Nelson DeMille
Weg, und sie sind eingeschnappt. Und sie wissen, dass sich Edward und Carolyn sehr für uns freuen. Deshalb sind deine Eltern nicht glücklich über Edward und Carolyn.«
»John, lass uns das nicht überbewerten.«
»Na schön. Was machen wir jetzt?«
»Möchtest du bis zu den Gebeten bleiben?«
»Ich dachte, wir könnten vielleicht ganz für uns in einer hiesigen Bar beten.«
Sie lächelte. »Lass uns zu McGlade's gehen. Wir sind schon eine ganze Weile nicht mehr dort gewesen.«
Etwa zehn Jahre, wenn man's genau nimmt. »Klingt gut«, sagte ich.
Wir trommelten die Kinder zusammen, und Susan nannte einer Reihe von Leuten unser Ziel. Die Bestattungsbräuche in Amerika sind sehr unterschiedlich, aber hier in der Gegend begeben sich manche Menschen nach dem letzten Betrachten der Leiche gern in eine Bar - vor allem am Freitagabend. Wo kann man besser mit seiner Trauer zurechtkommen?
Folglich begaben sich die Sutters auf den zweiminütigen Weg zu McGlade's Pub an der Station Plaza, wo sich eine muntere Freitagabendschar tummelte. Wir nannten der Hostess unsere Namen und kämpften uns zur Bar durch.
Susan und ich plauderten mit einigen Gästen, darunter auch ein paar aus dem Walton's, sowohl Salon A als auch Salon B, und es war für fast alle ein netter Abend.
Edward und Carolyn entdeckten ein paar Bekannte ihres Alters und rotteten sich mit ihnen am anderen Ende der Bar zusammen.
Aus der Jukebox schallte Zeug aus den sechziger Jahren, und der Laden war voller Pendler, Städter und aller möglicher anderer Leute aus sämtlichen Gesellschaftsschichten, was das Kennzeichen eines guten Pubs ist. Soweit ich mich entsann, hieß es auf der Speisekarte sogar: »McGlade's - wo sich Debütantinnen und Männer aus den Bergen treffen.« Susan sagte früher immer, damit wären wir gemeint.
Als auserkorener Fahrer blieb ich bei Dünnbier, während sich Lady Susan von Stanhope in Suzie verwandelte und sich ein paar Wodka mit Tonic hinter die Binde kippte. Ich stellte fest, dass sie allgemein beliebt war, und mir kam der Gedanke, dass sie nicht lange Witwe geblieben wäre, selbst wenn ich nicht des Wegs gekommen wäre.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde hatte die Hostess einen Tisch für uns, und wir beschlossen, Edward und Carolyn bei ihren Freunden an der Bar zu lassen, und setzten uns allein hin, was schön war. Auf der Karte stand nicht eine einzige gesunde Speise, deshalb gönnte ich mir eine großartige amerikanische Pub-Mahlzeit. Ich liebe diese scharfen Hühnerflügel.
Es kam mir vor wie in alten Zeiten, wenn man mal davon absah, dass Susan zu Hause anrief, bevor Sophie zu Bett ging, worauf Sophie bestätigte, dass keine Zwiebeln in der Küche auf uns warteten.
Kurz vor Mitternacht überzeugten wir die Kids, dass sie mit uns aufbrechen sollten. Wir hielten am Pförtnerhaus an, und ich stieg aus. Außer Hörweite der Kinder erklärte ich dem Wachmann, dass ich Probleme mit einem Mafia-Nachbarn hatte, aber er war bereits informiert. »Ich rufe in etwa zehn Minuten vom Haus aus an«, sagte ich zu ihm. »Wenn nicht, rufen Sie die Polizei, und wenn Sie wollen, können Sie zum Gästehaus kommen. Mit gezogener Waffe.«
Ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, aber er sagte: »Warten Sie hier, dann wecke ich meine Ablösung und komme mit Ihnen.«
Weil ich im Beisein von Edward und Carolyn keine große Sache daraus machen wollte, sagte ich: »Ist schon gut. Warten Sie nur auf meinen Anruf.«
»Ich bin Cop im Bezirk Nassau und habe dienstfrei.« Er stellte sich als Officer Dave Corroon vor und zeigte mir sogar seinen Ausweis, für den Fall, dass ich ihn für einen dieser größenwahnsinnigen Mietbullen hielt, die man zuhauf bei privaten Wachschutzfirmen antraf. Er sagte: »Ich würde Ihnen raten, auf mich zu warten, wenn Sie meinen, dass es in Ihrem Haus Schwierigkeiten geben könnte.«
Ich erklärte ihm das mit der Parole und Gegenparole, wie wir das bei der Army genannt hatten. Zwiebeln, keine Zwiebeln. Er fand das klug.
Ich stieg wieder in den Lexus, aber niemand fragte mich, worüber ich mit dem Wachmann geredet hatte, und wir fuhren zum Gästehaus weiter.
Susan versuchte Sophie über ihr Handy zu erreichen, dann übers Haustelefon, aber niemand meldete sich, und ich vermutete, dass sie schlief.
Als wir alle aus dem Auto stiegen, sagte ich: »Ich brauche ein bisschen frische Luft. Wollen wir uns nicht eine Minute auf den Patio setzen und über morgen reden?«
Susan fand die Idee gut, und falls Edward und
Weitere Kostenlose Bücher