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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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schwere Last losgeworden.«
    »Genau genommen bist du um etwa eine Viertelmillion Dollar im Jahr leichter.«
    Sie schwieg einen Moment, dann fragte sie: »Warst du ... überrascht, als er dir Geld angeboten hat?«
    »Um die ganze Wahrheit zu sagen - er hat es mir am ersten Abend angeboten, an dem sie hier waren.«
    »Wirklich? Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Nun ja, warum die ganze Woche ruinieren?«
    »Du musst mir alles sofort sagen.«
    »Können wir das Thema wechseln?«
    »Wie war's mit Sex?«
    Angesichts dieser Eröffnung hätte ich ihr sagen sollen, dass ihr Vater mich davor bewahren wollte, eine Frau mit lockerem Lebenswandel zu heiraten, die zufällig seine Tochter war. Aber es gibt Regeln, ausgesprochene und unausgesprochene, und das wäre wirklich zu weit gegangen und hätte nur dem Zweck gedient, dass Susan noch weniger von ihrem Vater hielt, als sie es bereits tat. Und dennoch verachtete ich ihn so sehr, dass ich tatsächlich daran dachte, es ihr zu erzählen. Aber das würde andere Themen aufwerfen, mit denen wir uns in Zukunft nicht mehr befassen wollten.
    »John? Hallo? Sex?«
    »Haben wir das nicht erst heute Morgen gemacht?« »Nein, du hast mit der Frau eines Seemanns geschlafen.« »Richtig.«
    Ich stand auf, schloss die Tür ab und zog meinen Blazer aus. Susan streifte ihr Höschen ab, schob den Rock hoch und flüsterte. »Beeil dich, bevor mein Vater heimkommt.«
    Und so zog ich mich eingedenk der halb bekleideten Quickies, die wir uns vor unserer Hochzeit in Stanhope Hall gegönnt hatten, von der Taille abwärts aus und legte mich auf sie, und sie hängte ihre Beine über meine Schultern.
    Eine der großen Freuden beim Sex mit Susan Stanhope war das Wissen darum, dass ich im übertragenen Sinn auch ihren Vater fickte. Aber diesmal waren bloß Susan und ich in dem Zimmer, und es war großartig.
    65
    Susan und ich waren auf der Couch eingeschlafen, und ich wurde vom klingelnden Telefon geweckt. Draußen war es dunkel, und nur eine Stehlampe beleuchtete das Büro.
    Ich stand auf und schleppte mich zum Schreibtisch. Die Anruferkennung war ausgeblendet, und die Schreibtischuhr zeigte 21:32, aber es kam mir später vor. Ich nahm den Hörer ab. »Sutten« »Guten Abend, Mr Sutter«, sagte Mr Mancuso.
    Ich hörte Lärm im Hintergrund, Männer und Frauen, die sich unterhielten, aber ich hatte das Gefühl, dass er weder in seinem Büro noch daheim war.
    »Ich habe Neuigkeiten für Sie.«
    Ich dachte, sie hätten Anthony womöglich beim Spaghettiessen bei Mama angetroffen, und sagte: »Gute Neuigkeiten, hoffe ich doch.« »Neuigkeiten.«
    Ich warf einen kurzen Blick zu Susan, die sich regte. »Warten Sie, ich hole Susan. Ich legte den Hörer hin und sagte zu Susan: »Mancuso ist dran.«
    Sie setzte sich auf, ich schaltete den Lautsprecher ein und sagte dann zu Mr Mancuso: »Wir sind dran.«
    »Guten Abend, Mrs Sutter.«
    Sie stand neben mir und erwiderte: »Guten Abend.«
    »Nur damit Sie Bescheid wissen, Anthony Bellarosa hat sich am Grab seines Vaters nicht blicken lassen, aber seine Frau und die Kinder waren da, desgleichen die übrige Familie, einschließlich Anthonys Brüder samt Frauen und Kindern. Sie waren alle bei Anna zum Essen.«
    Arme Megan. Ich erkannte natürlich an seinem Tonfall, dass es noch weitere Neuigkeiten gab.
    »Heute Abend gegen Viertel vor acht saß Salvatore D'Alessio mit seiner Frau Marie und den beiden Söhnen, die zum Vatertag aus Florida eingeflogen waren, in einem Restaurant beim Essen«, fuhr Mancuso fort.
    Tja, ich wusste, worauf das hinauslief, und ein kurzer Blick zu Susan verriet mir, dass auch sie wusste, was uns Mr Mancuso mitteilen würde.
    »D'Alessio hat offenbar aus alter Gewohnheit in diesem Restaurant gespeist, dem Giovanni's in Williamsburg, einem Stadtteil von Brooklyn, ganz in der Nähe seines Hauses. Sie gehen am Vatertag immer dorthin.«
    »Das ist keine gute Gewohnheit«, stellte ich fest.

»Nein«, pflichtete Mr Mancuso mir bei. »Es ist ein nettes altes Familienrestaurant. Ich bin im Moment da.«
    Ich fragte ihn nicht, warum er dort war, und ich war mir ziemlich sicher, dass er nicht mit den D'Alessios speiste.
    »Gegen Viertel vor acht, als die D'Alessios beim Dessert saßen, kamen zwei Männer in Überziehern in das gutbesuchte Restaurant und gingen sofort zu D'Alessios Tisch. Nach Aussage mehrerer Zeugen zogen beide Männer abgesägte doppelläufige Schrotflinten unter ihren Mänteln hervor, und einer von ihnen sagte: >Schönen Vatertag,

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