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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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haben von einer Freundin eine junge Holländerin empfohlen bekommen, die wegen ihrer Doktorarbeit in New York ist und sich was dazuverdienen will. Sie wird auch nur ein paarWochen dort sein. Meine überstürzteAbreise erzeugt also ziemliche Probleme.
    Wie einfach wäre das alles, wenn sie hier wohnen würden! Dann könnte ich im Handumdrehen bei ihnen sein, und alle wären glücklich und zufrieden.
    18. Oktober
    Michelle ist total wütend aus Polen zurückgekehrt. Maciej will offenbar dieVerlobung lösen, und sie hat herausgefunden, dass er tatsächlich eine neue Freundin hat.Also ist sie zu der nach Hause gegangen und hat sie mitWasser überschüttet. Klingt wenig erbaulich, aber offenbar fühlte Michelle sich danach besser. Und über Maciej hatte sie nur noch Schlechtes zu sagen.
    » Er iest dummer kleiner Junge. Geht mier besser ohne ihn. Gut, dass iesch bien ihn loss. Und er schnarscht « , fügte sie hinzu. » Und seine Füße, sie siend niescht gutt. «
    » Vielleicht solltest du dir einen älteren Mann suchen « , schlug ich vor. » Einen, der reifer ist. «
    Sie durchsuchte den Kühlschrank nach einem Yakult, nahm ihn heraus und stapfte nach oben.
    23. Oktober
    KeinWort von Louis, obwohl ich ihm schon vor drei Stunden meine E-Mail-Adresse geschickt habe. O Gott, ich fange schon an, mich wie Michelle aufzuführen. Ich hätte nie geglaubt, dass ich dieses » Schreibt er? Schreibt er nicht? « noch mal durchleiden müsste. Und jetzt das!
    Sylvie rief an und berichtete, dassArchie immer noch keinen Besuch haben darf.Aber man hofft wohl, dass es in einerWoche möglich sein wird. Und nun zu James und seiner schauderhaften Installation.
    » Ich finde sie wunderbar! « , log ich, als ich ihn anrief. » Ich wünschte, ich könnte sie mitten imWohnzimmer stehen lassen, aber… «
    » Nein, nein, das geht natürlich nicht « , sagte James. » Ich dachte, ein guter Platz wäre direkt vor derVerandatür, wo jeder sie sehen kann. «
    » Wäre eine Idee « , erwiderte ich unverbindlich. » Lass uns mal überlegen.Weißt du, ich hatte gedacht, es gibt doch diesen unbelebten Bereich neben dem Haus, und wenn ich da die Mauer weiß streiche, könnte man die Installation vom hinteren Garten aus hervorragend sehen. Und sie hätte sozusagen ihren eigenen Ausstellungsraum … «
    Ich beglückwünschte mich zu dieser Formulierung. Und ich merkte, dass sie James zu denken gab.
    » Aber da würde niemand sie sehen « , wandte er zweifelnd ein.
    » O doch natürlich, denn ich würde sie jedem zeigen, der in den Garten geht « , sagte ich fest. » Sie braucht wirklich ein individuellesAmbiente. «
    Ich traute meinen Ohren kaum. » Individuelles Ambiente! « Offenbar war an mir ein Gebrauchtwagenhändler verloren gegangen. Ich fing schon an, mein eigenes Gesülze zu glauben.
    24. Oktober
    Heute Früh rief Sharmie an und sagte, mit ihrer Kinderbetreuung am Nachmittag sei was schiefgelaufen und ob ich vielleicht eine Stunde oder so aufAlice aufpassen könnte?
    Bin gerührt und geschmeichelt von derAnfrage. Und völlig entzückt.Alice kann natürlich kein Ersatz für Gene sein– kleine Mädchen sind so anders als kleine Jungen–, aber sie ist jedenfalls ein Kind.
    Und derTag heute wurde noch schöner, weil ich endlich eine Mail von Louis bekam. Er berichtete von seinerArbeit– hatte eine Mafia-Story in der IT -Branche recherchiert– und von einer Party, » aber keine der Frauen dort konnte dir dasWasser reichen « . Dann schrieb er, dass er im nächsten Monat in Oxford sein würde, weil seine Mutter irgendeinen schwerwiegendenTermin im Krankenhaus habe, und dass er es kaum erwarten könne, mich wiederzusehen. Er schloss mit » herzliche Grüße « , aber das reichte mir vollkommen. Den Rest desTages war ich aufWölkchen unterwegs.
    Alice sah sehr blass aus, als sie vor derTür stand. In ihren langen Haaren steckte ein strassbesetzter Reif, und sie hatte nicht nur einen riesigen Plüschhasen dabei, sondern auch ein niedliches Glitzertäschchen, in dem sie » ihre Juwelen « aufbewahrte, wie sie erklärte. Sie trug weiße Strumpfhosen, eine hübsches, gelb-grün gemustertes Kleid und rosa Ballerinas, die sie im Flur sofort auszog. Ich sagte natürlich nicht, dass man bei mir die Schuhe anlassen muss. Bin ja kein Ungeheuer.
    Zuerst klammerte sie sich an ihre Mutter und wollte sie nicht gehen lassen, aber ich hockte mich hin– wobei meine lädierten Knie scheußlich knackten– und sagte: » Hör mal, wir beide machen was ganzTolles für

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