und wir niemanden haben. «
    Der Speck brutzelte und zischte.
    » Na, du hast dochArchie « , meinte Penny.
    » Ich fürchte, denArchie, den ich gekannt und geliebt habe, gibt es nicht mehr « , gab ich traurig zurück. DasThema belastete mich so sehr, dass ich zurzeit mit niemandem darüber sprechen konnte, nicht einmal mit Penny. Ich wusste, dass ich michdann inTränen auflösen würde. » Aber es ist unübersehbar, dass James total verliebt ist, also müssen wir wohl vorerst mit diesem Geturtel leben. Und Ned ist schon ein netter Kerl. Der uns sicher beim Kampf gegen das Hotel sehr nützlich sein kann. «
    » Oder auch nicht « , wandte Penny ein. » Er könnte ein Spitzel sein, der für die andere Seite arbeitet. Ich wette, die Sache zahlt sich für die Stadt irgendwie aus. Das ist doch immer so.Wir müssten eine Petition anleiern. Das wäre ein wichtiger Schritt. «
    Dann machten wir beide » Mmh! « und sogen genüsslich den Duft des Bratspecks ein. » Schon besser! «
    7. Juni
    Heute Morgen habe ich Ewigkeiten darauf gewartet, ins Badezimmer zu kommen, um ein ausgiebiges Bad zu nehmen, mich anzuziehen und zu schminken.Aber weil Michelle heute frei hat, schien sie beschlossen zu haben, einen Schönheitstag zu machen.Als sie endlich auftauchte, in diverse Badetücher gehüllt und mit einem gewaltigen Handtuchturban auf dem Kopf, sah sie mich an und sagte: » Oh la la! Dein ’aare sähn sähr ’übsch aus, Marie! «
    Da merkte ich erst, dass ich zwar meinen Morgenmantel trug, aber mich bereits gebadet und mir die Haare gewaschen hatte, weil ich früh aufgestanden war.
    Ich sollte wohl Sylvie anrufen und sie bitten, auch für mich einen Platz inArchies Pflegeheim zu buchen.
    10. Juni
    Muss sagen: Der Garten sieht jetzt fantastisch aus. Die Rosen blühen, und diese Kletterpflanze klettert überall herum. Komisches Gewächs. Habe es vor zehn Jahren bei einem Billighändler gekauft, und erst einmal stand es vor dem Haus herum und tatgar nichts. Ich wollte es schon ausgraben und wegwerfen, dachte dann aber, ich gebe ihm hinter dem Haus noch eine Chance. Und jetzt überwuchert es fast den gesamten Garten. Grandios.
    Sogar dieWicken sind raus, und der Rittersporn kommt auch. Keine Spur allerdings von den elenden Calibans. Grrr.
    Außerdem ist es extrem heiß, und ich habe jetzt tatsächlich meineWeste abgelegt. Bisschen spät, ich weiß, aber was Kälte angeht, bin ich etwas wunderlich.
    Sylvie hat mich gefragt, ob ichArchie diesesWochenende besuchen könnte, weil sie eine Pause braucht, aber ich kann mich nicht entscheiden. EinTeil von mir sehnt sich natürlich danach, ihn zu sehen.Aber ich habe auchAngst, dass er plötzlich grundlos wütend wird. Der Ärmste, er kann ja nichts dafür.Doch das nützt mir auch nichts, wenn er mich dann unversehens für einen

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