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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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ich war auch selbst schuld, nach der ersten Erfahrung hätte ich es besser wissen müssen.Aber das neue Rückenteil war schon zur Hälfte fertig, und ich hatte dann so die Nase voll, dass ich denen am liebsten auch noch dieWolle in die Hand gedrückt und das ganze Projekt aufgegeben hätte. Habe ich aber nicht getan. Ich zog wieder die Nadeln sehr vorsichtig aus dem Strickzeug, damit ich wenigstens einenTeil retten konnte, wenn ich mir in London wieder neue Nadeln gekauft hatte, und überreichte sie mit höhnischem Grinsen dem stämmigen, stur dreinblickenden Uniformierten.Wobei ich hoffte, er würde auf sie stürzen, und sie würden sich in seinen Hintern bohren. Oder insAuge.
    Ich meine, ganz im Ernst– wer könnte wohl mit ein paar fünf Millimeter dicken Stricknadeln ein Flugzeug entführen? Das ist doch völlig absurd. Und als ich mich, Beistand heischend, zu den anderen in meiner Schlange umdrehte, blickten die alle demonstrativ unter sich. Mir schien, die hatten alleAngst, wenn sie bei der Security unangenehm auffielen, würden sie nach Guantanamo Bay geschickt.
    Als ich dann in Heathrow eintraf, halb tot vor Jetlag, und mein Gepäck vom Förderband zerrte, verhakte sich einer der Koffer– so ein Rollenkoffer–, und ich fiel hin, was mir furchtbar peinlich war. Zum Glück kamen diverse Leute angerannt, halfen mir auf und fragten, ob alles in Ordnung sei. Obwohl die meisten wohl dachten, ich hätte mir im Flugzeug zu viele Gratisdrinks hinter die Binde gekippt.
    Ich bin seit meinem vierzehnten Lebensjahr, als ich auf einer Landstraße in Gloucestershire vom Rad fiel, nicht mehr gestürzt, und wunderte mich, dass mein erster Impuls darin bestand, aufzuspringen und so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung, obwohl ich mir vielleicht das Rückgrat gebrochen, den Schädel angeknackst und die Hüfte ausgerenkt hatte. Jedenfalls konnte ich mich auf den Beinen halten, aber weil meine Strumpfhose völlig zerrissen war und meine Knie bluteten, gönnte ich mir einTaxi, anstatt zum Zug zu humpeln.Außerdem war es ohnehin einer dieser grauen, nieseligen Oktobertage, an denen man möglichst schnell nach Hause will.
    DerTaxifahrer erkundigte sich, was mir zugestoßen sei, undich ächzte kläglich: » Hab mir vielleicht den Rücken ruiniert. «
    » Mein Rücken macht zurzeit so oft schlapp wie andreTeile « , erwiderte der Mann darauf. » Ham Sie kapiert? « Von der Sorte war er also. Später klingelte sein Handy, und obwohl das verboten ist, ging er ran und quatschte los. » Echt jetzt? Und biste nur dagestanden oder biste abgehaun? Bist ihm auf den blutenden Kopf gesprungen, oder hast’n Krankenwagen gerufen? Lass mich raten. Du bist abgehaun, oder? Hahaha! «
    Ich war also extrafroh, als ich endlich zuhause ankam. Und freute mich riesig, den guten alten Pouncer zu sehen, der seinerseits so begeistert war, dass er mir einen Haufen Haare abgab, die er offenbar eigens für meine Rückkehr aufbewahrt hatte. Doch dann blieb mir fast das Herz stehen, weil ich etwas Grauenhaftes mitten in meinemWohnzimmer entdeckte.
    Ich erschrak entsetzlich. Das Objekt– das wie eine heidnische Ritualstatue aussah– bestand aus einem glotzenden, mit Stacheldraht umwickelten Schafsschädel auf einem Besenstiel, der auf einem Mülltonnendeckel befestigt und von rostigen Konservendosen umgeben war. Das Ganze war mit einerArtToga aus Luftpolsterfolie drapiert, die segensreicherweise das mit Rohrschellen an dem Gebilde befestigte Gehgestell verdeckte. Eine grellorange Plastikrose ragte aus einer derAugenhöhlen wie eineAntenne.Auf demTeppich lagen diverse Zangen, ein Hammer undArbeitshandschuhe, und bei diesemAnblick wurde mir klar, dass es sich offenbar um James’ Installation handelte, die mich darstellen sollte und die er wohl hier vollenden wollte.
    Nach dem Schock war ich so erschöpft, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte, und rief vollkommen durcheinander Penny an, um ihr alles zu erklären.
    » Ach du Ärmste! « , sagte sie. » Komm doch vorbei, dann essen wir zusammen zuAbend. Du musst ja völlig fertig sein! Oder soll ich zu dir kommen und Essen mitbringen, und wir gucken uns das grässliche Ding gemeinsam an? «
    » Komm morgen « , antwortete ich. » Ich muss sofort ins Bett. Bin total erledigt. «
    Habe meinen Koffer unten stehen lassen, weil ich es nicht schaffte, ihn dieTreppe hochzuschleifen.Werde ihn morgen unten auspacken und die Sachen einzeln hochtragen.
    TypischerAlte-Leute-Trick.
    11. Oktober
    Um

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