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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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Anna Karenina schmökern, fand es aber nach vier Seiten komplett unlesbar. Sehr seltsam.Als ich das Buch zum ersten Mal las,war ich beeindruckt. Beim zweiten Mal habe ich es geliebt.Und diesmal finde ich es nur völlig verstaubt.Wie merkwürdig.
    Danach hatte ich einen grässlichenTraum. Hatte mein Lifting, und als ich danach in den Spiegel schaute, blickte mir mit irrem Blick meine Mutter entgegen. Sie (oder war ich es selbst?) hatte rote Rouge-Kleckse auf denWangen und grell blondierte Haare, und ihr Lippenstift war verschmiert. Großer Gott, war das scheußlich!
    Mittagsschläfchen. Eindeutig überschätzt.
    Mitternacht
    Nun, sie kamen, und sie gingen. Damit meine ich nicht dieTräume, sondern leider James und Ned.
    Keine Frage, der gute alte Ned ist ein guter Fang. Und so alt ist er gar nicht. Für einenVeganer hat er eine erstaunlich gesunde Hautfarbe, riecht stark nach Seife (obwohl Seife fürVeganer bestimmt verboten ist, also ist es wohl was anderes) und hat ein nettes natürliches Lächeln.
    » Ich freue mich sehr, Sie in einem persönlicherenAmbiente wiederzusehen « , sagte er und machteAnstalten, seine Schuhe auszuziehen.
    » Schuhe anlassen! « , kreischte ich. » Bei mir lässt man die Schuhe an! «
    Er sah etwas konsterniert aus, und dann fiel mir auf, dass er Plastiksandalen trug. KeinWunder, dass er sie loswerden wollte.Tja, Pech gehabt, würde ich mal sagen.
    Wir tranken ein Gläschen zusammen, und ich überließ Ned und James meinen Stammplatz auf dem Sofa, damit sie nebeneinander sitzen konnten. Penny und ich nahmen auf den etwas unbequemen Sesseln Platz, und Pouncer, von seinem Lieblingsplatz vertrieben, hatte sich mit angelegten Ohren und wütend zuckendem Schwanz auf dem Boden eingerollt.
    Ned wollte nur ein Glas Leitungswasser, weil der CO 2 -Ausstoß von Kühlschränken zu hoch sei oder so etwas, aber zumGlück wendete sich das Gespräch rasch Bäumen und Rechtsfragen zu. Ned hat offenbar Spione im Stadtrat und hat mehr über die Pläne herausgefunden; es werden wohl morgen Briefe verschickt, in denen die Meinung der Bürger eingeholt werden soll, und nun müssen wir alle fleißigWiderspruch einlegen.
    Erfreut sah ich, wie seine Miene sich verfinsterte, als er über diese Machenschaften sprach. Und er war eindeutig alles andere als begeistert von derAussicht, dass Bäume gefällt werden sollten.
    » Ich werde jedenfalls einen Brief schreiben und meine Meinung dazu äußern « , sagte er abschließend. » Aber jetzt– ich habe gehört, dass James Sie porträtieren will! «
    Mir wurde mulmig, doch ich reagierte so enthusiastisch wie möglich. » Ist das nicht großartig? «
    » Ich habe versucht, James zu überreden, dass er stattdessen eine Installation macht « , meinte Ned.
    » Fantastische Idee, oder? « , fragte James und strich Ned durchs Haar. » Nur aus objets trouvés. Wäre das nicht super? «
    Dann wandte er sich Ned zu, drückte ihm einen Kuss auf dieWange und begann dann, dessen Knie zu kneten und sich dabei allmählich zum Oberschenkel hochzuarbeiten. Man muss Ned zugutehalten, dass er etwas peinlich berührt aussah und ein bisschen von James abrückte.
    » Zurück zur Installation « , äußerte ich in gestrengem Lehrerinnentonfall, doch die beiden blieben ineinander verschlungen.
    » So etwas wäre wesentlich umweltschonender, als Leinwand und Ölfarben zu benutzen, die natürlich aus kostbarem Öl hergestellt werden « , erklärte Ned, pflückte James’ Hand aus seinem Nacken und schüttelte pikiert den Kopf, als ich fragte, ob ich sein Glas auffüllen solle. Er schien zu glauben, dass ich ihn mit Leitungswasser betrunken machen wolle.
    Dann begaben wir uns in die Küche. James zeigte sich hocherfreut über das schauerliche Gemüse-Mahl, während es Penny und mir mit Mühe gelang, die gebackene Rote Beete und die gerösteten Zucchinischeiben hinunterzuwürgen; ich riet ihr noch, sie wenigstens mit Butter zu bestreichen. Ned aß die seinen natürlich komplett butterfrei. KeineAhnung, wie es ihm gelang, sich das einzuverleiben.
    » Haben Sie hier eigentlich Solarzellen? « , erkundigte er sich. » Wäre lohnend, das in Erwägung zu ziehen. Und wissen Sie, dass es für eine neue Isolierung Zuschüsse vom Stadtrat gibt? «
    Irgendwann fiel mir plötzlich ein, dass ich im Garten den Rasensprenger angelassen hatte, um die verbliebenen Stecklinge– drei an der Zahl– zumWachsen zu animieren. Ich huschte rasch hinaus, schaltete ihn aus und versteckte ihn, weil dieseArt von

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