Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
Vom Netzwerk:
gesagt, oder? « Sie wuschelte ihm durch die Haare.
    » Wow « , sagte Gene. » Wow, wow, wow. «
    » O mein Gott, was hab ich getan? « , rief Chrissie aus. » Tut mir furchtbar leid! «
    28. September
    Heute Früh musste Chrissie loslaufen und einen Kuchen kaufen, den Gene am Montag in die Schule mitnehmen sollte, weil jemand Geburtstag hatte und alle etwas mitbringen mussten.
    » Ach, lass das doch « , sagte ich. » Gene und ich können gemeinsam Kuchen backen und sie dann glasieren. Das wäre doch viel lustiger, nicht, Schatz? «
    Chrissie seufzte. » Ja, das wäre schöner, aber das haben wir einmal gemacht, und alle waren ganz entsetzt. Das liegt daran, dass Gene auf dieser Privatschule ist.Alle Eltern da sind stinkreich.Wir wurden regelrecht geächtet wegen dieses selbst gebackenen Kuchens. Man muss ihn kaufen, und weißt du, wie viel wir für ein Geburtstagsgeschenk für die Kinder aus Genes Klasse ausgeben müssen? Zwanzig Dollar! Zuhause haben wir irgendeine Kleinigkeit auf dem Markt geholt.Aber für so etwas wird man hier total schief angesehen. Sozialer Status ist furchtbar wichtig. «
    Sie sauste los, und Jack fragte, ob er auch gehen könne, er hätte noch einiges anArbeit zu erledigen, und so blieb ich mit Gene allein.
    Ich komme nicht recht dahinter, ob Jack und Chrissie sich hier nun wirklich wohlfühlen oder nicht. Jacks Erwähnung, dass die Firma immer sofort mit Gehaltserhöhungen und so reagiert, wenn sie vomWeggehen sprechen, war mir nicht entgangen. Offenbar haben sie also ernsthaft darüber nachgedacht zurückzukommen. Und es ist auch ziemlich deutlich, dass sie keine echten Freunde gefunden haben und dass dieArbeit total anstrengend ist. Hier scheint das Leben sehr teuer zu sein, und ich weiß durchaus nicht, ob sie tatsächlich glücklich sind.Aber darüber kann ich nicht mit ihnen sprechen, weil es sonst aussieht, als würde ich sie zur Rückkehr überreden wollen– was ich natürlich auch will.
    29. September
    Gestern Nachmittag (bin immer noch müde vom Jetlag) Sightseeingtour mit Gene gemacht, der mir unbedingt das Empire State Building zeigen und mit der Fähre nach Staten Island fahren wollte. BeideAusflüge sehr vergnüglich. Heute, am Sonntag, war ich wieder mit Gene allein, weil Jack und Chrissie arbeiten wollten. Zum Frühstück gab es wabbligenToast. ( » Anständiges Brot kriegt man hier nur im Deli « , erklärte Chrissie. Und derTee– nun ja, er nannte sich so, befand sich aber in einem merkwürdigen Säckchen, das nach Staub schmeckte.) Doch das ließ sich verschmerzen, wenn ich dafür mit Gene in dieser super– und dasWort ist hier angebracht– Stadt sein kann.
    Ich freue mich sehr, dass sie mich offenbar als Babysitter einsetzen wollen, während ich hier bin, denn für sie ist es nützlich, und mir macht es großen Spaß. Und ich hoffe, Gene auch. Da es heute regnete, blieben wir zuhause.
    Gene bastelte als Erstes eine Halskette aus Büroklammern, die ich trug, bis sie mir zu sehr die Haut zerkratzte.Als ich die Büroklammern zurücklegen wollte, passierte etwas sehr Beunruhigendes. Mir fiel dasWort dafür nicht mehr ein.Verdammt, ich werde noch wieArchie enden. Ich starrte darauf und musste schließlich Gene fragen. » Weißt du dasWort für diese Dinger? «
    » Büroklammern « , antwortete Gene.
    » Gut gemacht « , sagte ich, um meinen Blackout zu kaschieren.
    » Hattest du es vergessen? « , fragte Gene mit amüsiertem Lächeln.
    » Nein, nein « , antwortete ich verlegen.
    Wir probierten das Origami-Buch aus und falteten einen Pelikan und einen Schmetterling– nach dem einen wollte Gene dann noch weitere machen, und wir verteilten sie in der ganzenWohnung.Anschließend probierten wir die Metall-Geduldspiele aus und konnten auch alle lösen bis auf eines: zwei ineinandergefügte Ringe.Wie man die trennen sollte, blieb uns ein Rätsel.
    Plötzlich fragte Gene nachArchie, und ich sagte, es ginge ihm nicht so gut, er sei in ein Haus gezogen, wo man sich um ihn kümmern konnte, und dann schlug Gene rührenderweise vor, dass wir eine Gute-Besserung-Karte fürArchie basteln sollten.
    » Wir können Elefanten draufmalen « , sagte er. » Dann muss er lachen!Weißt du noch, Oma, das Elefantenspiel… das war so lustig! «
    Als es zu regnen aufhörte, schlug ich vor, wir könnten uns doch aus allen möglichen Läden Kartons besorgen und einen verrückten Roboter daraus bauen und ihn anmalen. Gene meinte, er würde lieber ein Gefängnis bauen– was mich etwas

Weitere Kostenlose Bücher