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Nelson, das Weihnachtskaetzchen

Nelson, das Weihnachtskaetzchen

Titel: Nelson, das Weihnachtskaetzchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Steinbach
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anderes.
    »Und, mein Sohn?«, fragte Klaus mit unverhohlenem Stolz. »Was sagst du?«
    »Sieht ganz cool aus«, räumte Max ein und vergrub die Hände in seinen ausgebeulten Jogginghosen. Klaus betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn.
    »Wie läufst du hier eigentlich rum? Willst du etwa so zu Lauras Schulaufführung? Wir müssen gleich los.«
    Max verzog das Gesicht. »Bin ich denn da eingeplant?«
    »Natürlich, wir gehen alle dahin«, sagte Klaus. »Es ist ein ganz besonderer Tag für Laura.«
    Anna ahnte, dass es ihrer Tochter herzlich egal sein würde, ob Max dabei war oder nicht.
    »Wenn er nicht will, dann muss er auch nicht«, mischte sie sich ein und wandte sich an Max: »Willst du denn lieber zu Hause bleiben?«
    »Wenn ich ehrlich bin, schon. Ich mein, das interessiert mich echt nicht. Ist das denn so schlimm?«
    Klaus runzelte die Stirn. Ihm gefiel das offenbar nicht so gut. Doch Anna wollte nichts mehr erzwingen. Dadurch würde Weihnachten auch nicht besser werden.
    »Ist schon okay«, sagte sie.
    Max verschwand schnell aus dem Wohnzimmer, bevor sein Vater dazwischengehen und womöglich seine Mutter umstimmen konnte.
    »Lass ihn doch, Klaus«, sagte Anna, als er weg war. »Laura ist das eh völlig egal.«
    »Wenn du meinst.« Er betrachtete seine Frau. Offenbar wunderte er sich über sie. »Bist du noch traurig wegen der Party, zu der Laura heute Abend geht?«
    Sie hob die Schultern. »Ein bisschen, ja. Aber ich glaube, es war trotzdem richtig, es ihr zu erlauben.«
    »Die Kinder werden langsam groß, nicht wahr?«
    »Ja, das habe ich auch gedacht.«
    Klaus umarmte sie. »Aber dafür haben wir immer noch uns«, sagte er. »Das ist vielleicht auch ganz schön, Weihnachten zu zweit. Wenn Max erst mal sein neues Computerspiel entdeckt hat, wird der ohnehin seine eigene Party am Computer feiern, da wette ich drauf.«
    Sie lachte. »Ja, da hast du wohl recht.«
    Heiligabend mit ihrem Mann. Die Idee begann ihr zu gefallen.
    »Weihnachten nur wir zwei«, sagte sie. »Das hatten wir schon lange nicht mehr.«
    Er umschlang ihre Hüfte. »Mir würde schon etwas einfallen, womit sich die Zeit vertreiben ließe«, flüsterte er in ihr Ohr.
    Kurz darauf fuhren sie zu der Zehlendorfer Jugendtheaterwerkstatt, wo die Aufführung stattfand. Der Vorraum war festlich geschmückt und voller Menschen. Durch die offene Tür konnte Anna einen Blick in den Saal werfen. Auf der Bühne standen bereits die Schüler in ihren Kostümen herum und besprachen sich aufgeregt. Auch Laura war dabei, in einem süßen fliederfarbenen Kleidchen und mit Blumenschmuck im Haar. Sie entdeckte ihre Eltern in der offenen Tür und winkte ihnen zu. Ihre Augen leuchteten, das Lampenfieber war ihr deutlich anzusehen. Dann wandte sie sich ab und verschwand mit den anderen hinterm Vorhang.
    Der Einlass begann. Anna und Klaus hatten die freie Wahl und setzten sich in eine der hinteren Reihen, um Laura während der Aufführung nicht aus dem Konzept zu bringen. »Meinst du wirklich, es war richtig, Laura das alles über dich und deinen Vater zu erzählen?«, meinte Klaus.
    »Ich weiß es nicht. Aber irgendwie läuft es jetzt besser zwischen uns. Vielleicht war das Gespräch ja heilsam.«
    Klaus wirkte nicht so überzeugt. »Habt ihr denn heute noch mal über das Thema gesprochen?«
    »Ja, heute Morgen beim Frühstück. Laura möchte mit Arthur reden. Sie glaubt, sie könne dann alles wieder in Ordnung bringen.«
    Klaus zog skeptisch die Augenbrauen zusammen.
    »Keine Sorge. Ich habe ihr gesagt, dass das mein Job ist. Aber besuchen will sie ihn trotzdem.«
    »Und? Denkst du, das ist eine gute Idee?«
    »Ich weiß nicht. Was, wenn er sie gar nicht sehen will? Diese Verletzung möchte ich ihr lieber ersparen.«
    Klaus betrachtete sie. »Du musst mit ihm reden, Anna. Möglichst bald.«
    »Ich weiß.«
    »Dir selbst würdest du die Verletzung, wieder von ihm weggestoßen zu werden, ebenso gerne ersparen, nicht wahr?«
    Sie lächelte. »Ich werde es für Laura tun. Ich möchte ein gutes Vorbild sein.«
    Klaus wollte etwas erwidern, doch da ging das Licht aus, und die Vorstellung begann. Als Laura das erste Mal auf die Bühne trat, blieb Anna beinahe das Herz stehen. Ihre Tochter war so überzeugend in ihrer Rolle, dass es ihr den Atem raubte.
    In der Pause strömten alle hinaus in den Vorraum, wo Häppchen und Getränke serviert wurden. Anna organisierte zwei Gläser Punsch, während Klaus einen Stehtisch freihielt. Als sie zu Klaus zurückkehrte, bemerkte sie,

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