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Nele Paul - Roman

Titel: Nele Paul - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbaek
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Seite und schlief wieder ein. Ich lauschte in die Runde. Bis auf eine Amsel, die den Tag begrüßte, war nichts zu hören. Ich ließ meinen rechten Arm aus dem Bett hängen. November leckte mir die Hand. Ich suchte seine Seidenohren und streichelte sie. Links meine große Liebe, rechts meine tierische.
    Vielleicht würde ich für diese Nacht noch zu zahlen haben, aber was es auch kostete, nie würde mich jemand über den Preis jammern hören.

acht
    Ich trieb mit Nele im offenen Meer. Nirgends war Land zu sehen, so weit das Auge reichte, Wasser. Am Horizont zog ein Unwetter herauf. Ich wusste, dass es schlecht ausgehen konnte, doch ich schwamm zuversichtlich weiter. Das Unwetter kam erstaunlich schnell näher, aber bevor es uns erreichte, fasste ich Nele um die Taille und stieg aus dem Wasser empor. Ich wunderte mich nicht, dass ich fliegen konnte. Ich drückte Nele an mich und stieg immer höher über die Landschaft hinweg, bis mich etwas an der Schulter packte und durchrüttelte.
    »Wach auf!«
    Ich zuckte zusammen und schaute mich um. Draußen kündigte sich ein weiterer Sommermorgen an. Neben dem Bett tanzte Nele auf einem Bein und versuchte, in ihre Trainingshose zu steigen. Es sah lustig aus. Sie fiel gegen die Wand. Ich lachte. Novembers Knurren holte mich in die Realität zurück. Ich rollte mich aus dem Bett und stieß mir gleichzeitig den Kopf an einer Lampe und den Zeh an einem Nachttisch.
    »Beeil dich!«
    Fluchend hüpfte ich in meine kurze Hose und merkte, dass ich meine Unterhose noch in der Hand hielt. Ich schlüpfte barfuß in die Turnschuhe. Nele war schon fertig angezogen, als ich aufstand.
    »Shit, shit, shit …«, murmelte sie und spähte aus dem Fenster.
    Ich zog mein klammes Shirt über den Kopf, während wir auf die Tür zugingen. Plötzlich zerrte Nele ihr Shirt wieder hoch und wickelte es sich wie eine Skimaske um ihren Kopf. Nur ihre Augen und ein Stück ihrer Nase waren zu sehen, dafür waren ihre Brüste nun gänzlich unbedeckt. Ich biss mir auf die Zunge. November knurrte lauter. Ich zog mir meine Unterhose über den Kopf, schaute durch ein Hosenbein raus und packte die Türklinke.
    »Fertig?«
    Sie schaute mich an.
    »O Mann.«
    Ich zog die Tür auf, und wir stürmten raus. Die kleine Landzunge lag im fahlen Morgenlicht vor uns. Nirgends bewegte sich etwas, aber rechts vom Parkplatz drangen Stimmen zu uns. Wir wandten uns nach links und sprinteten los. Äste peitschten uns entgegen, Sträucher schnappten nach uns, und November, der Trottel, bellte. Ich schnauzte ihn an. Er sprang weiter kläffend um uns herum und hielt das alles für einen großen Spaß. Wir bullerten durchs Unterholz wie Panzer durch Liliputaner und fluchten über die Zweige, die unsere ungeschützten Oberkörper zerkratzten.
    Ich warf einen Blick zu Nele rüber und sah, dass sie ihre Brüste mit der einen Hand schützte, während sie mit der anderen das Shirt festhielt. Wir drangen zum Pfad durch und wandten uns nach links, wo wir plötzlich Auge in Auge einem Touristenpaar gegenüberstanden. Die beiden waren um die siebzig, furchtbar angezogen und staunten uns mit offenem Mund an, als wir an ihnen vorbeisausten. Ich musste schon sagen, dafür, dass Nele nicht in Form war, flog sie förmlich den Pfad entlang, dabei kämpfte sie mit ihrem Shirt, das ihr ständig über die Augen rutschte. Ich gönnte mir einen gelegentlichen Seitenblick und genoss den verrückten Tanz ihrer Brüste. Sie sprangen hin und her, verformten sich, wurden abwechselnd flach, spitz und rund. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Vor zweiMinuten war ich noch friedlich mit ihr im Meer geschwommen, und jetzt rannte ich mit meiner Unterhose über dem Kopf durchs Unterholz und bestaunte den Tanz der Titten. Ich lachte. Nele warf einen Blick rüber, aber ich konnte nichts dagegen machen. Ich lachte. Nach weiteren hundert Metern wurde sie langsamer und schaute sich keuchend um, dabei hüpften ihre Brüste gleichzeitig vertikal und horizontal und schienen sich gleichzeitig auszudehnen und zusammenzuziehen.
    »Nein, nein«, wimmerte ich, und schließlich musste ich mich an einem Baum festhalten. Herrje, zu behaupten, dass ich mich totlachte, wäre untertrieben gewesen. Nele zerrte keuchend an meinem Arm und schaute mich mit wildem Blick durch den Schlitz ihres T-Shirts an. Sie sah aus wie eine FKK-Terroristin. Grundgütiger …
    Ich klammerte mich an den Baum, zeigte auf ihre Brüste und versuchte, ihr die Sache zu erklären. Keine Chance. Sie zerrte an

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