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Nekropole (German Edition)

Nekropole (German Edition)

Titel: Nekropole (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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im nächsten Augenblick selbst gesagt hätte: »Verteilt euch. Wir sind zu viele und erregen Aufsehen.« Er zögerte kurz. »Wir sollten uns trennen.«
    »Aber …«
    »Nur für eine Weile.« Er wandte sich an Corleanis. »Geh mit deinen Leuten zum Kolosseum. Wir treffen uns dort. Und haltet unterwegs die Augen auf. Ein Mädchen wie Ayla, das allein unterwegs ist, kann nicht unbemerkt bleiben.«
    Corleanis sah alles andere als begeistert aus, aber er wagte es auch nicht, noch einmal zu protestieren. Vielleicht war es Zufall, dass Ali gerade in diesem Moment seinen Mantel zurückschlug und die Hand auf den Schwertgriff legte. Corleanis jedoch glaubte offenbar nicht daran, denn er fuhr zornig auf dem Absatz herum und marschierte stolz erhobenen Hauptes davon – soweit das mit einer Statur wie der seinen möglich war.
    Ali sah den abziehenden Schmugglern noch eine Weile finster nach, bevor er an Abu Dun gewandt sagte: »Red nicht einen solchen Unsinn, Mohr! Du erschreckst die Männer!«
    Abu Dun verbeugte sich so tief, dass sein Turban ins Wanken geriet. »Ganz wie Ihr befehlt, Massa«, spottete er. Dass er seine Eisenhand zugleich mit einem hörbaren Klirren auf den Schwertgriff fallen ließ, verdarb den Effekt seiner Worte – oder unterstrich ihn noch, je nach Standpunkt.
    Ali stürmte Hasan nach.
    »Seit wann ist er denn so empfindlich?«, feixte Abu Dun. »Aber gut zu wissen.«
    Andrej beschloss, den letzten Satz zu ignorieren. »Vielleicht hat er nur Angst, dass du am Ende recht hast und uns gar keine andere Wahl bleibt.«
    »Als
was
zu tun?«, fragte Abu Dun. »Genau das.« Andrej deutete auf Corleanis. »Die ganze Stadt niederzubrennen.«

Kapitel 15
    Während sie durch die Straßen liefen, überkam Andrej ein Gefühl von Endgültigkeit, das mit jedem Schritt, den sie sich von dem Gasthaus entfernten, stärker wurde. Etwas würde geschehen. Heute.
    Eine Weile gingen sie schweigend und in einigem Abstand zum Rest der Gruppe nebeneinanderher, dann fragte Abu Dun: »Was war das da gerade mit der Katze?«
    »Sollte ich Ali sagen, dass ich sie getötet habe und nicht du? Ich dachte, so wäre es dir lieber.«
    »Hexenmeister!«
    Andrej ging langsamer, um den Abstand zu den anderen zu vergrößern. Kasim schien Mühe zu haben, mitzukommen. Obwohl er rasch ausgriff, war doch nicht zu übersehen, wie viel Mühe ihm jeder einzelne Schritt bereitete.
    Sie waren noch nicht allzu lange unterwegs, als er plötzlich anhielt, unschlüssig nach rechts und links sah. Es wirkte, als würde er auf etwas lauschen.
    Die Straße, auf der sie sich jetzt befanden, war belebt. Es war mitten am Tag, eine Gruppe wie die Hasans, der ein halbes Dutzend finster dreinblickender bewaffneter Fremder folgten und diesen wiederum zwei Ausländer, von denen einer der vermutlich größte Mann war, den diese Stadt jemals gesehen hatte, fiel auf, auch wenn die Menschen immer wieder voller Bangen zum Himmel blickten, ob Rauch über dem Petersdom aufstieg und welche Farbe er hatte.
    Doch Hasan schien es egal zu sein, und Andrej glaubte auch zu wissen, warum. Wenn sie das Mädchen nicht fanden und Hasans Mission scheiterte, dann spielte möglicherweise nichts mehr eine Rolle, wenigstens nicht für diese Stadt und die Menschen, die in ihren Mauern lebten.
    Sie wechselten auf die andere Straßenseite, um schnellen Schrittes an Hasan vorbeizugehen. Obwohl Andrej sich hütete, direkt hinzusehen, bemerkte er doch, dass Kasim immer noch mit halb geschlossenen Augen und fahlem Gesicht in sich hineinzulauschen schien. Ein paar Schritte entfernt hatten zwei jüngere Frauen haltgemacht, die Hasan ungläubig anstarrten, als hätten sie gerade ein Gespenst gesehen.
    Abu Dun machte kehrt und überquerte die Straße, um sich den beiden jungen Frauen zu nähern.
    »Bei Allah, es scheint wirklich wahr zu sein, was man sich über diese Stadt erzählt!«, rief er, laut und in ganz erstaunlich schlechtem Italienisch. Andrej fragte sich, ob die beiden Frauen ihn überhaupt verstanden. »Es gibt hier tatsächlich die schönsten Frauen auf dieser Seite des Meeres! Nicht so schöne natürlich wie in meiner Heimat, aber doch ganz ansehnliche. Und sie haben alles, was eine Frau braucht … und ein Mann, versteht sich.«
    Er trat den beiden jungen Frauen mit ausgebreiteten Armen und über das ganze schwarze Gesicht feixend entgegen, worauf zumindest die Jüngere der beiden endlich den Blick von Hasan abwandte und nun ihn anstarrte. Die andere fixierte nach wie vor Hasan.
    »Wie

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